Nach Corona in St. Wolfgang: Unterstützung für Hotels und Medienkampagne

| Hotellerie Hotellerie

Durch den Corona-Ausbruch im österreichischen Ferienort St. Wolfgang sind bislang wohl 107 Menschen erkrankt. Das ergab eine Analyse der österreichischen Gesundheitsbehörden, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter und Anwohner, aber auch um österreichische Touristen. Zuletzt hatten örtliche Behörden nur 79 Fälle zum Ausbruch gezählt, dabei aber nicht alle Diagnosen in anderen Teilen Österreichs einberechnet.

Unter ausländischen Gästen sei bislang trotz internationaler Kontakt-Nachverfolgung kein Fall gefunden worden, erklärte das Gesundheitsministerium. Die Ausbreitung sei durch rasches Testen und Absondern von Kontaktpersonen unter Kontrolle gebracht worden, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Die Epidemiologen zählen nun insgesamt 107 laborbestätigte Covid-19-Patienten, die sich im Juli in St. Wolfgang aufhielten. Bei 103 von ihnen habe es nachvollziehbaren direkten Kontakt zu betroffenen Orten oder Erkrankten - etwa als Hotelpersonal, Gast oder als Familienangehörige - gegeben. Zwei der Fälle kamen am Donnerstag nach erneuten Tests unter 401 Mitarbeitern betroffener Hotels und Gaststätten hinzu.

Als Ausgangspunkt der zahlreichen Infektionen gelten Feiern junger Saisonmitarbeiter im Juli in zwei Lokalen, die daraufhin freiwillig geschlossen hatten. Sie dürfen nun wieder öffnen. Auch die vorverlegte Sperrstunde von 23 Uhr wird ab Montag in dem Ort am Wolfgangsee wieder aufgehoben. Im Rest des Landes muss um 1.00 Uhr nachts geschlossen werden. Insgesamt sind den Behörden in Österreich aktuell rund 1400 aktive Corona-Erkrankungen bekannt.

Land Oberösterreich nimmt eine Million Euro in die Hand

In der Pressekonferenz vom 5. August in St.Wolfgang, des für den Tourismus zuständigen Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, gemeinsam mit dem Bürgermeister von St. Wolfgang Franz Eisl und dem Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft Hans Wieser wurde ein nicht rückzahlbarer Zuschuss für mehr als 200 besonders betroffene Betriebe der Sparten Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Höhe von rund 700.000 Euro angekündigt. Darüber hinaus unterstützt das Land die geplante, groß angelegte Medienkampagne mit  300.000 Euro

„Trotz des erfolgreichen Krisenmanagements folgten aufgrund der Verunsicherung der Gäste zahlreiche Stornierungen, die einen enormen wirtschaftlichen Schaden für die Tourismusbetriebe in St. Wolfgang zur Folge hatten. Diese Verunsicherung soll nun wieder weichen und die Vorfreude auf schöne Urlaubstage am Wolfgangsee steigen. Gemeinsam wollen wir die Top-Urlaubsdestination St. Wolfgang wieder stark machen“, betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrat Markus Achleitner.

Das Land OÖ schnürt daher ein 1 Millionen Euro Paket, das den betroffenen Tourismusbetrieben rasche und unbürokratische Hilfe ermöglicht. Dieses Paket soll in der nächsten Sitzung der Oberösterreichischen Landesregierung beschlossen werden.

Soforthilfe für den Tourismus: Zur Aufrechterhaltung der Tourismusstruktur in St. Wolfgang wird den besonders betroffenen Sparten der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ein nicht-rückzahlbarer Zuschuss gewährt. Insgesamt beträgt das Volumen dieses Soforthilfe-Topfes 700.000 Euro.

„Mit dieser Soforthilfe unterstützen wir rasch und unkompliziert mehr als 200 besonders betroffene Betriebe in St. Wolfgang und sichern damit eine vielfältige Tourismusstruktur in der beliebten oberösterreichischen Urlaubsregion“, so Landeshauptmann Stelzer und Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Achleitner.

Kampagne um die Urlaubsfreude der Gäste zu wecken: Unter der Leitung des Oberösterreich Tourismus und in Zusammenarbeit mit der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft wird eine Kampagne in der Höhe von 500.000 Euro gestartet, die die Vielfalt der Region aufzeigt und die Vorfreude auf Urlaub in St. Wolfgang wecken soll. Die Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft startet eine Medienkampagne, in der auf werbliche Sofort-Maßnahmen wie TV-Spots, „Digital Out of Home“ Kampagnen in München, Wien und Linz, eine Online Kampagne, sowie die Herstellung eines Image-Videos gesetzt werden.

