Menschen in Deutschland in Ernährungsfragen eher traditionsbewusst

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Menschen in Deutschland sind in Ernährungsfragen eher traditionsbewusst und stehen neuen Technologien gespalten gegenüber. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Umfrage unter 1.015 Befragten im Auftrag des Lebensmittel- und Tiernahrungsherstellers Heristo AG aus Bad Rothenfelde bei Osnabrück.

Junge Menschen seien zwar deutlich aufgeschlossener für neue Technologien. Aber wie die älteren Befragten haben auch sie der Umfrage zufolge teils große Vorbehalte etwa gegen Fleischalternativen aus Insekten. Die Studie zeige aber auch, dass Nahrungsmittel auf der Grundlage neuer, natürlicher Rohstoffe eine Chance auf dem Markt haben, wenn sie vom Preis her konkurrenzfähig seien. 

Die im Juli und August vom Marktforschungsunternehmen Kantar vorgenommene Umfrage sollte Unterschiede in Ernährungsfragen zwischen den Generationen herausfinden. Die Befragung erfolgte in fünf Altersgruppen und unterschied nach Männern und Frauen.

Gesundheitliche Bedenken gegen neue Technologien

Bei der Bewertung neuer Technologien und neuer Inhaltsstoffe seien gesundheitliche Bedenken zentral gewesen. Die Ergebnisse zeigten aber auch, wie viel Potenzial in neuen Konzepten stecke, wenn die Vorzüge etwa bei Tierwohlfragen, der leichteren Handhabung (Convenience-Charakter) oder mit Blick auf eine gesunde Ernährung herausgestrichen werden, sagte Marc Sodeikat, Heristo-Vorstand für den Bereich Lebensmittel.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Männern ist der praktische Nutzen von Fertiggerichten mit Blick auf Haltbarkeit oder schnelle Zubereitung der Umfrage zufolge eher wichtig als Frauen. Weniger wichtig seien ihnen die Aspekte Frische und Natürlichkeit oder der Verzicht auf Konservierungsstoffe - ganz im Gegensatz zu Frauen. Vor allem die ältere Generation habe stärkere Vorbehalte gegen Fertiggerichte.

Preis wichtiges Thema

Alle Altersgruppen reagieren der Umfrage zufolge ähnlich, wenn es um den Preis von Lebensmitteln geht. «Die Bereitschaft, einen höheren Preis für gesunde Lebensmittel zu bezahlen, ist wesentlich höher als für Nachhaltigkeit, Tierwohl und ökologischen Fußabdruck», sagte der mit der Studie befasste Ernährungswissenschaftler Tilman Grune. Die Bereitschaft, Mehrkosten für Tierwohl, Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Verpackungen zu akzeptieren, nehme mit dem Alter zudem ab.

Umweltaspekte stehen eher hinten an

Junge Menschen seien zwar allgemein aufgeschlossener, was Fleischersatzprodukte angehe. Aber ein Drittel der Befragten im Alter von 16 bis 43 Jahre habe angegeben, noch kein Produkt gefunden zu haben, das sie überzeuge. Der Umweltaspekt wird der Studie zufolge von nicht einmal der Hälfte und gerade einmal einem Fünftel der Älteren als Grund gesehen, Fleischersatzprodukte zu nutzen. Dabei spielt der Preis kaum eine Rolle, denn nur ein Drittel würde diese essen, wenn sie günstiger wären als Fleischprodukte.

Jüngere sind aufgeschlossener für neue Technologien

Neue Lebensmittelrohstoffe und Fleischersatzprodukte würden von der jüngeren Generation eher akzeptiert, sagte Ernährungswissenschaftler Grune. Einen ähnlichen Trend gebe es beim Konsum von Produkten aus Insekten, Algen oder Quallen. Künstlich erzeugtes Fleisch werde allerdings noch mit Skepsis gesehen. Mehr als ein Drittel in der Altersgruppe bis 43 Jahre würde auch gentechnisch veränderte Lebensmittel akzeptieren, wenn das der einzige Weg sein sollte, um Ernährungsprobleme zu lösen. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Trotz des konjunkturellen Gegenwinds im Jahr 2024 stellte der Mittelstand in Deutschland eine bemerkenswerte Stabilität unter Beweis, so das KfW-Mittelstandspanels 2025. Während die Zahl der Erwerbstätigen einen neuen Höchstwert erreichte, sehen sich die Unternehmen mit Investitionszurückhaltung, strukturellen Problemen und der Sorge um den Standort Deutschland konfrontiert.

Mobilitätsapps haben sich im Alltag der Smartphone-Nutzer in Deutschland etabliert. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Personen, die ein Smartphone besitzen, haben entsprechende Anwendungen installiert, um Routen zu planen, Fahrzeiten abzurufen, Tickets zu buchen oder Sharing-Angebote zu nutzen. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor.

Auch ein mündlich geschlossener Arbeitsvertrag ist wirksam. Schwierig wird es allerdings, wenn sich die Beteiligten im Nachhinein uneinig sind. Doch gibt es eine gesetzliche Bestimmung, die zum Abschluss eines schriftlichen Vertrages verpflichtet?

Das Klischee sagt, die heute über 60-Jährigen seien verantwortungslos mit den Ressourcen umgegangen und äßen zum Beispiel viel Fleisch, die junge Generation sei da ganz anders. Wie ist es wirklich?

Mit der deutschen Wirtschaft geht es nicht bergauf. Das hat Folgen: Immer mehr Familienunternehmen denken über Stellenabbau nach und fordern von der Bundesregierung endlich Entlastungen und Reformen.

Sozialforscher und Arbeitsmarktexperten stellen die gängigen Narrative vom unüberbrückbaren Generationenkonflikt auf dem Arbeitsmarkt infrage. ntgegen verbreiteter Vorurteile legen Forscher dar, dass sich die Generationen in ihrem Engagement, ihren Wünschen zur Arbeitszeit und vor allem in ihren zentralen beruflichen Werten oft ähnlicher sind als gedacht.

Nach Einschätzung der Forscherin Johanna Böttcher von der Universität Vechta zeigen deutsche Konsumenten Interesse an Fisch aus dem Labor. Entscheidend über die Akzeptanz seien unter anderem Geschmack, Geruch und Textur sowie der Preis, sagte Böttcher vor Beginn eines Fischwirtschaftsgipfels in Hamburg. 

Trotz Elternstolz: Gehören Kinder in den Lebenslauf? Manche Mütter und Väter befürchten Nachteile im Bewerbungsprozess. Wann sollte man rechtlich gesehen beim Arbeitgeber Kinder erwähnen?

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland hat 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Gleichzeitig ist auch der Konsum von Geflügelfleisch im Vergleich zu den Vorjahren merklich gestiegen. Diese Daten stehen im Kontext einer stabilen heimischen Produktion, die jedoch weiterhin durch die sich ausbreitende Geflügelpest beeinflusst wird.

Obwohl fast die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland Frauen sind, sind nur 29,1 Prozent der Führungspositionen weiblich besetzt. Warum hinkt Deutschland hinterher?