Dorint klagt auf Entschädigung

| Hotellerie Hotellerie

Gestern hat das Oberverwaltungsgericht Greifswald entschieden, dass die Beschränkung der Bettenauslastung von 60 Prozent rechtswirksam ist (Tageskarte berichtete). „Diese Entscheidung verdeutlicht die Notwendigkeit, die hilfsbedürftigen Branchen im eigenen Land deutlicher zu betrachten und verlorene Zuschüsse unternehmensspezifisch zu verteilen“, beurteilt Dorint Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe die derzeitige Lage.

„Vor allem vor dem Hintergrund, dass vom Europarlament entschieden wurde, verlorene Zuschüsse ohne Prüfung einer Belastung durch die Corona-Krise verteilt werden“, so der Hotelunternehmer weiter. „Dabei wird Deutschland – wenn überhaupt - nur mit einer geringen Quote bedacht sein“, betont Iserlohe. 

Entschädigungsklage beim Landgericht Rostock

Die Dorint Gruppe hat daher als Reaktion auf die Entwicklungen die erste Entschädigungsklage beim Landgericht Rostock eingereicht. Die Gründe dafür lagen für Iserlohe auf der Hand: Zum einen die Rechtswirksamkeit der Beschränkung der Bettenauslastung von 60 Prozent sowie das Verhalten des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Denn laut Iserlohe verstehe das BMWi immer noch nicht, dass die Hoteliers mit Krediten nicht überleben können. Iserlohe fordert daher seit Zuspitzung der Corona-Krise verlorene Zuschüsse für die Branche.  

Iserlohe erläutert seinen Ansatz zum Thema Entschädigung wie folgt: „Der Staat vernichtet durch die Allgemeinverfügungen den unwiederbringlichen Ertrag eines Privathotels oder gar einer Hotelgesellschaft. Denn die heute nicht gebuchten Übernachtungen können nicht zu einem späteren Zeitpunkt, oder zu deutlich höheren Raten verkauft werden“.

Der Hotelier appelliert daher noch einmal explizit an die Bundeskanzlerin, sich dringend mit dem Thema „Existenzielle Verluste und massive Arbeitslosigkeit in der Hotellerie“ zu befassen. Er sorgt sich mehr denn je um die über 60 Hotels der Dorint Gruppe in Deutschland Österreich und der Schweiz mit über 4.500 Beschäftigten. Das Kabinett müsse für das im Juni anstehende - noch zu konzipierende - Konjunkturpaket zwingend auch die Hotelbranche mit über 2,4 Millionen Arbeitnehmern einbeziehen.  


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bis Ende 2026 plant Marriott International das eigene Portfolio um knapp 100 Hotels und über 12.000 Zimmer allein durch Konvertierungen und Umnutzungsprojekte zu erweitern.

Die Aspire Hotel Gruppe, ein Mitglied der Great2stay, hat ein weiteres Hotel in Sindelfingen übernommen. Das Hotel mit 103 Zimmern wird ab dem 1. Juli vorübergehend geschlossen, um eine vollständige Sanierung und Renovierung zu ermöglichen.

Die Primestar Group hat zu Beginn des IHIF mit dem June Six Hotel Hannover City ihr zweites Hotel mit integriertem Angebot in den Bereichen Hotel, Longstay und Workspace in Hannover eröffnet.

IHG Hotels & Resorts hat die Unterzeichnung von Kimpton Lissabon bekanntgegeben, dem ersten Kimpton Hotels & Restaurants in der portugiesischen Hauptstadt. Das Hotel, das Anfang 2025 eröffnet werden soll, ist das zweite Kimpton in Portugal.

In Frankfurt am Main wird die neue Ascott-Marke lyf ihre Deutschlandpremiere feiern. Wie The Ascott Limited bekanntgab, wird das erste lyf in Deutschland im Frankfurter Ostend, nahe der Europäischen Zentralbank (EZB), die Türen öffnen.

Die Hotellerie verzeichnet im Jahr 2023 steigende Umsätze. In den meisten teilnehmenden Häuser am Ranking der Top-100-Markenhotels in Deutschland der ahgz (dfv Mediengruppe) legten Raten und Auslastung erneut zu.

Marriott gibt die eigenen Expansionspläne für Polen bekannt: In den kommenden Jahren sollen mehr als zehn neue Hotels dem Portfolio hinzugefügt werden, darunter die Einführung von zwei bisher nicht vertretenen Marken.

Leonardo Hotels Central Europe hat im Januar die dritte Partnerschaft mit großen israelischen Institutionen geschlossen. Die Partnerschaft soll die weitere Expansion vom angestammten Business­markt in das Segment der Urlaubsreisen beschleunigen.

Hilton will das eigene Resort-Portfolio in Europa rasch erweitern. Zehn Hotels mit mehr als 1.500 Zimmern sollen rechtzeitig zum Sommer unter den Marken Curio Collection by Hilton, Tapestry Collection by Hilton und DoubleTree by Hilton eröffnen.

Nach New York, Hamburg und Nürnberg hat die Motel One-Gruppe jetzt ein The Cloud One-Hotel in Prag. Das Haus will einen Hauch Prager Tradition bieten und verfügt über eine Rooftop-Bar mit Blick auf die Altstadt. Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke oder die Prager Burg sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt.