Studie: Jeder zweite Anbieter von Serviced Apartments will expandieren

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Georg Consult hat eine Studie zum Markt der Serviced Apartments veröffentlicht. Nicht zuletzt aufgrund der guten geschäftlichen Entwicklung, wollen demnach viele Anbieter in diesem Segment weiter wachsen. Ein Ein-Zimmer-Apartment kostet durchschnittlich 1.813 Euro im Monat.

38 Prozent der Betriebe mit Auslastung von 75 Prozent und mehr

Insgesamt kann die Auslastung der Betriebsstätten im Jahr 2018 als hoch bezeichnet werden. So gut wie alle Betriebsstätten (93,7 Prozent) hatten eine Auslastung von mehr als 50 Prozent gemessen an der Gesamtkapazität (wobei Gesamtkapazität definiert ist als: Summe der “Anzahl der Tage, an denen ein Serviced Apartment im Jahr 2018 genutzt werden konnte“; Anzahl der Summanden = Anzahl der Serviced Apartments). Der größte Teil der Betriebsstätten (37,5 Prozent) hat sogar eine Auslastung von mehr als 75 Prozent erreicht. Nur 6 Prozent der befragten Betriebe gab an eine Auslastung von unter 50 Prozent im Jahr 2019 gehabt zu haben.

Von der tatsächlichen Auslastung ist die Auslastung zu unterscheiden, die ein Anbieter braucht, um (noch) wirtschaftlich zu arbeiten. Dabei wird Wirtschaftlichkeit als ein Gewinn vor Steuern > 0 (= EbT = earnings before tax >0) definiert. Gut zwei Drittel (70,3 Prozent) der Betriebsstätten benötigen eine Auslastung zwischen 50 Prozent und 75 Prozent, wohingegen knapp 15 Prozent eine Auslastung von mehr als 75 Prozent brauchen und knapp 15 Prozent mit einer Auslastung von weniger als 50 Prozent wirtschaftlich sind.
 

1-Zimmer-Apartment für durchschnittlich 1.813 Euro im Monat

Der durchschnittlichen Übernachtungspreis (arithmetisches Mittel) im Jahr 2019 lag für ein 1-Zimmer-Apartmen bei 108,38 Euro für eine Nacht. Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass der Preis umso niedriger ausfällt, je länger das Apartment gemietet wird, und umso höher ist, je größer das Apartment ist. So würde ein 1-Zimmer-Apartment im Monat (30 Übernachtungen) im Durchschnitt 1.813 Euro kosten und ein 2-Zimmer-Apartment 2.460 Euro pro Monat.

Nicht ersetzter Schaden durch Gäste pro Betrieb: 3.500 Euro

Knapp die Hälfte der Betriebsstätten (46,7 Prozent) erlitt im Jahr 2018 einen durch Gäste verursachten Schaden am oder im Apartment bzw. an oder in der Betriebsstätte. Dabei verzeichneten mehrere Betriebsstätten mehr als einen Schadensfall. Der durch alle Schadensfälle verursachte Schaden wurde in Geld gemessen und nur zu 17,7 Prozent von den Schädigern oder deren Versicherungen bezahlt, sodass 82,7 Prozent des Schadens zulasten der Betriebe ging. Dabei betrug der durchschnittliche nicht ersetzte Schaden circa 3.500 Euro pro schadensbetroffenen Betrieb. Vor dem Hintergrund der Schadensfälle, ist es bemerkenswert, dass nur knapp ein Drittel der Betriebe (32 Prozent) eine Kaution verlangt. Bei den Betrieben, die eine Kaution erheben, liegt diese zwischen 500 Euro und 1.000 Euro.

Krypto-Coins (noch) kein akzeptiertes Zahlungsmittel bei Serviced Apartments

Keiner der befragten Betriebe akzeptiert Krypto-Coins (wie beispielsweise Bitcoin, BitcoinCash oder Lightcoin) oder Kryto-Tokens (wie beispielsweise Crypterium oder Eligma) als Zahlungsmittel, sodass nur eine Zahlung in Euro möglich ist. Bemerkenswert ist, dass entgegen einer ersten Vermutung die meist akzeptierte Zahlung die per Bankanweisung ist und diese noch vor der Barzahlung rangiert, die nur knapp zwei Drittel (62,1 Prozent) der Betriebsstätten akzeptieren.  Kontaktloses Bezahlen - gleichviel ob mit einer NFC-Karte, mit einem über einen NFC-Chip verfü-genden smartphone oder mithilfe eines vom Betreiber über dessen Kassensystem oder vom Gast über dessen Handy generierten QR-Codes - ist nur in 7 Prozent der Betriebe möglich.

Jeder zweite Anbieter will expandieren

Knapp vier Fünftel (78,8 Prozent) aller Anbieter schätzen die zukünftige Nachfrage nach den von ihnen angebotenen Serviced Apartments als gut oder sehr gut ein, d.h. rechnen mit einer Zunahme der Nachfrage. Der Wert ist etwas niedriger als der des letzten Jahres (87,1 Prozent). Gestiegen gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil derjenigen, die zukünftig eine negative Entwicklung der Nachfrage sehen: 18,2 Prozent versus 5,9 Prozent.

Angesichts der insgesamt positiven Nachfrageeinschätzung plant gut die Hälfte (54,2 Prozent, Vorjahr: 47,1 Prozent) der befragten Anbieter, in den nächsten Jahren Investitionen zwecks Expansion zu tätigen. Der Wert bewegt sich damit in Richtung der in der Vergangenheit festgestellten Werte (57 Prozent und 60 Prozent) und bedeutet eine gegenüber dem Vorjahr größere Anzahl von Betrieben mit Investitionsplänen. Diese Feststellung korreliert mit der Beobachtung, dass die Anzahl der Betreiber ohne Investitionspläne gegenüber dem Vorjahr abgenommen hat. hat. Sie betrug im Vorjahr 23,5 Prozent und liegt aktuell bei 16,7 Prozent.


 

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