Gault&Millau 2020 Österreich: Jetzt mit fünf Hauben für fünf Köche

| Gastronomie Gastronomie

Wie in Frankreich seit zehn Jahren, gibt es auch in Österreich jetzt fünf statt vier Hauben im neuen Gault&Millau. Fünf Retaurants dürfen sich im Alpenland mit der Bestnote schmücken.

Die neue Benotungsskala

5 Hauben – 19 und 19,5 Punkte von max. 20 Punkten

4 Hauben – 17 bis 18,5 Punkte von max. 20 Punkten

3 Hauben – 15 bis 16,5 Punkte von max. 20 Punkten

2 Hauben – 13 bis 14,5 Punkte von max. 20 Punkten

1 Haube – 11 bis 12,5 Punkte von max. 20 Punkten

Bewertung ohne Haube – 10 bis 10,5 Punkte von max. 20 Punkten

„Im internationalen Vergleich waren unsere besten Hauben-Restaurants in den letzten Jahren benachteiligt, weil sie eine Bewertung mit fünf Hauben gar nicht erreichen konnten“, begründet Chefredakteurin Martina Hohenlohe das neue Bewertungssystem. Internationale Vergleichbarkeit ist aber eine wichtige Anforderung an einen verlässlichen Restaurant-Guide, denn, so Hohenlohe, „Feinschmecker reisen gern und wollen global informiert sein.“

Fünf Hauben mit jeweils 19 Punkten holen Konstantin Filippou, Silvio Nickol, Heinz Reitbauer, Karl und Rudolf Obauer und Simon Taxacher. An der Spitze hat es damit keine Veränderungen gegeben. 

Sie alle konnten ihre herausragende Wertung vom vergangenen Jahr verteidigen – und haben nach dem neuen Reglement sogar noch Raum, sich noch weiter zu steigern, denn immerhin können auch noch die international äußerst selten vergebenen Noten von 19,5 oder 20 Punkten erreicht werden.

Dahinter gibt es ein relativ breites Feld von 38 Restaurants, die mit 17 bis 18,5 Punkten bewertet sind und angesichts dieser Leistung vier Hauben mehr als verdient haben.

Es fällt auf, dass Juan Amador, Österreichs einziger Drei-Sterne-Koch  im Gault&Millau die Höchstnote weiter vorenthalten bleibt. Amador schafft es mit seinem Restaurant in Wien „nur“ 18,5 Punkten und erhält damit eine Haube weniger als die Top-Gruppe.

Bereits vor einigen Wochen hatte der Guide Michelin Hubert Wallner vom Romantik Restaurant Saag in Techelsberg am Wörthersee als Koch des Jahres ausgezeichnet. Sommelier des Jahres ist Simon Schubert aus dem Restaurant Aend in Wien. Patissier des Jahres ist Lukas Lacina aus dem Weinbistro Mast im neunten Bezirk in Wien.

Rasante Entwicklung in Österreich – 692 Hauben-Restaurants!

In der ersten Ausgabe des Guide Gault&Millau im Jahr 1980 gab es insgesamt 16 Hauben-Lokale. Davon durfte sich nur ein einziger Betrieb (Karl Eschlböck) über zwei Hauben freuen. Die 15 anderen Lokale wurden damals mit einer Haube ausgezeichnet. Zum Vergleich: Heute gibt es allein 307 Ein-Hauben-Restaurants und 692 Hauben-Restaurants insgesamt in ganz Österreich.

Die Haubenlokale in Österreichs 2020 (5 und 4 Hauben):

[Hier die gesamte Liste]

5 Hauben, mit 19 von 20 Punkten:

  • Konstantin Filippou, Wien
  • Obauer, Werfen
  • Silvio Nickol Gourmet Restaurant, Wien
  • Simon Taxacher, Kirchberg in Tirol
  • Steirereck im Stadtpark, Wien

4 Hauben, mit 18,5 von 20 Punkten:

  • Amador, Wien
  • Döllerer, Golling
  • Ikarus, Salzburg
  • Landhaus Bacher, Mautern
  • Mraz & Sohn, Wien
  • Saziani Stub'n, Straden
  • Stüva, Ischgl
  • Taubenkobel, Schützen am Gebirge

Mit 18 von 20 Punkten:

  • Alexander, Fügenberg
  • Steirawirt, Trautmannsdorf
  • Griggeler Stuba, Lech am Arlberg
  • Paznauerstube, Ischgl
  • Schulhaus Chefs Table, Lech am Arlberg
  • See Restaurant Saag, Techelsberg am Wörthersee
  • Senns. Restaurant, Salzburg
  • Tannenhof, St. Anton am Arlberg

Mit 17,5 von 20 Punkten:

  • Kilian Stuba, Hirschegg, Kleinwalsertal
  • Le Ciel by Toni Mörwald, Wien
  • Mühltahlhof, Neufelden
  • Sicher Restaurant, Tainach
  • Tanglberg, Vorchdorf

Mit 17 von 20 Punkten:

  • Apron, Wien
  • Caramé, Velden am Wörthersee
  • Glass Garden, Salzburg
  • Hubertus Stube, Neustift im Stubaital
  • Interalpen-Chef's Table (Telfs-Buchen-Seefeld)
  • Kupferstube, Kitzbühel
  • Mesnerhaus, Mauterndorf
  • Mörwald "Toni M.", Feuersbrunn
  • Sonnhof, St. Veit im Pongau
  • Stiar, Ischgl
  • Tannheimer Stube, Tannheim
  • Tian Restaurant, Wien

Liste der Neueinsteiger von 13 bis 16 Punkten:

