Boomende Nachfrage nach Serviced-Apartments in deutschen Großstädten

| Hotellerie Hotellerie

Dass Serviced Apartments ein aufstrebendes Marktsegment im Gastgewerbe sind, ist schon länger bekannt. Zuletzt entwickelte sich der Markt, aktuellen Hochrechnungen von Georg Consulting zufolge, jedoch so dynamisch, dass von einem regelrechten Boom gesprochen werden kann. Eine Studie beleuchtet den Markt.

Georg Consulting führt seit 2009 jährlich eine bundesweite Befragung zu Serviced Apartment Anbietern durch. Die Größe der Serviced-Apartment-Märkte schwankt deutlich zwischen den 16 bevölkerungsreichsten Städten Deutschlands. München verbuchte 2017 nach Hochrechnungen zufolge 2,3 Millionen Übernachtungen und ist damit der größte Serviced-Apartment-Markt in Deutschland. Es folgen Berlin mit rund 1,4 Millionen und Frankfurt am Main mit etwa 996.000 Übernachtungen in Serviced Apartments. Relativ betrachtet rangiert München erstmals ebenfalls an erster Stelle und hat Hannover vom Spitzenplatz verdrängt. 14,9 Prozent der gesamten Übernachtungen 2017 fallen in München auf Serviced Apartments. In Niedersachsens Landeshauptstadt beträgt der entsprechende Anteil 13,4 Prozent. Es folgt erneut Frankfurt am Main mit einem Anteil von 10,4 Prozent an dritter Stelle.

 Eine Kochnische bzw. Küchenzeile zur Selbstversorgung ist das Alleinstellungsmerkmal von Serviced Apartments gegenüber Hotelzimmern. Von gewöhnlichen möblierten (Ferien-) Wohnungen unterscheidet sich das Serviced Apartment dadurch, dass Serviceleistungen wie Wäschewechsel und Reinigungsdienste enthalten sind. Aus dem Hotel bekannte Extra-Services können in Serviced Apartments in der Regel optional hinzugebucht werden. Die Ausstattungsmerkmale variieren jedoch stark und richten sich danach, welche Zielgruppe adressiert werden soll. So gibt es mittlerweile in fast jeder der erfassten Städte luxuriöse High-Class-Apartments in attraktiver Lage und optionalem „Rund-Um-Service“. Diese sprechen insbesondere die sogenannten Elite Business Travellers an, die in der Regel international agieren. Eine enge Verzahnung der regionalen mit der internationalen Wirtschaft beeinflusst die Nachfrage nach Serviced-Apartments positiv. Zielgruppe ‚normaler‘ Serviced Apartments sind insbesondere reguläre Business Travellers. Diese sind verhältnismäßig oft in wissensintensiven Wirtschaftszweigen beschäftigt, weshalb regionalansässige Unternehmen aus diesen Branchen die Nachfrage nach Serviced Apartments ebenfalls fördern. Des Weiteren werden Messebesucher und zunehmend Touristen adressiert.

Die differenzierten Ausstattungen, Lagen und inkludierten Serviceleistungen bedingen breite Preisspannen. Hervorzuheben ist jedoch ein Kernaspekt des Konzeptes: Je länger der Aufenthalt – desto niedriger der Preis pro Übernachtung. Die günstigsten Apartments liegen je nach Stadt zwischen 39 und 50 Euro, die teuersten beginnen bei 180 Euro pro Nacht. In sechs der 13 analysierten Städte (Bochum, Dortmund, Duisburg und Essen werden summiert für die Metropole Ruhr erfasst) sank der Durchschnittspreis pro Übernachtung in einem Standard-Einzelzimmer. In sieben Städten stieg dieser jedoch an. Stuttgart ist pro Übernachtung in einem Standard-Einzelzimmer durchschnittlich am teuersten, die Metropole Ruhr am günstigsten. Neben dem generellen Wachstum an Übernachtungen in Serviced Apartments, stieg in einem Großteil der Städte parallel das Angebot. Der Markt wird zunehmend umkämpfter und Markteinsteiger benötigen eine ausgeprägte Konzeptentwicklung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.

Die Studie zu Serviced Apartments in Deutschland 2018 auf der Homepage von Georg Consulting bestellt werden.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Dorint Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe appelliert in Sachen Pandemie-Politik erneut an Bundeswirtschaftsminister Habeck: Auch die unangenehmen Themen müssten aufgegriffen werden. Dorint streitet weiter vor Gericht.

Zeit ist Geld – das bekommen die „Team Wallraff“-Reporter bei ihren neuesten Einsätzen am eigenen Leib zu spüren. RTL berichtet in seinem Investigativ -Format über die Reinigungsbranche. Das „Team Wallraff“ nimmt auch ein Hotel in Hamburg unter die Lupe.

The Ascott Limited wird 40. Los ging es im Jahr 1984 mit der Eröffnung des “The Ascott Singapore”. Es folgten Übernahmen und der Aufbau eines eigenen Portfolios, das mittlerweile aus 14 Marken mit weltweit über 940 Häusern in gut 220 Städten besteht.

Hilton hat eine Mehrheitsbeteiligung an der Sydell Group erworben, um die Marke NoMad Hotels von ihrem bestehenden Flaggschiff in London aus auf High-End-Märkte in der ganzen Welt auszuweiten. Die Aufnahme von NoMad in das Markenportfolio von Hilton markiert den Eintritt des Hotelunternehmens in den schnell wachsenden Markt der Luxus-Lifestyle-Hotels.

Das Schloss Oppurg im Saale-Orla-Kreis wurde bisher als Flüchtlingsunterkunft genutzt. In den vergangenen eineinhalb Jahren bot es Platz für rund 1.000 Geflüchtete, hauptsächlich aus der Ukraine. Jetzt soll das Barockschloss wieder im alten Glanz erstrahlen. Dafür investiert der Eigentümer zwei Millionen Euro.

Die Hyatt Hotels Corporation gibt die Eröffnung des Grand Hyatt Barcelona bekannt. Das Haus ist das fünfte Grand Hyatt Hotel in Europa und das erste urbane Grand Hyatt Hotel Spaniens.

Baustart für die Neugestaltung des Hotels Bonvecchiati in Venedig: Im Herzen der Lagunenstadt schaffen ECE Real Estate Partners, SORAVIA und denkmalneu innerhalb der kommenden zwei Jahre ein 5-Sterne-Hotel mit 168 Zimmern der Marke Only YOU.

Meliá Hotels International hat die Eröffnung seines ersten Meliá Collection-Hotels in Madrid im Mai bekanntgegeben. Das Projekt ist das Ergebnis der Neugestaltung des ehemaligen Hotels Madrid Atocha.

Familotel feiert Geburtstag: Die Hotelkooperation mit Sitz in Rosenheim ist 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie 1994 und verfügt aktuell über 63 eigenständige Hotels in fünf Ländern. Familien mit Kindern stehen im Mittelpunkt.

Das neue Cannabis-Gesetz, das unter bestimmten Bedingungen den Besitz und Konsum von Cannabis erlaubt, stellt auch das Gastgewerbe vor neue Herausforderungen. Die Hotelkette „Sonnenhotels“ ergreift Maßnahmen und verbietet generell den Konsum von Cannabis auf ihren Geländen.