Hamburg: Restaurant Maharaja muss Paulihaus-Neubau weichen

| Gastronomie Gastronomie

Die Betreiberin des indischen Restaurants Maharaja an der Hamburger Rindermarkthalle muss ihr Lokal räumen, um Platz für das Neubauprojekt Paulihaus zu machen. Die Beschwerde der Restaurantbetreiberin gegen eine Entscheidung des Amtsgerichtes sei abgelehnt worden, sagte ein Gerichtssprecher am Montag in Hamburg. Kathrin Gutmann hatte bei Gericht Räumungsschutz wegen sittenwidriger und sozialer Härte geltend gemacht, weil sie noch keine anderen Räumlichkeiten für ihr Restaurant in Aussicht hat. Das Amtsgericht hatte den Antrag jedoch abgewiesen. Dagegen hatte sie Beschwerde beim Landgericht eingelegt. Der Richter des Landgerichts bestätigten nun die Entscheidung des Amtsgerichtes. Damit steht der für Dienstagmorgen geplanten Räumung nun rein rechtlich nichts mehr im Wege.

Sie werde den Schlüssel wie verlangt am Dienstagmorgen übergeben, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. «Aber: Nur, weil wir raus gehen, ist ja noch lange nicht das neue Haus gebaut. Wir werden weiter versuchen, das zu verhindern», sagte Gutmann weiter. Es gehe in der Sache schon lange nicht mehr nur um sie und das Restaurant, sondern um die Politik im Stadtteil.

Bereits am Abend wollte die Initiative «St. Pauli Code Jetzt!» wieder mit rund 200 Menschen vor Ort gegen das Bauvorhaben demonstrieren. Zudem will die Initiative eigenen Angaben zufolge der Betreiberin bei der Schlüsselübergabe symbolisch zur Seite stehen. «Auch, wenn ab Dienstag das Gebäude leer stehen wird, die vielfältigen kritischen Einwände der Initiative St. Pauli Code Jetzt! und der Nachbarschaft sind unbeantwortet und ungelöst», hieß es von der Initiative dazu am Montag.

Aus Sicht der Protestierenden passt der Bau nicht in den Stadtteil. Die Räumung zum jetzigen Zeitpunkt sei außerdem «reine Schikane», da es zum einen weitere Klagen geben werde, die aufschiebende Wirkung haben dürften, und zum anderen weil wegen der Brutzeiten derzeit keine Bäume gefällt werden dürften. «Warum also jetzt neuen Leerstand schaffen und das Maharaja verdrängen, wenn dann monatelang nichts passiert», so die Initiative laut Mitteilung. Sie bemängelt zudem, die Bewohner seien in die Planungen zu wenig einbezogen worden.

Diese Vorwürfe weisen die Projektbeteiligten zurück. Ihren Angaben zufolge ist das Vorhaben wegen des Widerstandes bereits zwei Jahre im Rückstand. Nach der geplanten Räumung des Restaurants solle möglichst schnell mit den Arbeiten begonnen werden. Die Fertigstellung ist nun Anfang 2024 vorgesehen.

Das sechsgeschossige Backsteinhaus auf einem rund 3500 Quadratmeter großen Grundstück ist ein Baugemeinschaftsprojekt mehrerer Unternehmen und soll nach Angaben der Verantwortlichen für die eigene Nutzung gebaut werden. Es wurde ein Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt unterzeichnet. Eine Autowerkstatt und ein Tonstudio, die vorher an dem Ort ansässig waren, sollen wieder einziehen können. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.

Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa.

Der weltweit größte Franchisenehmer von TGI Fridays will die Kette kaufen und an die Börse bringen. Die Casual-Dining-Marke hat eine Vereinbarung mit dem britischen Unternehmen Hostmore plc über eine Übernahme aller Aktien im Wert von 220 Millionen Dollar getroffen. Es geht um fast 600 Restaurants in 44 Ländern.

Die Sonne lacht, kühle Getränke locken - und Cannabis-Rauchschwaden ziehen durch den Biergarten. Manche genießen die neue Freiheit, andere ärgern sich. Wie stehen die Bundesbürger zum neuen Leben mit der Droge?

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche. In Bayern wird das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten komplett verboten,

Gerichte entwickeln sich ständig weiter. Future Menus unterstützt Gastronomen dabei, auf die Vorlieben für einzigartige kulinarische Erlebnisse von Gen Z und Millennials zu reagieren. Dabei geht es um Lösungen für einige der größten Herausforderungen, vor denen unsere Branche heute steht.