Mit 13 von 20 Punkten

  • Bevanda in Gloggnitz
  • Cucina Cipriano in Wien
  • Ess:enz in Leogang
  • Gaumenkitzel in Kirchberg am Wechsel
  • Hörnlingen in Rankweil
  • Kropf in Griffen
  • Landhaus Rois in Frohnleiten
  • One of One – 1o1 in Wien
  • Schneiderei in Leithaprodersdorf
  • Stellas in Wien
  • Walserstube-Jägerstube in Lech am Arlberg
  • Reith bei Seefeld

Mit 13,5 von 20 Punkten

  • Deval in Wien
  • Memori in Graz
  • Pastamara in Wien
  • Riederalm in Leogang

Mit 14 von 20 Punkten

  • Beef Club in Fiss
  • Bruder in Wien
  • Eugen21 in Wien
  • Neuwirt in Kitzbühel

Mit 14,5 von 20 Punkten

  • Albert in Wien
  • Fortino in Wels
  • Fritz&Friedrich in Obertauern
  • Gasthaus Hinterleithner in Weins Hofamt Priel
  • Gasthaus Ziegelwerk in Wimpassing an der Leitha
  • Josefs Himmelreich in Zaussenberg am Wagram
  • Tuya in Wien

Mit 15 von 20 Punkten

  • Gesundheitsrestaurant Tenzo in Achenkirch
  • Innovation Cooking in St. Gilgen
  • Ludwig Van in Wien
  • Severin*s – The Alpine Retreat in Lech am Arlberg

Mit 15,5 von 20 Punkten

  • Gourmetstube Hochfirst in Obergurgl
  • Herzig in Wien
  • Rau in Großraming
  • Weyerhof in Bramberg am Wildkogel

Mit 16 von 20 Punkten:

  • Le Treize in Seefeld
  • Saziani G’wölb in Straden

Die Gault&Millau Sonderpreise 2020:

Wien:

Pâtissier des Jahres: Lukas Lacina, Weinbistro MAST, Wien
Service Award: Heiner Unbenannt, Restaurant Apron im Hotel am Konzerthaus, Wien
Sommelier des Jahres: Simon Schubert, Restaurant Aend, Wien

Niederösterreich:

Alternativer Wein des Jahres: 2017 Sauvignon Blanc Numen Fumé Blanc, Johannes Zillinger, Velm-Götzendorf, Weinviertel
Kollektion des Jahres: Knoll, Dürnstein, Wachau
Weinkarte des Jahres Österreichschwerpunkt: Sodoma, Tulln
Sekt des Jahres: 2015 Grüner Veltliner Brut Nature Große Reserve, Zuschmann-Schöfmann, Else Zuschmann-Schöfmann, Peter Schöfmann, Martinsdorf
Bier des Jahres: Wiener Lager, Gablitzer Privatbrauerei,  Gablitz
Fruchtsaft des Jahres: Apfel-Traube, Grubers Fruchtsaft, Ing. Franz Gruber, Putzing

Burgenland:

Biersortiment des Jahres: Bierfracht, Kleinhöfleiner Eisenstadt
Wein des Jahres: 2016 Blaufränkisch Mariental, Ernst Triebaumer, Rust

Oberösterreich:

Entdeckung des Jahres: Casa Amore Wein, Armin Kienesberger, Bergland
Speck des Jahres: Karreespeck vom Duroc-Schwein, Friedrich Rudolf Pöll, Vorchdorf

Steiermark:

Hotel des Jahres: Almwellness Hotel Pierer, Fladnitz
Ausnahmewinzer des Jahres: Karl Schnabel, Gleinstätten, Südsteiermark
Braumeister des Jahres: Alfried Borkenstein, Brauerei Alefried, Graz
Likör des Jahres: Heidelbeerlikör, Barbara Hainzl-Jauck, Frauental
Kernöl des Jahres: Kiendler GmbH, St. Georgen a. d. Stiefing

Kärnten:

Koch des Jahres: Hubert Wallner, See Restaurant Saag, Techelsberg am Wörthersee
Honig des Jahres: Löwenzahnhonig, Bernhard Struckl, Bad St. Leonhard

Tirol:

Wirtshaus des Jahres: Landgasthof Linde, Herr und Frau Ebster, Stumm im Zillertal
Bierprojekt des Jahres: Fisser Imperial Braugerste, Zillertal Bier, Zell am Ziller
Schnaps des Jahres: Spenling, Kaufmann Spirits, Wolfgang Kaufmann, Ellmau
Extra-Hüttenguide Tirol: 145 Hüttenempfehlungen auf den schönsten Bergen Tirols.

Vorarlberg:

Weinkarte des Jahres: Burg Vital Resort, Lech am Arlberg
Ambiente Award: Romantik Restaurant Altes Gericht, Herr und Frau Benner, Taverneweg 1, 6832 Sulz


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.

Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa.

Der weltweit größte Franchisenehmer von TGI Fridays will die Kette kaufen und an die Börse bringen. Die Casual-Dining-Marke hat eine Vereinbarung mit dem britischen Unternehmen Hostmore plc über eine Übernahme aller Aktien im Wert von 220 Millionen Dollar getroffen. Es geht um fast 600 Restaurants in 44 Ländern.

Die Sonne lacht, kühle Getränke locken - und Cannabis-Rauchschwaden ziehen durch den Biergarten. Manche genießen die neue Freiheit, andere ärgern sich. Wie stehen die Bundesbürger zum neuen Leben mit der Droge?

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche. In Bayern wird das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten komplett verboten,

Gerichte entwickeln sich ständig weiter. Future Menus unterstützt Gastronomen dabei, auf die Vorlieben für einzigartige kulinarische Erlebnisse von Gen Z und Millennials zu reagieren. Dabei geht es um Lösungen für einige der größten Herausforderungen, vor denen unsere Branche heute steht.