Städtereise: Amsterdam schränkt Kiffer und Rotlicht-Tourismus ein

| Tourismus Tourismus

Amsterdam stöhnt unter dem Druck des Massentourismus. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 20 Millionen Besucher die Stadt mit ihren rund 800 000 Einwohnern.

Außer Grachten und Rembrandt sind nach wie vor die Coffee-Shops mit ihrem Cannabis und das Rotlichtviertel enorm populär - aus Sicht der Stadt zu populär. Vor allem das Rotlichtviertel ist fast ständig überfüllt. Jetzt greift Amsterdam durch.

Wer darf noch in die Coffeeshops?

Touristen ab 18 Jahre dürfen in einem der rund 160 Coffeeshops von Amsterdam Cannabis kaufen, maximal fünf Gramm pro Tag und dort auch ihren Joint rauchen. Sogenannte harte Drogen aber wie Kokain oder Ecstasy sind überall verboten. Coffeeshop-Besucher müssen sich ausweisen. Verkauf an Minderjährige ist verboten. Wer jünger ist als 18 Jahre, darf noch nicht einmal einen Coffeeshop betreten.

Wo darf man kiffen?

Im Prinzip darf man auf der Straße und in Parks kiffen, aber nicht in öffentlichen Gebäuden - und sowieso nicht in Kneipen und Cafes, denn dort gilt ein allgemeines Rauchverbot. Rund um Schulen und Kinderspielplätze ist Kiffen oft verboten.

Und wie ist es mit Alkohol?

Das ist kurios: In großen Teilen der Amsterdamer City darf man zwar auf der Straße einen Joint rauchen, aber keinen Alkohol trinken. Abseits von offiziellen Terrassen von Cafés und Kneipen kann das Bier beim Grachtenschauen 95 Euro Strafe kosten - an Ort und Stelle.

Welche Regeln gelten fürs Rotlichtviertel?

Die Wallen, das Rotlichtviertel im ältesten Teil der Stadt, waren seit Jahrhunderten ein Ort für vieles, was Gott und Gesetz nicht duldeten. Bis heute fasziniert das auch Touristen. Täglich ziehen rund 115 Gruppen mit Stadtführer durch die Gassen. Damit ist jetzt Schluss. Ab dem 1. April sind Stadtführungen verboten.

Auch das Fotografieren der Frauen ist untersagt. Und lautstarkes Pöbeln vor den Fenstern ist verboten, weil die Frauen dies als respektlos empfinden. Gruppen - dabei sind besonders die berüchtigten Junggesellenpartys gemeint - dürfen nicht mehr auf engen Gassen oder Brücken stehen bleiben. Auf der Straße Alkohol zu trinken und Drogen einzunehmen, wird ebenfalls nicht toleriert.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Klassische Badeferien am Mittelmeer mit Flug und All-inclusive: Das ist ein Musterbeispiel für Pauschalurlaub. Doch die abgesicherte Reiseform verändert sich - beschleunigt durch neue Tools.

Im Januar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 25,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 5,7 Prozent mehr als im Januar 2023. Das war der höchste Januar-Wert seit 2020, als es 26,9 Millionen Übernachtungen gab.

Die Staatliche Agentur für Tourismusentwicklung der Ukraine (SATD) hat auf dem ITB Kongress in Berlin eine neue Kampagne mit dem Titel "We Are Here: Brave Hearts of Ukraine" vorgestellt.

Trotz umfangreicher Streiks verzeichnete die ITB Berlin in diesem Jahr mit knapp 100.000 Teilnehmern einen leichten Zuwachs. international präsentierten sich über 5.500 Aussteller aus 170 Ländern, die 27 Messehallen des Berliner Messegeländes füllten.

Die gemeinnützige Klimaschutzorganisation myclimate hat auf der ITB Unternehmen und Organisationen aus der Branche mit den myclimate-Awards ausgezeichnet. Preisträger waren die Twerenbold Gruppe und die Hochschule Luzern aus der Schweiz sowie das GreenSign Institut aus Deutschland.

Wegen Restaurierungen war die Besucherzahl im Märchenschloss zuletzt niedrig. Auch künftig bleibt es bei kleineren Führungen. Unmut vor Ort gibt es nicht, obwohl Hunderttausende Touristen fehlen.

Die Dertour Group gibt einen Einblick in ihr Wachstum und die jüngsten Buchungszahlen. Die Gruppe konnte im Jahr 2023 von einer starken Nachfrage nach Reisen profitieren. Entsprechend optimistisch ist auch der Ausblick auf das Reisejahr 2024.

Fast acht Millionen Feriengäste machten sich 2023 auf den Weg ins Küstenland MV. Der Nordosten lockt mit Meer, Strand, Natur und Kultur. Doch die Konkurrenz schläft nicht.

Tui Deutschland sieht sich dank gestiegener Nachfrage auf Kurs zu einer starken Reisesaison. Oben auf der Beliebtheitsskala steht der Umfrage zufolge weiter der klassische Badeurlaub mit Sonne, Strand und Meer.

Der internationale Tourismus hat sich von dem schweren Einbruch in der Corona-Pandemie erholt. Die Branche trifft sich mit Zuversicht auf der ITB. Im Gegensatz zu den Vor-Corona-Jahren steht die ITB (5. bis 7. März) weiterhin nur Fachbesuchern offen.