Deloitte-Verbraucherumfrage: Bei Bio und Öko wird gespart

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Weniger als die Hälfte der Deutschen kauft einer Deloitte-Umfrage zufolge noch nachhaltige Bio- und Öko-Produkte. Als Hauptgrund für die Zurückhaltung würden die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten genannt, schrieben die Unternehmensberater in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Studie.

Sie beruht auf einer repräsentativen Befragung von etwa 19 000 Verbraucherinnen und Verbrauchern in 19 Ländern, darunter rund 1000 in Deutschland. Egbert Wege, Konsumgüter- und Handelsexperte bei Deloitte, sagte: «Klimawandel und Nachhaltigkeit rücken immer stärker ins Bewusstsein der Menschen, und dennoch sinkt der Anteil nachhaltiger Produktkäufe kontinuierlich.» Der Anteil der Befragten, die nach eigener Aussage nachhaltige Produkte einkaufen, sei von 59 Prozent im September 2021 auf 45 Prozent im September 2023 gesunken.

Ein Teil der Befragten bezweifelt das Kosten-Nutzen-Verhältnis. 12 Prozent sagten, sie hätten sich in letzter Zeit aus Qualitätsgründen gegen den Kauf nachhaltiger Produkte entschieden. Und selbst unter denjenigen, die zuletzt nachhaltig gekauft haben, sagten 18 Prozent, sie hätten Abstriche bei der Qualität gemacht - vor allem bei Lebensmitteln, Getränken, Kleidung und Schuhen. Das sollte den Herstellern eine Warnung sein, sagte Wege: «Wenn für Nachhaltigkeit in Zeiten angespannter Haushaltskassen ein höherer Preis anfällt, sind die Erwartungen an die Qualität ganz besonders hoch.»

Der Preis sei «ein entscheidender Faktor – und zwar für alle Einkommensgruppen», schrieben die Branchenexperten. Das zeigten die Discounter: «Sie konnten mit Bio-Produkten zuletzt ein Umsatzplus erzielen und sich damit dem allgemeinen Rückgang beim nachhaltigen Konsum entziehen.» (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eigentlich gibt es Kinderkrankentage nur bis das Kind zwölf Jahre alt ist. Wann Eltern trotzdem bezahlt zu Hause bleiben dürfen – und warum der Arbeitsvertrag zum Stolperstein werden kann.

Zum 1. Januar steigt der Mindestlohn um 1,08 Euro - 22 Prozent der direkt betroffenen Unternehmen wollen daher Jobs streichen. Eine Umfrage des Ifo zeigt, wo besonders oft Mindestlohn gezahlt wird.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte aktuelle Zahlen zur Herstellung und zum Außenhandel von kakaohaltigen Schokoladenerzeugnissen für das Jahr 2024. Obwohl die Produktion im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist, zeigt sich im Fünf-Jahres-Vergleich eine deutliche Steigerung.

Dienstpläne können eine komplexe Angelegenheit sein - und führen nicht selten zu Streit. Wer seine Rechte kennt, kann Probleme mit dem Arbeitgeber oder dem Team besser lösen. Ein Überblick.

Darf ein Chef verlangen, dass eine Kündigung zunächst geheim bleibt? Eine Fachanwältin erklärt, wann Beschäftigte tatsächlich zur Verschwiegenheit verpflichtet sind.

Der europäische Dachverband des Gastgewerbes, HOTREC, hat eine Studie veröffentlicht, die die Auswirkungen der Besteuerung auf den Gastgewerbesektor in den 27 EU-Mitgliedsstaaten analysiert. Die Untersuchung stellt fest, dass selbst scheinbar geringfügige Mehrwertsteueränderungen erhebliche wirtschaftliche Verluste in der Branche auslösen können.

Die zehnte Ausgabe des Ernährungsreports beleuchtet die Prioritäten der deutschen Bevölkerung beim Essen. Während Geschmack und Gesundheit unangefochten an der Spitze stehen, gewinnen Kriterien wie Preis, schnelle Zubereitung, Tierwohl und Regionalität deutlich an Bedeutung. Der tägliche Fleischkonsum sinkt, die Wahrnehmung des Nutri-Scores steigt stark an.

Im dritten Quartal dieses Jahres sind die Bruttolöhne in Deutschland erneut stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Daraus ergibt sich eine Reallohnsteigerung um rund 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste Zuwachs im laufenden Jahr.

Der Entwurf zur Änderung der Sozialversicherungsentgeltverordnung sieht eine Anhebung der amtlichen Sachbezugswerte für Verpflegung und Unterkunft zum 1. Januar 2026 vor, die für die steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Bewertung von Sachbezügen an Arbeitnehmer relevant sind.

Das Jahresende naht und damit auch die Weihnachtszeit. Für manche gibt es da noch eine zusätzliche Bescherung vom Arbeitgeber: Weihnachtsgeld. Doch wer hat eigentlich Anspruch darauf? Kann das jeder bekommen?