Booking, Google, TripAdvisor: Online-Bewertungen kaufentscheidend bei Reisebuchungen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Daumen hoch oder runter: Bewertungen im Internet spielen bei Kaufentscheidungen inzwischen eine große Rolle – das gilt insbesondere für Reise- und Hotelbuchungen. Wie hoch hierbei der Einfluss bei der wichtigen Gruppe der „Digital Natives“ ist und wie Bewertungen auf Websites eingebunden sein sollten, hat nun eine Studie der IUBH Internationalen Hochschule gemeinsam mit dem Touristikunternehmen TUI und der Bewertungsplattform TrustYou untersucht. Das Ergebnis zeigt: Die große Mehrheit vertraut Kundenbewertungen. Reiseunternehmen sollten daher Bewertungen als wichtigen Entscheidungsfaktor verstehen, der ihren Kunden vertrauenswürdige, authentische und aufschlussreiche Informationen liefert.

Online-Bewertungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Buchung
„Bewertungsplattformen im Internet geben Kunden die Möglichkeit, ihre Meinung zu einer Reise einfach und anonym einer großen Leserschaft zugänglich zu machen“, so Prof. Dr. Ina zur Oven-Krockhaus, Studiengangsleiterin Tourismuswirtschaft der IUBH Duales Studium, die zusammen mit ihren Kollegen Prof. Dr. Pascal Mandelartz und Jan Steffen die Studie erstellte. „Der Konsument erhebt sich damit als Mini-Influencer selbst zum Reiseexperten.“ Umgekehrt werden Kundenrezensionen insbesondere bei der Generation der 18- bis 28-jährigen als vertrauenswürdig und authentisch wahrgenommen. Sie haben damit große Bedeutung bei der Kaufentscheidung. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

Bedeutung: Für 83% der digitalen Zielgruppe spielen Online-Bewertungen eine wichtige oder sehr wichtige Rolle für die eigene Buchungsentscheidung. Ihre eigene Reise bewerten 40% bei Zufriedenheit, 42% bei Unzufriedenheit. 34% bewerten immer eigene Reisen.

Charakteristika: Als besonders vertrauensvoll empfinden junge Reisende einen authentischen Schreibstil (73%), detaillierte Angaben (69%) sowie Bewertungen (66%), die nicht älter als 3 Monate sind.

Bewertungsquellen: Bei Hotelbuchungen vertrauen die Kunden besonders den Bewertungen auf Booking (68%), gefolgt von Google (61%), TripAdvisor und Expedia (jeweils 30%).

Darstellung: 68% der Befragten bevorzugen aufgrund ihrer Übersichtlichkeit numerische Skalen zur Darstellung von Bewertungen. 51% favorisieren eine Kombination aus visueller (z. B. anhand von Sternen) und Text-Darstellung. 29% bevorzugen Widgets – also grafische Fenster, die sich mit einem Klick auf ein in der Webseite eingebundenes Symbol als Extrafenster im Browser öffnen.

Fazit: Kunden wünschen sich Übersichtlichkeit und Authentizität bei Informationsbeschaffung

„Wer sich im Internet bewegt, ist dauerhaft von einer Mischung aus klassischer Werbung, Social Media-Beiträgen, Anzeigen, Product Placements, aber auch Missinformationen umgeben“, beschreibt Mandelartz das Umfeld. „In Zeiten der Informationsüberflutung wünschen sich Kunden unserer Studie zufolge daher weniger Komplexität, einfache und übersichtliche Gestaltung sowie verifizierte Authentizität.“ Entscheidend im Wettbewerb sei es für Reiseunternehmen daher, Kunden mit Informationen zu versorgen, die einfach zu konsumieren und zu vergleichen sind. „Zusammenfassungen und Hervorhebungen der relevantesten Merkmale einer Unterkunft anhand von Reviews, Scores und Widgets kombiniert mit visuellem professionellem Content der Reiseunternehmen und User Generated Content sprechen junge Reisende an und helfen ihnen die bestmögliche Buchungsentscheidung zu treffen“, fasst zur Oven-Krockhaus die Ergebnisse der Studie zusammen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) hat seinen aktuellen Zahlenspiegel für das dritte Quartal 2025 vorgelegt. Die Publikation bietet eine Übersicht der zentralen wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie.

McDonald's Deutschland hat die Ergebnisse der fünften Ausbildungsstudie veröffentlicht. Diese offenbaren eine zunehmende Verunsicherung und eine skeptische Haltung bezüglich der gesellschaftlichen Durchlässigkeit und der Wirkung von Leistung.

Viele Beschäftigte winken bei Weiterbildungen ab – weil sie weder mehr Gehalt noch Aufstiegschancen erwarten. Experten sehen darin eine Bürde für die Wirtschaftskraft - und wollen Hürden abbauen.

Künstliche Intelligenz macht im Beruf vieles einfacher – aber wer steht gerade, wenn die Tools fehlerhafte Ergebnisse ausspucken? Eine Rechtsexpertin ordnet ein.

Die Verdienstgrenze für Millionen Minijobber steigt zum 1. Januar auf 603 Euro und zum 1. Januar 2027 auf 633 Euro. Die Grenze wird aufgrund ihrer Koppelung an den gesetzlichen Mindestlohn erhöht: Jede Erhöhung führt automatisch zur Anpassung der Minijobgrenze.

Jedes zwölfte Unternehmen in Deutschland fürchtet nach einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts akut um die eigene Existenz. Als größte Gefahr sehen die Unternehmen demnach branchenübergreifend Auftragsmangel, der finanzielle Engpässe nach sich zieht.

Der Arbeitgeber fordert eine Krankschreibung - jetzt muss es schnell gehen. Doch auf Angebote im Netz sollte man sich nicht ungeprüft einlassen, zeigt ein Urteil. Die Folgen können erheblich sein.

Sind Schnee, Schneematsch oder Glätte vorhergesagt, wird der Arbeitsweg unter Umständen zur Geduldsprobe. Aber was passiert, wenn Beschäftigte zu spät zur Arbeit kommen?

Die Konjunkturlage im Gastgewerbe zeigt eine anhaltende Abschwächung. Nachdem das Statistische Bundesamt (Destatis) heute für den September 2025 einen Umsatzrückgang meldete, bestätigt der aktuelle DATEV Mittelstandsindex für Oktober 2025 diesen negativen Trend und zeigt eine weitere deutliche Verschlechterung in der Branche.

Der Anteil der von Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen in Deutschland hat sich weiter verringert. Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt der Wert im Dienstleistungssektor, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, weiterhin hoch.