DZT-Studie: Ausländische Touristen schätzen Deutschland als besonders sicheres Reiseland

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Eine aktuelle Studie der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zeigt, dass Deutschland von ausländischen Gästen für ein besonders sicheres Reiseland gehalten wird. Das Risiko einer Coronainfektion in Deutschland wird danach geringer eingeschätzt als in allen anderen betrachteten Zielen. Corona bleibt 2021 der wichtigste Einflussfaktor für internationale Kunden bei der Reiseentscheidung.

Trotz eines weiterhin disruptiven Marktumfeldes für viele Regionen und touristische Unternehmen durch verschiedene exogene Faktoren hat Deutschland gute Chancen, an der Erholung des internationalen Tourismus post Corona zu partizipieren. Das ergeben Marktanalysen der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) auf Grundlage der im Juli 2021 aktualisierten Studie von IPK International zu den Auswirkungen von Covid 19 auf den internationalen Tourismus sowie aktueller Daten von weiteren Marktforschungsinstituten wie dem Flugdatenanalysten Forward Keys.

Corona bleibt 2021 der wichtigste Einflussfaktor für internationale Kunden bei der Reiseentscheidung. Laut IPK International steht Deutschland beim Sicherheitsimage weiterhin auf dem ersten Platz: Über alle betrachteten Märkte hinweg schätzen Auslandsreisende das Risiko einer Corona-Infektion in Deutschland am geringsten ein. Während Nichtreisende Angst vor einer Infektion als Hauptgrund anführen, beeinflusst für 90 Prozent der Reisewilligen aus internationalen Märkten die Verfügbarkeit eines Impfstoffes ihre Reiseplanung/-entscheidung. Zugleich ist die Impfbereitschaft in dieser Zielgruppe mit 90 Prozent sehr hoch.

Generell ist die Bereitschaft zu Auslandsreisen seit Mai 2020 kontinuierlich gestiegen und liegt weltweit jetzt bei 70 Prozent. Unter den Europäern ist das Interesse an Auslandsreisen mit 79 Prozent derzeit am stärksten ausgeprägt, in den Überseemärkten Amerika (63 Prozent) und Asien (47 Prozent) verzeichnet IPK International eine dynamische Zunahme der Reisebereitschaft.

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT: „Zur Hauptreisezeit in Europa verzeichnen wir weltweit eine hohe Reisebereitschaft und bezogen auf Deutschland auch den Anstieg realer Flugbuchungen aus dem Ausland. Das belegt das hohe Kundenvertrauen in die Marke Reiseland Deutschland, ihre Dialogfähigkeit und die starke Positionierung der Marke im Wettbewerb der Destinationen. Zugleich liegen die Flugankünfte aus den zehn größten europäischen Quellmärkten laut Forward Keys aktuell bei 25 Prozent der Vergleichszahlen aus 2019 und damit immer noch weit unter dem Vorkrisenniveau.“

ANZEIGE

 

Urlaub in den meisten Regionen im Westen des Landes uneingeschränkt möglich

Mit Blick auf die Überschwemmungen vorwiegend im Westen des Landes weist die DZT darauf hin, dass die meisten Regionen – auch in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz – uneingeschränkt und wie geplant bereist werden können. Petra Hedorfer: „Im engen Schulterschluss mit Bund, Ländern und den Akteuren der Tourismuswirtschaft arbeiten die Gastgeber in den betroffenen Ferienorten mit Hochdruck daran, bald wieder Gäste empfangen zu können. Bis dahin haben ausländische Touristen vielfältige Alternativen für erholsame Urlaubserlebnisse in deutschen Ferienregionen.“  

Trend zu individuelleren Reisen, Städtetrips und Natururlaub in Deutschland

Urlaub ist 2021 mit 70 Prozent das wichtigste Motiv für Reisen nach Deutschland. Während im internationalen Vergleich Bade-/Strandurlaub die Liste der Urlaubswünsche anführt, will über die Hälfte der Reisenden, die an Deutschlandurlaub interessiert sind, Städtetrips unternehmen, 38 Prozent planen naturorientierten Urlaub auf dem Land/in den Bergen und 30 Prozent Bade-/Strandurlaub.

