Remote Recruiting – aus dem Bewerbungsprozess der Zukunft nicht mehr wegzudenken

| Hotellerie Hotellerie

Seit der COVID-19 Pandemie gehen Personalverantwortliche weltweit vermehrt alternative Wege, um mit qualifizierten Bewerbern in Kontakt zu treten. Dabei wird eines deutlich: Remote Recruiting bleibt ein wichtiger Baustein und ist aus dem Bewerbungsprozess der Zukunft nicht mehr wegzudenken. Frei übersetzt handelt es sich hierbei um „Fern-Personalbeschaffung“. Das Recruiting findet mit räumlichem Abstand -live oder zeitversetzt- statt. Sogenannte „Remoteanwendungen“ wie Video- oder Telefon-Konferenzen spielen in der Kommunikation zwischen Unternehmen und Bewerbern die entscheidende Rolle. Arbeiten im Homeoffice oder Reiseverbote stellen so kein Hindernis mehr dar, professionelles Recruiting durchzuführen. Somit gilt für immer mehr Unternehmen: Remote Recruiting – in Zukunft nicht mehr wegzudenken.

Warum sind Video-Bewerbungsgespräche eine gute Alternative zu herkömmlichen Interviews?

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

Beschleunigung des Auswahlprozesses

Video-Interviews benötigen einen geringeren Organisationsaufwand. Sie können meist schneller terminiert und einfacher in den Tagesablauf der Kandidaten als auch der Recruiter integriert werden als ein persönliches Bewerbungsgespräch vor Ort. Laut unserer Studie verkürzt das Remote Recruiting die Dauer des Einstellungsprozesses um bis zu 60 Prozent.

Verschlanken der Vorauswahl

Oft ist es hilfreich, im Vorfeld ein Telefon-Interview mit den Bewerbern zu führen und anschließend den Termin zu einem Video-Interview abzusprechen. Bei dieser Kombination  kann sich der Recruiter schneller einen Gesamteindruck der Kandidaten machen. Viele Bewerber sind in ihrer geschützten Umgebung weniger nervös und geben unter Umständen mehr von sich preis. Der Recruiter trifft bereits im ersten Schritt des Recruitings die reale Person „hinter dem Lebenslauf“. Er erhält direkt Eindrücke über die Motivation und Persönlichkeit. Die Vorauswahl für bestimmte Positionen ist dadurch oft leichter und schneller zu treffen.

Bessere Kontrolle des Kostenmanagements durch Reduzierung der Bewerberkosten

Heute ist es Standard, dass Unternehmen die Reisekosten der Kandidaten zu Vorstellungsgesprächen übernehmen. Wäre es nicht schön, diese Kosten zu minimieren? Mit Remote Recruiting ist genau dies ohne Probleme möglich. Bis zu 25 Prozent der Kosten können laut Studien eingespart werden, ohne einen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen.

Nachhaltigkeit wirkt sich positiv auf das Firmenimage aus

Finden Vorstellungsgespräche via Remote Recruiting statt, fallen Fahrten zum Unternehmen weg und die Umwelt wird geschont. So bietet das Video-Recruiting eine nachhaltige Möglichkeit, Bewerber kennenzulernen. Das Unternehmen wirkt moderner und attraktiver, was besonders bei der Ansprache von Bewerbern, die den Generationen X und Z angehören, positiv gesehen wird.

Internationales Recruiting wird vereinfacht

Befinden sich Bewerber und Arbeitgeber in unterschiedlichen Zeitzonen, so können diese außer Acht gelassen werden. Durch zeitversetzte Interviews machen sich Unternehmen ohne Reiseaufwand einen persönlichen Eindruck vom Bewerber.

Unterschiedliche Videotypen auf einen Blick:

Live-Interview

Dies kommt den klassischen, persönlichen Vorstellungsgesprächen am nächsten.

Ablauf: Es wird in Echtzeit geführt, nachdem im Vorfeld Datum und Uhrzeit mit dem Bewerber vereinbart wurden.

Vorteile:

  • Das Live-Interview bietet beiden Teilnehmern persönliche Eindrücke eines traditionellen face-to-face Interviews.
  • Es findet als natürlicher Dialog statt und bietet Möglichkeiten zu spontanem Austausch.
  • Praktische Aufgaben und Case studies können durch Teilen des Bildschirmes mit dem Gesprächspartner für alle abgebildet werden. Beispielsweise kann der Arbeitgeber so schon beurteilen, wie der Bewerber Aufgaben bearbeitet.
  • Es besteht weiter die Möglichkeit, flexibel andere Teilnehmer, möglicherweise aus der Geschäftsführung, für eine Sequenz mit dazuzuschalten.

Nachteil:

  • Befinden sich die Gesprächspartner in unterschiedlichen Zeitzonen kann dieses die Nutzung des Live-Interviews erschweren.


Automatisierte Interviews

Ablauf: Der Kandidat erhält Fragen im Vorfeld, schriftlich oder per Video. Er verfasst die Videoantwort unabhängig von Ort und Zeit und schickt sie dem Recruiter zu.

