Die meisten Arbeitnehmer bevorzugen kleinere Unternehmen und bleiben ihnen treu  

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ob Porsche, Bosch oder Microsoft – regelmäßig stehen bekannte Namen an der Spitze von Arbeitgeber-Rankings in Deutschland. Oft handelt es sich dabei um große Unternehmen, die bei der Personalgewinnung von der Strahlkraft ihrer Marke profitieren. Übergreifend betrachtet sind jedoch kleinere Arbeitgeber bei Fachkräften am beliebtesten. Das zeigt der StepStone Mittelstandsreport 2019, für den die Online-Jobplattform mehr als 22.000 Fach- und Führungskräfte in Deutschland befragt hat. Während 59 Prozent aller Befragten demnach am liebsten bei einem kleineren oder mittleren Unternehmen (KMU) arbeiten würden, bevorzugen nur 12 Prozent einen Job in einem Großkonzern (> 5.000 Angestellte). Die Studie zeigt auch: 76 Prozent derjenigen, die bereits im Mittelstand beschäftigt sind, möchten auch in Zukunft bei einem KMU arbeiten. Nur fünf Prozent von ihnen wollen künftig lieber in einen Großkonzern wechseln. Laut Studie schätzen die Beschäftigten in KMU an ihrem Arbeitgeber vor allem die familiäre Atmosphäre, die flachen Hierarchien und den hohen individuellen Gestaltungsspielraum.

Mittelstand punktet mit Standort und Sinnhaftigkeit

81 Prozent der für die Studie befragten Fach- und Führungskräfte haben sich schon einmal bei einem KMU beworben. Sie gaben vor allem den Standort als Grund für ihre Bewerbung an. Oftmals ist die Auswahl an mittelständischen Arbeitgebern in Wohnortnähe größer als das Angebot an großen Arbeitgebern. Aber auch der Wunsch, eine sinnhafte Tätigkeit auszuüben und wirklich etwas zu bewirken sowie flachere Hierarchien sprechen aus ihrer Sicht für den Mittelstand. Diejenigen, die sich noch nie bei einem KMU beworben haben, begründeten dies vor allem mit finanziellen Aspekten: 38 Prozent von ihnen glauben, dass sie bei einem KMU weniger verdienen als in einem größeren Konzern. Fast ebenso viele meinen, es gäbe im Mittelstand weniger Zusatzleistungen wie Boni oder Weihnachtsgeld. „Der Mittelstand ist als Arbeitgeber besonders für Menschen attraktiv, die unmittelbar Ergebnisse ihrer Arbeit sehen und schnell Verantwortung übernehmen wollen“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Head of Research bei StepStone. „Für Fachkräfte, die ihren Traumjob suchen, sind diese Faktoren heute oft wichtiger als ein hohes Gehalt.“   

Vor allem Berufseinsteiger und Erfahrene zieht es in den Mittelstand 

Besonders beliebt sind KMU als Arbeitgeber bei jungen Fachkräften und solchen mit langjähriger Berufserfahrung: 42 Prozent der Studierenden wünschen sich als ersten Arbeitgeber nach dem Abschluss ein Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern, 24 Prozent präferieren ein mittelgroßes Unternehmen mit 100 bis 500 Angestellten. Während die Anziehungskraft des Mittelstands bei 31- bis 40-jährigen Arbeitnehmern geringer ist, steigt sie mit zunehmender Berufserfahrung wieder an. „Mittelständische Arbeitgeber sollten sich ihre speziellen Stärken bewusst machen und diese gezielt für die Personalgewinnung einsetzen“, sagt Hermann. „Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Werte vertritt es? Welche Führungskultur wird gelebt? Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Fachkräfte auf der Suche nach dem Traumjob wünschen sich schon früh im Bewerbungsprozess konkrete Antworten auf solche Fragen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die zehnte Ausgabe des Ernährungsreports beleuchtet die Prioritäten der deutschen Bevölkerung beim Essen. Während Geschmack und Gesundheit unangefochten an der Spitze stehen, gewinnen Kriterien wie Preis, schnelle Zubereitung, Tierwohl und Regionalität deutlich an Bedeutung. Der tägliche Fleischkonsum sinkt, die Wahrnehmung des Nutri-Scores steigt stark an.

Im dritten Quartal dieses Jahres sind die Bruttolöhne in Deutschland erneut stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Daraus ergibt sich eine Reallohnsteigerung um rund 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist der höchste Zuwachs im laufenden Jahr.

Der Entwurf zur Änderung der Sozialversicherungsentgeltverordnung sieht eine Anhebung der amtlichen Sachbezugswerte für Verpflegung und Unterkunft zum 1. Januar 2026 vor, die für die steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Bewertung von Sachbezügen an Arbeitnehmer relevant sind.

Das Jahresende naht und damit auch die Weihnachtszeit. Für manche gibt es da noch eine zusätzliche Bescherung vom Arbeitgeber: Weihnachtsgeld. Doch wer hat eigentlich Anspruch darauf? Kann das jeder bekommen?

Eine aktuelle Analyse der DATEV zeigt, dass die Löhne und Gehälter in Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) seit 2022 deutlich gestiegen sind. Die Zuwachsraten liegen demnach nominal weiterhin über der Inflation. Dem Lohnwachstum der breiten Masse steht ein unterdurchschnittliches Wachstum bei den Gehältern von Geschäftsführern gegenüber.

Wie sind die Aussichten für die Beschäftigung in Deutschland? Während das Barometer des Ifo-Instituts schlecht ausfällt, sieht es beim IAB besser aus. Das könnte daran liegen, wer gefragt wurde.

Die Deutschlandchefin des Kurzzeitvermietungsportals Airbnb, Kathrin Anselm, hat Vorwürfe entschieden zurückgewiesen, ihr Unternehmen trage Mitschuld an den explodierenden Mieten in Berlin. Die Managerin äußerte Zweifel an einer DIW-Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Airbnb-Angebot und steigenden Mieten nahelegt.

Es gibt Dinge, die man lieber nicht in Gegenwart seiner Vorgesetzten sagt - egal in welcher Sprache. Doch selbst wenn man sie sagt, ist eine Kündigung unter Umständen unwirksam, entschied ein Gericht.

Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland erhalten weiterhin Unterstützung durch ein bundesweites Förderprogramm zur Unternehmensberatung. Das Programm zielt darauf ab, die Erfolgsaussichten, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und gilt auch für Unternehmen des Gastgewerbes.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) hat seinen aktuellen Zahlenspiegel für das dritte Quartal 2025 vorgelegt. Die Publikation bietet eine Übersicht der zentralen wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie.