Stéphane Gass aus der Schwarzwaldstube ist „Sommelier of the Year 2026“

| Gastronomie Gastronomie

Stéphane Gass, Chef-Sommelier des Drei-Sterne-Restaurants Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach, wurde von der internationalen Restaurantvereinigung Les Grandes Tables du Monde zum „Sommelier of the Year 2026“ ernannt. Die Bekanntgabe der Ehrung erfolgte Mitte Oktober beim Jahreskongress der Vereinigung in Athen. Gewürdigt wird damit die über Jahrzehnte gewachsene Arbeit des gebürtigen Elsässers im Baiersbronner Traditionshaus.

Drei Jahrzehnte Weinexpertise in der Schwarzwaldstube

Stéphane Gass wirkt seit 35 Jahren im Schwarzwald und verantwortet den Weinservice der Schwarzwaldstube seit über drei Jahrzehnten. Im Jahr 1990 trat er als junger Sommelier in die Traube Tonbach ein und wurde bereits ein Jahr später zum Chef-Sommelier befördert. Seit 2009 obliegt ihm zusätzlich die Verantwortung für die Vinothek sowie den gesamten Weineinkauf des Hotels. Heute arbeitet Gass eng mit Küchenchef Torsten Michel zusammen.

Gass kam über einen Schulwettbewerb im Elsass, der eine Blindverkostung beinhaltete, zum Wein. Erste berufliche Erfahrungen sammelte er in renommierten Häusern wie bei Alain Ducasse im „Louis XV“, Émile Jung im „Crocodile“ und Antoine Westermann im „Buerehiesel“. Seinen langen Verbleib in der Traube Tonbach begründet Gass mit dem Freiraum, den er dort gefunden habe, um seine Passion für besondere Weine und Regionen mit den Gästen auszuleben.

Fokus auf Zusammenspiel und Gastverständnis

Die Auszeichnung würdigt die konstante Arbeit von Gass, die den Gast stets in den Mittelpunkt stellt. Er beschreibt die Essenz seiner Tätigkeit als ein komplexes Zusammenspiel: „Was mir an meinem Beruf bis heute große Freude macht, ist das besondere Zusammenspiel von Weinen, Küche und Service. Alles muss zusammengehen, damit es ein besonderes Erlebnis wird. Der schönste Moment ist, wenn man merkt: Der Gast fühlt sich verstanden. Genau das macht meine Aufgabe so interessant.“

Seine Weinkarte ist dabei auf der Suche nach Substanz anstelle von kurzfristigem Effekt. Gass setzt auf gereifte Jahrgänge, charaktervolle Winzerchampagner sowie bewusst auf kleinere Anbaugebiete und weniger bekannte Rebsorten. Zudem kuratiert er eigenständige alkoholfreie Begleitungen. Der Sommelier des Jahres, der 2024 auch mit dem Sommelier Award des Guide Michelin geehrt wurde, verfolgt eine Philosophie, bei der er Winzer und Weine abseits des Erwartbaren fördert und eine faire Kalkulation anstrebt.

Internationale Anerkennung

Die Verleihung des Titels durch Les Grandes Tables du Monde unterstreicht die internationale Bedeutung von Gass' Arbeit. Die 1954 gegründete internationale Vereinigung zählt über 200 weltweit führende Restaurants in 28 Ländern zu ihren Mitgliedern und vergibt jährlich Sonderpreise in verschiedenen Kategorien.

Sebastian Finkbeiner, Geschäftsführer und Mitinhaber des Hauses, nahm die Auszeichnung stellvertretend in Athen entgegen. Er hob hervor, dass Gass das Augenmerk nicht auf sich selbst, sondern auf die Gäste und die Weinproduzenten richte: „Stéphane Gass ist niemand, der die große Bühne sucht. Er stellt gerne andere in den Mittelpunkt – unsere Gäste ebenso wie die Winzerinnen und Winzer, deren Weine er auswählt. In seiner ruhigen, versierten Art und mit enormem Hintergrundwissen zu jedem Wein führt er souverän durch den Service – und prägt unsere Schwarzwaldstube seit Jahrzehnten.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.

Die Schwarzwaldstube in der Baiersbronner Traube Tonbach ist im Ranking von La Liste 2026 erneut an die Weltspitze gewählt worden. Das Gourmetrestaurant, unter der Leitung von Küchenchef Torsten Michel, belegt in der Weltrangliste abermals den geteilten Platz 1. Alle deutschen Restaurants und die komplette Liste bei Tageskarte.

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.

Der Guide Michelin Italien 2026 hat die neue Auswahl in Parma präsentiert, wobei insgesamt 25 Neuzugänge in den Sternekategorien ausgezeichnet wurden. Die diesjährige Ausgabe zeichnet ein neues Haus mit drei Michelin Sternen aus. Zugleich konnte Südtirol seine Position in der Spitzengastronomie festigen und zählt zwei neue Restaurants mit einem Stern.

Die Burger-Kette Jim Block ist nach Rostock zurückgekehrt und hat ihr zwölftes Restaurant in Deutschland eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro wurde das erste Jim Block-Lokal in Mecklenburg-Vorpommern am Freitag eröffnet. Das Unternehmen gehört zur Block-Gruppe, zu der auch das Steak-Restaurant Block House zählt.

Bei der offiziellen Zeremonie des Michelin Guide Northeast Cities 2025 wurden in der US-Stadt Philadelphia erstmals Restaurants ausgezeichnet. Drei Betriebe erhielten je einen Michelin-Stern, ein weiteres Restaurant wurde mit dem Grünen Stern für Nachhaltigkeit geehrt.

Die Stadtverwaltung von Florenz wird ab dem kommenden Jahr neue und deutlich strengere Regelungen für die Außengastronomie im historischen Zentrum einführen. In 50 Straßen der Altstadt wird diese komplett untersagt.

Im Hamburger „Pallas“ fand jetzt die 39. Deutsche Cocktail Meisterschaft (DCM) der Deutschen Barkeeper-Union (DBU) statt. Als Sieger ging Jakob Schröder hervor, der in Köln in der Bar „Toddy Tapper“ tätig ist. Er setzte sich mit seiner Kreation namens „Slow Motion“ gegen zehn Finalistinnen und Finalisten durch.

Die Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt am Main ist um ein Gastronomiekonzept reicher. Die Fast-Food-Kette KFC hat dort ein neues Restaurant eröffnet, das nach eigenen Angaben als einziger Core-Plus-Store in Deutschland gilt. Das Konzept zeichnet sich durch innovative Services, Technologien und ein besonderes Storedesign mit lokalem Bezug aus.