Vorteile:

  • Weder das Unternehmen noch der Kandidat sind an Zeiten gebunden. Wann immer es am besten passt, können sie den eigenen Part des Interviews vorbereiten und aufnehmen. Unterschiedliche Zeitzonen stellen also kein Problem dar.
  • Dem zuständigen Recruiter bietet sich eine hohe Vergleichbarkeit der Kandidaten.
  • Der Recruiting-Alltag wird flexibler.
  • Der Recruiter screent mehrere Kandidaten in kurzer Zeit.

Nachteile:

  • Möglicherweise lässt sich der Charakter eines Kandidaten schwerer einschätzen, da Spontaneität und Natürlichkeit eines Live-Interviews wegfallen. Die zwischenmenschliche Komponente fehlt.


Video-Pitch

Ablauf: Der Kandidat erstellt, unabhängig von Ort und Zeit, ein kurzes Video, in dem er sich und die eigene Motivation für die zu besetzende Position zum Ausdruck bringt.

Vorteile:

  • Der Kandidat erstellt das Video orts- und zeitunabhängig.
  • Der Recruiter kann das Video orts- und zeitunabhängig anschauen und bewerten.Videos diverser Bewerber können zeitnah verglichen werden.
  • Der Pitch liefert einen ersten Eindruck in die Persönlichkeit des Kandidaten, unabhängig von der Berufserfahrung.
  • Vorhandene Softskills kommen zum Ausdruck als Ergänzung zum klassischen Lebenslauf.

Nachteile:

  • Es lassen sich auf die fachliche Kompetenz des Bewerbers keine Schlüsse ziehen.

Fazit: Video-Interviews haben viele Vorteile, um sie als Alternative zu den klassischen Interviews zu nutzen. Der Recruiter hat die Möglichkeit, früh Bewerber zu vergleichen und sein qualifiziertes Fazit zu ziehen. Welche Methode am besten geeignet ist, liegt an den individuellen Umständen der Interview-Partner.

Ausgewählte Video-Tools auf einen Blick:

Welche Tools eignen sich gut für Video-Bewerbungsgespräche? (Auswahl auf dem Markt befindlicher Tools)

Skype:

  • Eines der bekanntesten, kostenlosen Kommunikationstools
  • Einfach zu installierendes System
  • Sprach-, Videotelefonie sowie Bildschirmübertragungen möglich
  • Bewerbungsunterlagen können gemeinsam besprochen werden
  • Gut geeignet für die Nutzung durch mehrere Teilnehmer

BlueJeans:

  • Cloud-basierter Videokonferenzdienst
  • Umfangreicher und schneller bei der Installation als Skype
  • Es benötigt keine App oder ähnliches, die heruntergeladen werden muss
  • Innerhalb des Systems Wechsel in verschiedene virtuelle Räume möglich
  • Problemloser Austausch der Recruiter untereinander während des Gespräches

Video-Recruiting Tool von Hotelcareer:

  • Plattform für Video-Recruiting
  • Unterschiedliche Interview-Lösungen: Live- oder automatisierte Interviews
  • Interviews können aufgenommen und später analysiert werden (nach vorheriger Einwilligung durch den Bewerber)
  • Mit Bewerbermanagement-System zu verknüpfen
  • Sicherstellung des Datenschutzes als das einzige der hier genannten Video-Tools: Kandidaten geben in unserem Programm ihre ausdrückliche Zustimmung zur Datennutzung und -speicherung

Weitere Informationen zum Tool auf einen Blick unter: https://www.hotelcareer.de/arbeitgeber/video-recruiting

Tipps für gutes Gelingen:

Was ist bei der Vorbereitung und während des Video-Interviews zu berücksichtigen?

Vor dem Gespräch:

Eine sorgfältige Vorbereitung ist das A und O. Selbstverständlich ist es, sich vor dem Gespräch alle wichtigen Informationen über den Bewerber einzuholen. Genauso wichtig ist es aber, auch folgende Punkte zu beachten:

1) Check der technischen Ausstattung:

Funktionieren Akku, Lautsprecher, Mikrofon und Kamera? Ist die aktuelle Version des Software-Tools installiert?

Tipp: Die Nutzung eines zweiten Monitors macht es möglich, neben dem Gespräch gleichzeitig die digitalen Bewerbungsunterlagen vor Augen zu haben. Sie brauchen nicht ausgedruckt werden. Dies ist nachhaltig und schont Ressourcen.

2) Platzierung der Kamera auf Augenhöhe:

Augenkontakt mit dem Bewerber kann so gewährleistet werden.

3) Neutraler aber nicht steriler Hintergrund:

Zusammen mit gutem Licht und einer störungsfreien Umgebung schafft dieser eine angenehme Atmosphäre für das Gespräch.

4) Dresscode:

Auch wenn die Umgebung bei einem Video-Interview recht casual erscheint, da beide Gesprächspartner unter Umständen zuhause das Interview führen, sollte der Dresscode dem Anlass entsprechen. Am besten, man wählt die Art von Kleidung, für die man sich auch bei einem face-to-face-Interview entscheiden würde.

