Hintergrundmusik lässt Kassen klingeln

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Musik belebt das Geschäft - zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Umfrage. Im Einzelhandel steigert demnach Hintergrundmusik den Umsatz um durchschnittlich 8 Prozent, in der Gastronomie um 5,4 Prozent, heißt es in einer Mitteilung der Verwertungsgesellschaft Gema in München.

Mehr als 200 Unternehmen bundesweit waren für die Music Impact Studie befragt worden, darunter Geschäfte, Restaurants, Bars, Baumärkte, Kioske oder Cafés. Untersucht wurden eine Woche mit und eine Woche ohne Hintergrundmusik in demselben Betrieb. 

Ohne Musik? Besser nicht

Gedudel gehört dazu - 76 Prozent der befragten Einzelhändler sehen das so. In der Gastronomie teilten diese Ansicht sogar 95 Prozent der Teilnehmer. Am häufigsten zu hören: Popmusik und Songs aus den Charts, gefolgt von Rock und Schlagermusik. 

68 Prozent der Gastronomen gaben an, sich bei der Auswahl nach dem Geschmack ihrer Gäste zu richten, die dann offensichtlich auch gern länger bleiben. Auch im Einzelhandel sei ein deutlich positiver Effekt auf die Stimmung der Kundinnen und Kunden zu sehen. Zudem steigere Hintergrundmusik die Motivation der Beschäftigten und deren Bindung an das Unternehmen. 

Wenn die Kasse klingelt

Doch was heißt das in barer Münze? Einzelhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 100.000 und 500.000 Euro kann Musik der Gema zufolge zusätzliche Erlöse zwischen 8.000 und 40.000 im Jahr einbringen. In der Gastronomie könnten es bei vergleichbaren Umsatzgrößen bis zu 27.000 Euro sein. 

Gezielter Einsatz von Musik?

«Dass Hintergrundmusik generell einen positiven Einfluss auf das Konsumverhalten hat, wurde schon in Studien bestätigt, jedoch fehlten bisher empirische Daten zum direkten Wert der Umsatzsteigerung», sagte Sonja
Schönfeld, Gema-Projektleiterin der Music Impact Studie. Und der Wissenschaftler Klemens Knöferle blickt in die Zukunft: Die Studie eröffne neue Möglichkeiten für den gezielten Einsatz von Musik im Geschäftsumfeld.

Für das Projekt waren von September 2023 bis November 2024 Unternehmen aus ganz Deutschland befragt worden. Dabei ging es um jeweils eine Woche mit und ohne Hintergrundmusik. Die Gema vertritt in Deutschland die Urheberrechte ihrer rund 100.000 Mitglieder, darunter Komponisten, Musikerinnen oder Textautoren. Weltweit ist sie für mehr als zwei Millionen Rechteinhaber zuständig. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Klischee sagt, die heute über 60-Jährigen seien verantwortungslos mit den Ressourcen umgegangen und äßen zum Beispiel viel Fleisch, die junge Generation sei da ganz anders. Wie ist es wirklich?

Mit der deutschen Wirtschaft geht es nicht bergauf. Das hat Folgen: Immer mehr Familienunternehmen denken über Stellenabbau nach und fordern von der Bundesregierung endlich Entlastungen und Reformen.

Sozialforscher und Arbeitsmarktexperten stellen die gängigen Narrative vom unüberbrückbaren Generationenkonflikt auf dem Arbeitsmarkt infrage. ntgegen verbreiteter Vorurteile legen Forscher dar, dass sich die Generationen in ihrem Engagement, ihren Wünschen zur Arbeitszeit und vor allem in ihren zentralen beruflichen Werten oft ähnlicher sind als gedacht.

Nach Einschätzung der Forscherin Johanna Böttcher von der Universität Vechta zeigen deutsche Konsumenten Interesse an Fisch aus dem Labor. Entscheidend über die Akzeptanz seien unter anderem Geschmack, Geruch und Textur sowie der Preis, sagte Böttcher vor Beginn eines Fischwirtschaftsgipfels in Hamburg. 

Trotz Elternstolz: Gehören Kinder in den Lebenslauf? Manche Mütter und Väter befürchten Nachteile im Bewerbungsprozess. Wann sollte man rechtlich gesehen beim Arbeitgeber Kinder erwähnen?

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland hat 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Gleichzeitig ist auch der Konsum von Geflügelfleisch im Vergleich zu den Vorjahren merklich gestiegen. Diese Daten stehen im Kontext einer stabilen heimischen Produktion, die jedoch weiterhin durch die sich ausbreitende Geflügelpest beeinflusst wird.

Obwohl fast die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland Frauen sind, sind nur 29,1 Prozent der Führungspositionen weiblich besetzt. Warum hinkt Deutschland hinterher?

Verlangen Arbeitnehmende beim Ausscheiden aus dem Job ein Arbeitszeugnis, kann es sein, dass es heißt: «Schreiben Sie doch bitte selbst etwas!» Ist das erlaubt - und wie geht man vor?

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im deutschen Gastgewerbe hat im August 2025 einen historischen Höchststand erreicht. Laut den jüngsten, von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Daten, sind nun 1.122.500 Menschen in diesem Sektor sozialversicherungspflichtig tätig.

Die Bundesregierung hat eine unbürokratische Verlängerung der Aufenthaltstitel für Geflüchtete aus der Ukraine beschlossen. Die entsprechende „Zweite Verordnung zur Änderung der Ukraine-Aufenthaltserlaubnis“ wurde am 27. Oktober 2025 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.