Der Oberösterreich Tourismus unterstützt diese – abgestimmt und koordiniert – im Umfang von 300.000 Euro mit weiteren imagefördernden Maßnahmen wie Radio- und TV-Spots, Online-PR, Direktvertrieb über Reiseveranstalter und reichweitenstarke Medienkooperationen.

„St. Wolfgang und die Behörden sind mit dem Covid-19 Cluster professionell und verantwortungsvoll umgegangen. Die Situation ist unter Kontrolle, einem Urlaub am Wolfgangsee steht nichts im Wege. Der aktuelle Einbruch der Nachfrage erfordert aber rasch Maßnahmen, um Vertrauen aufzubauen und kurzfristig Lust auf Urlaub in St. Wolfgang zu machen und den Tourismus damit wieder voll in Schwung zu bringen“, so der Landeshauptmann und der Landesrat.

Der Bürgermeister von St. Wolfgang, Franz Eisl: „Dieses Paket ist eine wichtige Unterstützung für unsere Betriebe und den Tourismus in unserer Gemeinde. Gemeinsam gestalten wir nun das Comeback unseres schönen St. Wolfgang.“

„Die Tourismuswirtschaft in St. Wolfgang und am Wolfgangsee musste in den letzten Tagen schmerzliche Einbußen hinnehmen. St. Wolfgang und der Wolfgangsee starten Ende dieser Woche eine ehrgeizige Medienkampagne. Ziel ist es, das Vertrauen bei unseren Gästen zu stärken“, so der Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft, Hans Wieser.

(Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein neuer SiteMinder-Bericht zeigt die sich ständig verändernden Vorlieben und Gewohnheiten von Reisenden auf der ganzen Welt. Eines der Ergebnisse: Es war noch nie so wichtig wie heute, den Komfort in den Vordergrund zu stellen.

Schwerin bekommt ein neues Highlight: Die ehemalige DDR-Staatsbank wird für rund 18 Millionen Euro zu einem luxuriösen Hotel umgebaut. Unter dem Namen „Le Trésor“ sollen Gäste ab Mitte 2025 das historische Ambiente genießen können.

Bad Blankenburg wird im Sommer um eine Attraktion reicher: Das neue Vier-Sterne-Tagungs- und Wellness-Hotel „Morgenroth“ soll eröffnen. Ein ehemaliges Verwaltungsgebäude wird derzeit umfangreich saniert . Den Betrieb übernehmen die tschechischen Rodvi-Hotels. Nelson Müller verantwortet die Küche.

Die Monte-Carlo Société des Bains de Mer betreibt die bekannten Hotels und Casinos in dem Stadtstaat. Kürzlich hat das Unternehmen den „Palace des Neiges“ im Wintersportort Courchevel gekauft. Unter der Marke Monte-Carlo One soll das Hotel als Luxusherberge positioniert werden.

Das Berghotel Schlossanger Alp lädt ein in frisch renovierte Räume: Nach der Umbauphase sind zwölf Zimmer und Suiten neugestaltet und buchbar. Gastgeberin Barbara Schlachter-Ebert und ihre Tochter haben sich zum Schluss um den Feinschliff gekümmert.

Die Hotelgesellschaft RIMC, die unter anderem das Bunkerhotel in Hamburg betreibt, macht derzeit mit einer Insolvenz einer Tochter in Bad Griesbach von sich reden. Das Branchenprotal Hotelvor9 berichtet nun, dass weitere Abgänge aus dem Portfolio bevorstehen könnten. Ein erst im September 2022 in Wien eröffnetes Hotels scheint schon wieder geschlossen zu sein.

Cyber-Angriffe betreffen nicht nur große Hotelgesellschaften wie Motel One oder Marriott. Auch familiengeführte Hotels geraten immer wieder ins Visier von Hackern. Jetzt hat es eine Herberge im Salzburger Land getroffen, das anschließend erpresst wurde. Die Anzahl der Cyber-Delikte in Hotels ist in den letzten Jahren um mehrere hundert Prozent angestiegen.

Um den Elbtower nach langem Stillstand weiterbauen zu können, braucht der potenzielle Investor neben Geld auch Mieter. Jetzt will er dabei entscheidend vorangekommen sein.

Mövenpick eröffnet im Januar 2025 mit dem Mövenpick Grand Wrocław und dem Mövenpick Resort & Spa Karpacz ihre ersten beiden Hotels in Polen. Diese neuesten Portfolio-Ergänzungen unterstreichen die Expansion der Marke in Europa.

Das Seehotel Niedernberg, das Dorf am See, wächst weiter. Neuestes Haus im Ensemble aus nun 15 Gebäuden ist die Villa MainTraum. Wie bereits beim Herrenhaus oder der Wellness-Scheune wurde dafür wieder ein eigenes Design- und Raumkonzept entwickelt.