Motel One: 200 Hotels in 10 Jahren – Expansion mit PAI-Kapital

| Hotellerie Hotellerie

Die deutsche Hotelkette Motel One plant eine signifikante Expansion und will die Zahl ihrer Häuser in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. Ermöglicht werden soll dieses ehrgeizige Ziel durch die Partnerschaft mit dem französischen Finanzinvestor PAI Partners, der im Frühjahr rund 80 Prozent der Anteile an dem Unternehmen übernommen hat. Gründer Dieter Müller bleibt mit 20 Prozent beteiligt und fungiert weiterhin als Aufsichtsratschef.

Im Gespräch mit dem Handelsblatt kündigte Müller an, die Anzahl der Hotels von derzeit rund 100 auf 200 steigern zu wollen. „Für die ersten 100 Hotels haben wir 20 Jahre gebraucht“, sagte Müller. Angesichts der beschleunigten Wachstumsraten fügte er hinzu: „Daher gehe ich davon aus, dass wir die nächsten 100 Häuser in zehn Jahren schaffen.“ Derzeit seien bereits 30 neue Hotels in Planung.

Ein Novum in der Expansionsstrategie von Motel One ist die erstmalige Berücksichtigung von Zukäufen. Bislang setzte das Unternehmen mehrheitlich auf organisches Wachstum durch Neubauprojekte. Durch den Kauf einzelner Hotels oder sogar ganzer Hotelportfolios könnte Motel One die angestrebte Verdopplung der Häuserzahl „auch deutlich rascher“ erreichen, so Müller. Dies könnte auch die Umwandlung von Bestandsimmobilien, wie etwa Bürogebäuden, umfassen. Dabei sei entscheidend, „dass das Motel-One-Konzept gewahrt bleibe“, wird PAI-Partner Ralph Heuwing vom Handelsblatt zitiert.

Die internationale Expansion soll sich primär auf Europa und die USA konzentrieren, wo das Motel One-Konzept bereits in Städten wie Paris, Madrid oder New York erfolgreich etabliert sei und nun stärker skaliert werden soll. Trotz des starken Fokus auf internationale Märkte sieht Dieter Müller auch weiterhin großes Potenzial im Heimatmarkt Deutschland. „Wir glauben, dass auch in Deutschland noch eine ganze Menge an zusätzlichem Potenzial besteht. Das ist keineswegs ausgereizt“, so Müller gegenüber dem Handelsblatt.

Die Partnerschaft mit PAI Partners wird als beispielhaft für einen aktuellen Trend in der Hotelbranche gesehen, bei dem Finanzinvestoren Unternehmen mit Kapital und Know-how bei der internationalen Expansion unterstützen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.