König Charles zu Besuch in Deutschland: Wo übernachtet der Monarch?

| War noch was…? War noch was…?

Nach dem Staatsbesuch noch eine Runde Klavierspielen mit Blick auf das Brandenburger Tor oder mitten in der Nacht dem Butler Sonderwünsche auftragen. Wenn König Charles in dieser Woche in der Hauptstadt zu Gast ist, dürfte er Insidern zufolge im Hotel Adlon nächtigen. Das Luxushotel bestätigt das zwar offiziell «aus Diskretionsgründen» nicht – gewährte aber Einblicke, wie es sich auf einen Staatsbesuch vorbereitet.

Königin Elizabeth II. hat hier residiert bei ihren Besuchen 2004 und 2015. Eine der drei Präsidenten-Suiten wurde deshalb zur Royal Suite ernannt, wie eine Hotel-Sprecherin berichtet. Seit den Besuchen der Monarchin kennt das Personal die Vorlieben des britischen Königshauses. «Die Engländer leben diese britische Höflichkeit», sagt Concierge Ole Petersen und schwärmt vom «schönsten Staatsbesuch».

Bei dem muss alles auf die Minute sitzen: roten Teppich vom Wagen hieven; ausrollen unter den neugierigen Augen von Berlin-Besuchern bis zur Straße, wo die Limousine halten wird; mit dem Besen letzte Krümel wegfegen. Ist der Staatsgast vorgefahren, geht es über den roten Teppich in die Lobby vorbei an den Gästen in den Fahrstuhl - und ohne Zwischenstopp zur Royal Suite.

Nach dem Fall der Mauer 1989 und Deutschlands Wiedervereinigung ist das Adlon wieder aufgebaut worden. Es war 1997 das erste neue Gebäude am Pariser Platz, wo der Zweite Weltkrieg und die DDR alle alten Prachtbauten zerstört hatten. Im Sommer 2000 eröffnete Queen Elisabeth in unmittelbarer Nachbarschaft die Britische Botschaft als erste Vertretung an dem historischen Ort. Im Vergleich zu neuen Luxushotels mit modernem Einrichtungsstil punktet das Adlon mit einer mehr als 100-jährigen Geschichte und Tradition, wie etwa der Tea-Time im Foyer mit Elefantenbrunnen.

«Wir haben eine sehr große Nähe zum britischen Königshaus», sagt Butler Ricardo Dürner – ebenfalls Fan von Queen Elisabeth. «Ich habe sie als sehr freundliche, nette Person kennengelernt.» Seine Dienste rund um die Uhr gehören zum Service, wenn man für mindestens 20 000 Euro die 185 Quadratmeter große Suite mietet.

Im Wohnzimmer mit Kamin und schwarzem Flügel hängt ein signiertes Foto von der Queen und Ehemann Prinz Philip. Gegenüber dem Esszimmer gibt es eine Mini-Küche, in der Dürner auch mitten in der Nacht einen Tee zubereiten könnte. Im Badezimmer hätten Charles III. und Ehefrau Queen Camilla ihre ganz persönliche Sauna. Das Bett im benachbarten Schlafzimmer hat Übergröße - King Size eben.

Florist Mario Weidner plant in der Regel eine Woche vor königlichem Besuch den Blumenschmuck. Den bevorzugte die Queen «sehr dezent», verrät er. Nun plant Weidner vor allem in Weiß. Die Ausstattung erfolgt in enger Abstimmung mit Ricardo Dürner. Vorlieben bei Süßigkeiten oder Obst, Unverträglichkeiten oder Extra-Wünsche wie Fitnessgeräte in der Suite - der 54-Jährige sollte sie kennen.

Seit 1999 bietet das Nobelhotel einen Butler-Service an - seitdem ist Dürner da. Er hat den Dalai Lama erlebt. Hat mit dem früheren russischen Präsidenten Michail Gorbatschow gemeinsam auf das Brandenburger Tor geschaut. Und war er im November 2002 zugegen, als Michael Jackson seinen kleinen Sohn aus dem geöffneten Hotelfenster hielt, um ihn den Fans zu zeigen.

Besonders beeindruckt haben ihn aber die Besuche des britischen Königshauses: «Da wird nichts dem Zufall überlassen. Jeder weiß, was er wann zu tun hat. Das ist einfach nur perfekt.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Brauerei-Sohn Carl-Clemens Veltins erhebt schwere Vorwürfe gegen seine Schwestern und berichtet in einem Interview über die Hintergründe seines Erbstreits. Der 61-Jährige behauptet, er sei „halb betrunken“ zum Notar geschleppt worden, um sein Erbe zu regeln.

Ungewöhnliche Hotels sind bei Touristen sehr beliebt. Je skurriler, desto besser. Im US-Bundesstaat Idaho können Gäste sogar in einer riesigen Kartoffel übernachten. Die braune Knolle steht auf einem Feld in South Boise und bietet Platz für ein gemütliches Bett, eine Sitzecke und eine Mini-Küche.

Vor zwei Jahren wurden tausende Mahnschreiben an Unternehmen verschickt, die Google-Schriften auf ihren Websites nutzten. Auch eine Wienerin und ihr Anwalt forderten von Betrieben je 190 Euro. Jetzt hat ein Anwalt ein „virtuelles Hausverbot“ gegen die Frau erwirkt.

Der Musiker Gil Ofarim plant nach seinem Prozess um einen erfundenen Davidstern-Skandal und Antisemitismus-Vorwürfe gegen das Leipziger Westin Hotel den Neustart. Zudem gab er bekannt, dass er seine Gitarren - und die seines berühmten Vaters - versteigern will.

Ein französisches Berufungsgericht hat entschieden, dass der Tod eines Mannes beim Sex auf einer Geschäftsreise als „Arbeitsunfall“ einzustufen ist. Der Arbeitgeber des Mannes hatte zuvor jegliche Haftung abgelehnt.

Nach einer Serie von Einbrüchen im Hotel Löwen​​​​​​​ in der Schweizer Gemeinde Ebikon hat der Pächter ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um potenzielle Einbrecher abzuschrecken. Mit einem Plakat warnt er Kriminelle vor den aktuellen Hausgästen.

Jamie Oliver ist zurück bei RTL Living: Die Lebenshaltungskosten steigen überall, für viele Familien bedeutet das: sparen. Doch zumindest kulinarisch müsse niemand auf etwas verzichten - das stellt der Starkoch in "Jamie Oliver - günstig genießen" unter Beweis.

Gäste, die im Andalusien-Urlaub im Restaurant essen gehen möchten, sollten genau darauf achten, an welchem Tisch sie Platz nehmen. Sogenannte „Premium-Tische“ sorgen nämlich derzeit für jede Menge Kritik. An diesen Tischen können höhere Preise verlangt werden, je nachdem ob sie im Schatten oder in der Sonne liegen.

Damit auch Astronauten Wein zum Feierabend genießen können, haben sich Wissenschaftler etwas einfallen lassen: Bei einem Symposium in der italienischen Hauptstadt stellte das Team rund um die Biomedizinerin Elena Luciani eine Wein-Pille vor.

Das dürfte TV-Koch Steffen Henssler gar nicht schmecken: Das Restaurant Ahoi Steffen Henssler in Bremen steht aktuell wegen Hygienemängeln in den Schlagzeilen. Bei einer unangekündigten Kontrolle im Februar wurden alarmierende Zustände festgestellt, darunter Dreck, Schimmel und verdorbener Fisch.