Bayerns Gastgewerbe boomt, Azubis fehlen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Das bayerische Gastgewerbe entwickelt sich gut - aber es gibt immer weniger Auszubildende und viele Kleinbetriebe am Rande des Existenzminimums. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (DWIF), die am Dienstag in München vorgestellt wurde.

Der Umsatz der Branche im Freistaat sei im vergangen Jahr auf fast 19 Milliarden Euro gestiegen, mit mehr als 21 Prozent des bundesweiten Branchenumsatzes habe sie ihre Spitzenposition ausgebaut. Mit 440.000 Beschäftigten sei das bayerische Gastgewerbe auch ein wichtiger Arbeitgeber, erklärten die Tourismusforscher.

Allerdings seien inzwischen mehr als 60 Prozent aller Arbeitskräfte im bayerischen Gastgewerbe Teilzeitkräfte, Aushilfen oder im Nebenjob geringfügig entlohnte Beschäftigte. Besorgniserregend sei der Rückgang der Azubis: «Von den kleinen und mittelgroßen Teilnehmern am Vergleich wurden so gut wie keine Auszubildende mehr gemeldet», heißt es in der Studie.

Der durchschnittliche Umsatz der einzelnen Gaststätte sei auf 367.000 Euro gestiegen. Gewinner in diesem Segment seien die Event-Caterer. Auf der anderen Seite seien seit der Jahrtausendwende mehr als 3000 Gastbetriebe verloren gegangen. Die Zahl der selbstständigen Hoteliers und Gastronomen schrumpfe kontinuierlich, hieß es. Sehr viele Inhaberfamilien kämen auf Bruttoeinkommen von unter 2000 Euro monatlich. Vor allem auf dem Land sei eine weitere Ausdünnung des gastronomischen Angebotes absehbar.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte aktuelle Zahlen zur Herstellung und zum Außenhandel von kakaohaltigen Schokoladenerzeugnissen für das Jahr 2024. Obwohl die Produktion im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, zeigt sich im Fünf-Jahres-Vergleich eine deutliche Steigerung.

Dienstpläne können eine komplexe Angelegenheit sein - und führen nicht selten zu Streit. Wer seine Rechte kennt, kann Probleme mit dem Arbeitgeber oder dem Team besser lösen. Ein Überblick.

Darf ein Chef verlangen, dass eine Kündigung zunächst geheim bleibt? Eine Fachanwältin erklärt, wann Beschäftigte tatsächlich zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

Der europäische Dachverband des Gastgewerbes, HOTREC, hat eine Studie veröffentlicht, die die Auswirkungen der Besteuerung auf den Gastgewerbesektor in den 27 EU-Mitgliedsstaaten analysiert. Die Untersuchung stellt fest, dass selbst scheinbar geringfügige Mehrwertsteueränderungen erhebliche wirtschaftliche Verluste in der Branche auslösen können.

Die zehnte Ausgabe des Ernährungsreports beleuchtet die Prioritäten der deutschen Bevölkerung beim Essen. Während Geschmack und Gesundheit unangefochten an der Spitze stehen, gewinnen Kriterien wie Preis, schnelle Zubereitung, Tierwohl und Regionalität deutlich an Bedeutung. Der tägliche Fleischkonsum sinkt, die Wahrnehmung des Nutri-Scores steigt stark an.

Im dritten Quartal dieses Jahres sind die Bruttolöhne in Deutschland erneut stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Daraus ergibt sich eine Reallohnsteigerung um rund 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste Zuwachs im laufenden Jahr.

Der Entwurf zur Änderung der Sozialversicherungsentgeltverordnung sieht eine Anhebung der amtlichen Sachbezugswerte für Verpflegung und Unterkunft zum 1. Januar 2026 vor, die für die steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Bewertung von Sachbezügen an Arbeitnehmer relevant sind.

Das Jahresende naht und damit auch die Weihnachtszeit. Für manche gibt es da noch eine zusätzliche Bescherung vom Arbeitgeber: Weihnachtsgeld. Doch wer hat eigentlich Anspruch darauf? Kann das jeder bekommen?

Eine aktuelle Analyse der DATEV zeigt, dass die Löhne und Gehälter in Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) seit 2022 deutlich gestiegen sind. Die Zuwachsraten liegen demnach nominal weiterhin über der Inflation. Dem Lohnwachstum der breiten Masse steht ein unterdurchschnittliches Wachstum bei den Gehältern von Geschäftsführern gegenüber.

Wie sind die Aussichten für die Beschäftigung in Deutschland? Während das Barometer des Ifo-Instituts schlecht ausfällt, sieht es beim IAB besser aus. Das könnte daran liegen, wer gefragt wurde.