Petra Hedorfer: „Die aktuelle Nachfrage ist ein eindrucksvoller Beleg für die stabile Positionierung Deutschlands als führendes Kultur- und Städtereiseziel in Europa. Auf der anderen Seite bestätigt es unsere Strategie, Deutschland als Naturreiseziel mit einem breit aufgestellten Angebot für nachhaltigen Urlaub zu etablieren.“

Die Analyse der internationalen Flugbuchungen von Forward Keys belegen zudem den Trend zu individuelleren Reisen: Flugreisende bleiben länger in der Destination Deutschland, sie reisen häufiger allein oder zu zweit als in größeren Gruppen und die gebuchten Termine weisen auf eine höhere Nachfrage auch außerhalb der Hauptreisezeiten hin.

Höchste Reisebereitschaft in europäischen Märkten

Die Absicht, noch in diesem Jahr nach Deutschland zu reisen, liegt im weltweiten Durchschnitt jetzt bei 22 Prozent, fünf Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Top-Quellmärkte für das Deutschland-Incoming sind demnach die Niederlande mit einer Travel Intention von 40 Prozent, Österreich (39 Prozent), die Schweiz (38 Prozent) und Polen (37 Prozent), gefolgt von China, Spanien, Schweden und den USA.

Die stark ausgeprägten Reiseabsichten der Europäer sind für Deutschland als Reiseziel besonders wichtig, da diese schon vor Ausbruch der Pandemie rund drei Viertel des deutschen Incoming-Volumens generierten, im Krisenjahr 2020 lag der Anteil sogar bei 85 Prozent.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sind Schnee, Schneematsch oder Glätte vorhergesagt, wird der Arbeitsweg unter Umständen zur Geduldsprobe. Aber was passiert, wenn Beschäftigte zu spät zur Arbeit kommen?

Die Konjunkturlage im Gastgewerbe zeigt eine anhaltende Abschwächung. Nachdem das Statistische Bundesamt (Destatis) heute für den September 2025 einen Umsatzrückgang meldete, bestätigt der aktuelle DATEV Mittelstandsindex für Oktober 2025 diesen negativen Trend und zeigt eine weitere deutliche Verschlechterung in der Branche.

Der Anteil der von Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen in Deutschland hat sich weiter verringert. Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt der Wert im Dienstleistungssektor, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, weiterhin hoch.

Hochverarbeitete Lebensmitteln sind praktisch und allgegenwärtig. Doch was auf den ersten Blick nach bequemer, schneller Mahlzeit aussieht, kann der Gesundheit langfristig schaden. Die zunehmend von hochverarbeiteten Lebensmitteln dominierte Ernährung trage zum Anstieg von Fettleibigkeit, Diabetes und psychischen Erkrankungen bei, so eine Studie.

Eine aktuelle Studie zur Kundenzufriedenheit europäischer Fernbahnen zeigt: Die Deutsche Bahn belegt im Ranking den letzten Platz. Ein britischer und ein tschechischer Anbieter führen die Liste an.

Die Verwertungseinrichtung Audiovision GmbH (VEA) versendet aktuell an zahlreiche Betriebe Schreiben, in denen die Lizenzierung von Urheberrechten gefordert wird. Der DEHOGA Bayern rät dringend zur rechtlichen Prüfung.

Gleitzeit, Teilzeit, Vertrauensarbeitszeit, Schichtdienst, Jobsharing oder Vier-Tage-Woche: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Die wichtigsten Arbeitszeitmodelle im Überblick.

Arbeitsverträge können unter bestimmten Voraussetzungen digital abgeschlossen werden. Doch was gilt, wenn das Arbeitsverhältnis wieder beendet werden soll? Was Beschäftigte beachten sollten.

In der stagnierenden deutschen Wirtschaft geht vielen Firmen die Luft aus. Auch im Oktober wächst die Zahl der Insolvenzen - etwa am Bau und in der Gastronomie. Experten erwarten erst 2027 Besserung.

Die durchschnittliche Vergütung der CEOs im Gastgewerbe ist trotz eines wirtschaftlich von globalen Unsicherheiten geprägten Jahres 2024 weiter gestiegen. Glenn Fogel von Booking Holdings führt die Liste weiterhin an.