Im Februar posierte der Koch Lars Volbrecht noch stolz mit einem Michelin-Stern, obwohl sein Restaurant längst geschlossen war. Die Sache wurde zu einem medialen Skandal rund um die Guide-Michelin-Vergabe 2019 (Tageskarte berichtete). Jetzt ist Volbrecht für andere Vergehen wegen Betrugs verurteilt worden.
Der 39-Jährige und seine Frau, die das Restaurant „Alte Vogtei“ in Köngen bei Stuttgart führten, haben demnach Lieferanten betrogen und über 88.000 Euro Schulden angehäuft. Das Gericht verurteilte die beiden daher wegen vorsätzlichen Betrugs zu jeweils einer Bewährungsstrafe. Sie hatten gestanden.
Das Gericht folgte damit der Argumentation der Staatsanwaltschaft, die davon ausging, dass eine vollständige Bezahlung des Inventars von Anfang an nicht beabsichtigt gewesen sei. Eine „plumpe und erbärmliche Lügengeschichte“ sei es nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gewesen, die der SWR zitiert und einen Video-Bericht zu der Sache zeigt.
Volbrecht wird zum 1. Mai in Chur ein neues Restaurant eröffnen. Im Gespräch mit der AHGZ bestätigte Verpächter Sandro Gämperle, dass er über Volbrechts Vergangenheit in Deutschland informiert sei. Lars Volbrecht bleibt dennoch - wie vertraglich vereinbart - Pächter des Restaurants in seinem Immobilienkomplex 1901 Mainstation im aufstrebenden Stadtteil Chur West.