Sorge um Mini-Wasen in Stuttgarter Restaurants wegen Corona

| Gastronomie Gastronomie

Das große Cannstatter Volksfest - der Wasen - fällt coronabedingt in diesem Jahr aus. Doch gefeiert werden soll trotzdem, im Kleinen. Denn einige Stuttgarter Wirte bieten in ihren Lokalen eine Art Ersatz-Wasen an. Die Stadt Stuttgart hat ein Auge darauf. Mini-Wasen seien Veranstaltungen, die laut Ordnungsamt von der erteilten Konzession gedeckt sind. «Es ist okay, dass es ein Motto gibt, die Gäste sich kleiden und die Speisen und Getränke Volksfestcharakter haben», sagte Sven Matis, der Sprecher von Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Das Stadtoberhaupt sollte eigentlich an diesem Freitag das erste Wasenfass anstechen.

Wichtig sei, dass die Vorgaben der Corona-Verordnung eingehalten werden, sagte Matis. «Das Bedürfnis nach Nähe und Ausgelassenheit ist verständlich, beides steigert das Risiko von Infektionen.» Deswegen gehe man Hinweisen zu Verstößen gegen die Coronaregeln nach. «Die Kollegen vom Ordnungsamt werden sich einen persönlichen Eindruck verschaffen. Gegebenenfalls folgt nach der Kontrolle die Sanktion.»

In München stehen die Behörden nach dem Oktoberfest-Aus vor dem gleichen Problem. Auch Ärzte zeigen sich dort angesichts steigender Infektionen skeptisch. Doch die Menschen wollen feiern, am Wochenende waren die mehr als 50 privaten «WirtshausWiesn»-Angebote gut besucht.

In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart sind Wasenfans beispielsweise in «Wilhelmer's "kleiner" Schwabenwelt» eingeladen. Unter dem Motto «2 Halbe sind auch ein Maß» wurde der Wasen kurzerhand in drei Gastronomien («Schlachthof», «Stäffele» und «Amici») verlegt - mit allem was dazugehört: Trachten, Holzhütten und Lauben.

Eröffnet werden soll dort das Volksfest-Light am 25. September um 17.00 Uhr im «Schlachthof», samt Fassbieranstich, Haxen und Göckele. Ab dann fließt das Volksfestbier aus dem Zapfhahn bis zum 11. Oktober. Damit sich Wasenliebhaber in dem Biergarten wohlfühlen, ist eine Altholzhütte aufgebaut. Auch ein DJ ist gebucht. Er wird die Besucher allerdings per Livestream auf Bildschirmen begrüßen. Ein Mini-Wasen mit Fassanstich ist am Samstag auch im Schlossgarten geplant, in der «Almhütte mit Herz» von Sonja Merz.

Seit dem vergangenen Samstag und noch bis zum 4. Oktober wird auf dem SkyBeach-Gelände das Münchner Oktoberfest im Freien gefeiert. Wegen Covid-19 gibt es auf dem Kaufhofdach kein Zelt, es sind Schirme aufgespannt. Auf der «Wiesn da oben» herrscht Trachtenpflicht. Nur wer ein traditionelles Gewand trägt, darf rein. Auf Twitter gibt es dazu schon die ersten Kommentare: «Kann @Stuttgart_stadt eventuell mal das Ordnungsamt zum Skybeach schicken?», fragte @MartinTriker.

Der Branchenverband Dehoga Baden-Württemberg sagte, die Veranstalter seien erfahrene Wirte. «Der Dehoga begrüßt alles, was den Gastronomen im Einklang mit der geltenden Corona-Verordnung hilft», sagte ein Sprecher.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die Landesregierung die Maskenpflicht in Gaststätten nun verschärft. Wer in Restaurants nicht auf einem Platz sitzt, sondern etwa zu einem Tisch oder zur Toilette geht, muss ab 30. September einen Mund-Nasen-Schutz tragen, sagt die aktuelle Corona-Verordnung. Die Maskenpflicht gilt dann auch in Freizeitparks und Vergnügungsstätten in geschlossenen Räumen und in Wartebereichen. «Es gibt ein Zutritts- und Teilnahmeverbot bei Verstoß gegen die Maskenpflicht», teilte die Landesregierung am Dienstagabend in Stuttgart mit. Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern bleiben untersagt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Michelin hat seine Sterne in Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden verliehen. In Dänemark und Norwegen dürfen sich die Feinschmecker über jeweils eine neue Top-Adresse freuen.

Seit Mitte Mai ist Hamburg um ein Block House Restaurant reicher – im Deutschlandhaus eröffnete das Hamburger Unternehmen sein 47. Restaurant. Bei der Innenausstattung des neuen Restaurants wirkte der Gründer mit.

In den letzten Jahren hat sich die Foodtruck-Szene in Deutschland rasant entwickelt. Die Umsatzentwicklung zeigt mit einem durchschnittlichen Anstieg von 60 Prozent in den letzten zwei Jahren ebenfalls eine kontinuierliche Aufwärtsbewegung. Durchschnittlich geben die Gäste am Foodtruck in Deutschland 17,68 Euro aus.

Viele englische und schottische Fußball-Fans werden ihre Teams bei der EM in Deutschland aus der Ferne verfolgen. Kommt eins davon ins Halbfinale, haben sie die Erlaubnis, «sich die Kante zu geben».

Die wineBANK Heidelberg in der Alten Weinfabrik liegt direkt am Bismarckplatz. Das Herzstück des Clubs ist ein 40 Meter langes Kellergewölbe, das Raum für insgesamt 26.712 Flaschen in zwölf Tresoren mit 300 Fächern bietet.

Fleisch steht nach wie vor hoch im Kurs. Doch viele haben den Anspruch, sich nachhaltiger zu ernähren und verzichten zum Wohle des Klimas bereits auf Tier- und Milchprodukte. Zu sehen ist diese Entwicklung auch in Betriebsrestaurants, wie eine aktuelle Befragung von Sodexo zeigt.

Neun Sorten der Eismarke Mälzer&Fu Ice C.R.E.A.M. Creations und eine Location im Glockenbachviertel mit DJ-Pult und Street Art an den Wänden – das ist das Rezept für die erste Eisdiele von Mälzer&Fu Eis, die am 24. Mai 2024 in München eröffnet hat.

Eigentlich sollte das Gastro-Konzept Tastyy richtig durchstarten. In Deutschland waren bis zu 50 Standorte geplant, dazu die Expansion in ganz Europa. Daraus wird nun vorerst nichts.

Tillmann Hahn, Spitzenkoch und kulinarischer Gastgeber des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm, schließt nach elf Jahren sein Restaurant im Ostseebad Kühlungsborn. Nicht ganz freiwillig, wie der 55-Jährige sagt.

Mit einem feierlichen Opening öffnete die Scirocco Brasserie in dieser Woche offiziell ihre Pforten. In den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurantklassikers Reinhard’s im historischen Hotel Bristol, feierte das Scirocco-Team mit Promis, Influencern, Freunden und Familie.