Reiseveranstalter FTI erhält Millionenhilfen und schrumpft

| Tourismus Tourismus

Europas drittgrößter Reiseveranstalter FTI steckt wegen der Corona-Krise in Geldnot, bekommt jetzt Staatshilfe und gibt einen großen Teil seiner Geschäfte auf. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, erhält es 235 Millionen Euro aus dem Rettungsfonds des Bundeswirtschaftsministeriums. Zuvor hatte das Wirtschaftsmagazin «Business Insider» darüber berichtet.

Die FTI-Gruppe mit Sitz in München beschäftigte bisher weltweit 12 000 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr mit 8 Millionen Gästen gut 4 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. FTI gehört seit April zu 75 Prozent dem ägyptischen Investor Samih Sawiris.

Zur Rettung des Kerngeschäfts hat FTI den Geschäftsbetrieb seines Online-Portals fly.de, des Sprachreiseveranstalters LAL und des Kreuzfahrtreise-Veranstalters FTI Cruises zum 31. Oktober eingestellt und das Kreuzfahrtschiff «Berlin» verkauft. FTI schloss auch sein Berliner Telefon-Servicecenter touristic24 und führte «Kurzarbeit für nahezu alle Mitarbeiter» ein. Die Personalkosten seien durch Stellenstreichungen bereits reduziert worden. Das Management verzichte auf einen Teil seines Gehaltes.

«Mit dem neuen Darlehen und dem von uns ergriffenen Maßnahmenpaket im Rücken konzentrieren wir uns nun mit ganzer Kraft auf die nächsten Monate», sagte FTI-Group-Geschäftsführer Ralph Schiller. «Wir haben in den klassischen Feriendestinationen im Eigenanreise- und Pauschalbereich bereits einige erfreuliche Vorausbuchungszahlen und rechnen zusätzlich für das erste Halbjahr 2021 noch mit einem starken Kurzfrist-Push.»

Die Pandemie hat das Touristikgeschäft mit am härtesten getroffen. Der Tui-Konzern und die Lufthansa werden inzwischen mit Milliardenhilfen vom Staat gestützt. Auch die MV Werften, die Kreuzfahrtschiffe bauen, sind unter dem staatlichen Rettungsschirm. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Kontrollen illegaler Ferienwohnungen auf Sylt hat zu Verunsicherungen und Existenzsorgen bei vielen Vermietern geführt. Nun haben sich Insel und Kreis auf das weitere Vorgehen geeinigt.

Die Mehrheit der Deutschen plant ihren Sommerurlaub und fast nichts kann sie aufhalten - weder die aktuelle Weltlage noch der Klimawandel oder steigende Kosten, so die jüngste Sommerumfrage der norisbank. 

Unter dem Motto „Fahrplan in die Zukunft“ findet im Austria Center Vienna der Österreichische Tourismustag (ÖTT) 2024 statt. Präsentiert wurden unter anderem die Sommerpotenzialstudie 2024 und die Zukunftstrends im österreichischen Tourismus.

Welcher Freizeitpark ist dieses Jahr der beste in Deutschland, wo ist der Spaßfaktor für die ganze Familie am größten und welcher bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Travelcircus hat die 47 beliebtesten Freizeitparks in Deutschland genauer unter die Lupe genommen.

Von Protesten gegen Massentourismus ist man im Elbsandsteingebirge noch weit entfernt. An manchen Tagen sind in der Sächsischen Schweiz aber regelrechte Völkerwanderungen zu erleben. Jetzt sollen Besucher besser gelenkt werden.

Welches sind die beliebtesten Reiseziele an der Nordsee und wann planen Urlauber zukünftig ihren Aufenthalt? Der Nordsee Tourismus Report zeigt: In einem Spitzentrio setzt sich eine Destination deutlich ab, die geplante Reisezeit verschiebt sich immer weiter nach hinten.

Das pittoreske Schweizer Bergdorf Lauterbrunnen ächzt unter einer bestimmten Sorte Touristen: denjenigen, die nur für ein Handy-Foto schnell vorbeikommen und wieder fahren. Die Gemeinde denkt nun darüber nach, ob sie wie Venedig als erste in der Schweiz eine Eintrittsgebühr einführen kann.

In Sachen Gästezufriedenheit gibt es bundesweit kaum Veränderungen. Die Gästezufriedenheit in den Beherbergungsbetrieben ist gegenüber dem Vorjahr erneut stabil geblieben. Bayern belegt weiterhin Platz 1 im Bundesländerranking.

Das Ferienhaus-Unternehmen Holidu mit Hauptsitz in München übernimmt Clubrural, ein Portal für Ferienunterkünfte im ländlichen Raum mit Sitz in Madrid. Das Büro bleibt bestehen und wird Teil des Unternehmens Holidu mit über 500 Mitarbeitern.

Die ersten Auswertungen in diesem Jahr zum deutschen Geschäftsreisemarkt verdeutlichen die Themenfelder im Travel Management von heute und morgen. Für nahezu alle Befragten stehen Prozessoptimierung, Nachhaltigkeit und Reisesicherheit oben auf der Agenda.