Während des Gesprächs:

1) Nutzung von Eisbrechern:

Auch bei Video-Interviews erleichtern allgemeine Fragen wie z.B. zum Wetter den Einstieg und lockern die Atmosphäre auf. Dies sorgt für einen entspannten Start des Interviews. Eine persönliche Beziehung zum Bewerber baut sich leichter auf.

2) Auf Augenhöhe:

Auch während des Gespräches ist es wichtig, stetig den Augenkontakt mit dem Bewerber zu halten.

3) Körpersprache:

Nicht nur der Recruiter sieht den Bewerber, auch dieser hat sein Gegenüber die gesamte Zeit „im Auge“ – da ist eine positive Körpersprache enorm wichtig.

4) Stimme:

Die Stimme ist ein wichtiges Instrument beim Video-Bewerbungsgespräch. Sie muss bewusst eingesetzt werden. Es muss immer langsamer und deutlicher gesprochen werden als bei einem face-to-face Interview. Kleine Sprechpausen oder plötzlich gleichzeitiges Sprechen können verunsichern, sind aber technisch bedingt nicht immer zu vermeiden. Dadurch resultierende Unruhe im Gespräch kann durch souveränes Reagieren des Recruiters einfach gehandelt werden.

Es zeigt sich also, wie vielfältig der Markt des Remote-Recruitings aufgestellt ist. Bei guter Vorbereitung und Durchführung sind diese Techniken für Recruiter eine perfekte Alternative. So können vakante Positionen adäquat besetzt werden, ohne auf Zeitzonen oder andere widrige Umstände Rücksicht nehmen zu müssen. Remote-Recruiting – aus Zukunft nicht mehr wegzudenken.

Dieser Test erschien zuerst auf Hotelcareer

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Hotelverband Deutschland schreibt seit 2016 jährlich Branchenawards für Start-ups und die „Produktinnovation des Jahres“ der Preferred Partner des Hotelverbandes aus. Nun stehen die Finalisten fest.

Das zweite Haus in Tirol, das erste in Osttirol. Ende April eröffnete harry’s home hotels & apartments im österreichischen Lienz seinen insgesamt 15. Standort. Neben E-Bike-Verleih, Rad- und Skikeller punktet das Hotel mit kleinem Wellnessbereich und Spielzimmer.

Die Aspire Hotel Gruppe gibt den Start des Betriebs des Aspire Frankfurt Airport Rüsselsheim bekannt. Das Hotel wird nun renoviert und im Sommer 2025 als neues Ramada Encore by Wyndham wiedereröffnet.

Dass das Luxushotel Regent am Berliner Gendarmenmarkt zum Jahresende schließt, ging in der letzten Woche durch die Branche. Jetzt hat sich US-Finanzinvestor Blackstone, dem die Immobilie gehört, geäußert, demnach könnte die Herberge ein Hotel bleiben.

Pressemitteilung

Tag für Tag tragen Revenue Manager die Verantwortung, die Einnahmen eines Hotels zu maximieren, indem sie Verkaufskanäle selektieren und Preise gemäß der Marktnachfrage anpassen. Ihre tiefgreifende Einbindung in die Verkaufsprozesse eines Hotels erfordert eine feste Vertrauensbasis, um ihre Aufgaben effektiv zu erfüllen. Eine solide Strategie, gestützt auf Daten und klar kommuniziert an das Management, ist entscheidend, um dieses Vertrauen zu festigen.

Im Mai feierten die Ahorn Hotels & Resorts ihr 20-jähriges Jubiläum mit einer festlichen Gala im Ahorn Panorama Hotel Oberhof. Die Veranstaltung zog über 400 geladene Gäste, darunter langjährige Partner, Sportler, Vertreter aus der Politik und Tourismusbranche sowie bekannte Persönlichkeiten an.

Die Mandarin Oriental Hotelgruppe plant ein außergewöhnliches Luxushotel im Zentrum Roms. Die Eröffnung ist für 2026 geplant. Damit wird das Portfolio der Gruppe in Italien auf fünf Häuser anwachsen.

IHG Hotels & Resorts verkündet Wachstum im europäischen Segment der gehobenen Langzeitunterkünfte mit der Unterzeichnung der Staybridge Suites Budapest - Parkside, Staybridge Suites Antwerpen und Staybridge Suites Belfast.

Mark S. Hoplamazian, CEO und Geschäftsführer von Hyatt: „Das neue Jahr hat großartig begonnen: Die Gesamterträge erreichten im ersten Quartal 2024 einen Rekord von 262 Millionen US-Dollar. Unsere Pipeline erreichte ebenfalls einen neuen Rekord."

Blankenhain in Thüringen freut sich auf die Fußball-EM. Am kommenden Sonntag schlägt das DFB-Team ein fünftägiges Trainingslager im Golfresort Weimarer Land auf, bevor Mitfavorit England am 10. Juni dort sein EM-Quartier bezieht.