McDonald's Deutschland hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach die Ergebnisse seiner fünften Ausbildungsstudie veröffentlicht. Die repräsentative Befragung von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren, der sogenannten Generation Z, offenbart eine zunehmende Verunsicherung und eine skeptische Haltung bezüglich der gesellschaftlichen Durchlässigkeit und der Wirkung von Leistung.
Die Veröffentlichung erfolgt mitten in der Probezeit für viele neue Ausbildungsverhältnisse, einer Phase, in der die Gefahr für Ausbildungsabbrüche traditionell hoch ist. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Orientierung und Unterstützung für junge Menschen beim Start in das Berufsleben.
Kernproblem: Zweifel an Aufstieg durch Leistung
Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist der Rückgang des Glaubens an das Leistungsprinzip. Nur noch 48 Prozent der Befragten geben an, dass sie an die Möglichkeit des Aufstiegs durch Leistung glauben. Im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2019 entspricht dies einem Rückgang von elf Prozentpunkten (damals 59 Prozent). Besonders ausgeprägt ist dieser Zweifel bei Jugendlichen aus sozial schwächeren Haushalten.
Michael Sommer, Projektleiter vom Institut für Demoskopie Allensbach, kommentiert diese Entwicklung: „Die aktuelle McDonald's Ausbildungsstudie zeigt, wie verunsichert die junge Generation in ihre berufliche Zukunft blickt. Besonders beunruhigend ist, dass junge Erwachsene gleichzeitig zunehmend daran zweifeln, dass Leistung sich in unserer Gesellschaft lohnt und sich der soziale Status durch eigene Anstrengung verbessern lässt.“
Herausforderungen bei Berufswahl und politischer Teilhabe
Die Verunsicherung der Gen Z manifestiert sich auch im Bildungssystem und in der Politikwahrnehmung:
Berufsorientierung: Nur ein Drittel der Befragten empfindet die Berufswahl als einfach. Bemängelt werden insbesondere mangelnder Praxisbezug, fehlende Orientierung und unzureichende digitale Kompetenz.
Politik und Einfluss: Zwar interessiert sich über die Hälfte der Jugendlichen für politische Themen, jedoch fühlen sich 63 Prozent nicht ausreichend vertreten – dies betrifft vor allem junge Frauen und ökonomisch benachteiligte Jugendliche. Insgesamt empfinden 60 Prozent der Befragten zu wenig Möglichkeiten zur Teilhabe oder zum Einfluss auf die Politik.
Pandemie, geopolitische Krisen und der Aufstieg Künstlicher Intelligenz werden als Faktoren genannt, die das Vertrauen in Politik und gesellschaftliche Durchlässigkeit spürbar erschüttert haben.
Verantwortung von Wirtschaft und Gastronomie
Die Studienergebnisse richten einen Appell an Unternehmen und Politik, klare Signale zu senden und attraktive Perspektiven zu schaffen.
Matthias Kutzer, Vorstand Personal von McDonald's Deutschland LLC, betont die Verantwortung der Arbeitgeber: „Gerade nach herausfordernden Jahren mit Pandemie, geopolitischen Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit kommt uns eine besondere Verantwortung zu: Junge Menschen brauchen heute mehr denn je Orientierung, Perspektiven und Vertrauen. Die Ausbildungsstudie zeigt, dass die Gen Z klare Signale erwartet - nicht nur von der Politik, sondern auch von Arbeitgebern. Es liegt an uns, Ausbildung so zu gestalten, dass sie Sicherheit gibt und echte Chancen eröffnet.“ Kutzer ergänzt, dass Aufstiegskarrieren bei McDonald's selbst noch möglich seien.
Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der BDA, sieht in der Ausbildung einen Schlüssel: „Die Studie zeigt: Junge Menschen wünschen sich Stabilität und Sinn - und bringen gleichzeitig Aufbruchsbereitschaft und Wertebewusstsein mit. Genau diese Haltung braucht unsere Wirtschaft. Eine berufliche Ausbildung eröffnet echte Perspektiven und verbindet praktische Arbeit mit digitalen und sozialen Kompetenzen.“
Markus Suchert, Hauptgeschäftsführer des BdS, unterstreicht die Relevanz für die Branche: „Die Ergebnisse der McDonald's Ausbildungsstudie sind ein deutlicher Weckruf an Politik und Gesellschaft: Junge Menschen verlieren den Glauben an Aufstieg durch Leistung. Wir müssen ihr Vertrauen zurückgewinnen - und zeigen, dass sich Einsatz lohnt. In der Systemgastronomie erleben wir jeden Tag, dass Aufstieg für jeden möglich ist, wenn Leistungsbereitschaft, praxisnahe Ausbildung, Förderung und Anerkennung zusammenwirken.“












