Villa Kennedy in Frankfurt wird Althoff-Hotel

| Hotellerie Hotellerie

Das Aus der Villa Kennedy sorgte 2022 für Aufsehen, weit über die Frankfurter Hotelszene hinaus. Jetzt steht fest, dass es eine Zukunft für das Fünf-Sterne-Hotel gibt. Die Nobelherberge wird Teil der Althoff-Collection. Geplant ist die Wiedereröffnung des ehemaligen Rocco-Forte-Hotels nach vollständiger Renovierung voraussichtlich im Herbst 2024. 

Die ehemalige „Villa Kennedy" galt seit der Eröffnung im Jahr 2006 als eines der führenden Hotels in Deutschland und war ein international renommiertes Aushängeschild des Luxussegments in der Mainmetropole. Der operative Betrieb an der Kennedyallee endete im März 2022. (Tageskarte berichtete) Althoff Hotels einigte sich mit Conren Land, dem Vertreter der Eigentümergesellschaft, darauf, das Haus nach Abschluss der Renovierung im Portfolio der Althoff Collection neu am Markt zu positionieren.  Vorgesehen ist ein „Urban Retreat“ mit 147 Zimmern und Suiten, darunter zwölf Signature Loft Suiten und eine 320 Quadratmeter große Präsidenten Suite. Details zum Konzept, mitsamt gastronomischer Outlets, Spa, Tagungseinrichtungen und dem neuen Hotelnamen folgen später in diesem Jahr.

Die Gesellschafter Thomas Althoff und Frank Marrenbach freuen sich über die Ergänzung für die ihrer Kollektion: „Das Haus ist ein großartiges Objekt in einer unvergleichlichen Lage: im grünen Stadtteil Sachsenhausen, fußläufig vom Main und in der Nähe des berühmten Museumsufers, zugleich aber nur zwölf Minuten Fahrzeit vom Frankfurter Flughafen entfernt. In Frankfurt kehrt das internationale Geschäft zurück und wir sind begeistert von diesem Standort. Er passt perfekt zur Althoff Collection und unserer selektiven Wachstumsstrategie im Luxussegment.“

Als Villa Speyer wurde das herrschaftliche Wohnhaus 1901 von dem Frankfurter Architekten Alfred Günther in den historisierenden Formen der Gotik und der Renaissance für die angesehene Bankiersfamilie von Speyer erbaut. Ab 1948 beherbergte es das „Max-Planck-Institut für Biophysik“, nach dessen Wegzug im Jahr 2003 die Privatisierung des Anwesens erfolgte und schließlich die Umwandlung in ein Hotel.

Dr. Matthias Schreier, Vorstand der Conren Land AG, sagt: „Ein Luxushotel und die Villa Speyer, das passt einfach zusammen. Entsprechend groß war das Interesse von potenziellen Nutzern und Betreibern aus der internationalen Luxushotellerie. Wir haben uns bewusst für Althoff Hotels entschieden, denn der Name steht für jahrzehntelange Erfahrung und Qualität. Das in Deutschland, Frankreich und Großbritannien erfolgreiche Konzept der Althoff COLLECTION hat uns auch für die Villa Speyer überzeugt. Frankfurt befindet sich als neuer Standort in bester Gesellschaft und die Villa Speyer wird auch künftig eines der besten Hotels in Deutschland beherbergen.“

Der Immobilieninvestor Conren Land hatte sich das bekannte Frankfurter Luxushotel im März 2021 gesichert. Verkäuferin der Immobilie in der Kennedyallee war eine Objektgesellschaft der DIC Asset AG und ihrer Tochtergesellschaft GEG. Der Kaufpreis lag im oberen zweistelligen Millionenbereich. Die im Jahr 1901 errichtete und 2006 erweiterte „Villa Kennedy“ umfasst eine Gesamtmietfläche von fast 20.000 Quadratmetern samt 126 Tiefgaragenstellplätzen. Auf das Fünf-Sterne-Hotel, welches seit Eröffnung durch Rocco Forte betrieben wurde, entfallen ca. 19.250 Quadratmeter.

Zudem stehen 610 Quadratmeter Büro- und 110 Quadratmeter Lagerflächen bereit. Ein Teil des Gebäudeensembles, in dem sich unter anderem der Empfang des Hotels befindet, die Villa Speyer, ist denkmalgeschützt und nach dem Bankier Eduard Beit von Speyer benannt. 

Bereits 2021 hatte Conren Land im Rahmen eines Individualmandats für die neue Eigentümergesellschaft den Komplex von DIC Asset gekauft – für etwa 95 Millionen Euro.

Nun ist laut Immobilienzeitung scheinbar auch bekannt klar, wer Conren Land das Mandat erteilt hat: das Athos Family Office. Das Single Family Office verwaltet das Vermögen von Andreas und Thomas Strüngmann, zudem investieren beide auch über ihre Beteiligungsgesellschaft Santo. Die Strüngmanns zählen, gemessen an der Forbes-Liste, zu den vermögendsten Menschen Deutschlands und gründeten einst das Pharmaunternehmen Hexal, das sie 2005 an Novartis verkauften.


 

 

 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Parkhotel Bremen und das Dorint-Hotel in der Hansestadt sind im Streit um Entschädigungen für Einnahmeausfälle in der Corona-Pandemie vor dem Bundesgerichtshof gescheitert. Dorint sieht sich als größere Gesellschaft bei den Corona-Hilfen benachteiligt. Der BGH vertritt eine andere Auffassung. Dorint-Boss Dirk Iserlohe will jetzt vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.

Das Le Méridien Frankfurt öffnet am 27. April 2024 erneut seine Türen für eine überraschende Hotel-Entdeckungstour. Unter dem Motto „Open Doors – Discover Le Méridien Frankfurt" lädt das Haus Interessierte ein, einen Blick hinter die Kulissen des internationalen Hotels im Herzen des Frankfurter Bahnhofsviertels zu werfen.

In Zeiten des Fachkräftemangels langfristig gutes Personal zu finden ist in zahlreichen Branchen eine Herausforderung, auch im Hotelgewerbe. Das Familienhotel Feldberger Hof im Schwarzwald begegnet dem Fachkräftemangel mit einer gezielten Personalstrategie und wirbt erfolgreich Talente aus dem Ausland an. 

Das Radisson Collection Hotel im Berliner DomAquarée geht mit einem neuen Lobbykonzept wieder an den Start. Zur Wiedereröffnung voraussichtlich Ende des Jahres wird ein 16 Meter hoher, bis ins sechste Stockwerk reichender und rund 120 Quadratmeter umfassender Vertikaler Garten den neuen Mittelpunkt der Hotellobby bilden.

Der Streit um die Fassade des "Happy Go Lucky"-Hostels in Berlin geht in eine neue Runde. Am Dienstag haben Abbrucharbeiten begonnen, nur um kurz darauf vorübergehend gestoppt zu werden. Der Eigentümer sieht sich als Opfer der Behörden und zieht Vergleiche von Russland bis hin zum Nationalsozialismus.

Im Februar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 28,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 6,9 Prozent mehr als im Februar 2023. Das war der höchste Februar-Wert seit 2020, als es 29,9 Millionen Übernachtungen gab.

Die Abtei Himmerod in der Eifel gilt mit seinen 900 Jahren als eines der ältesten Zisterzienser-Klöster in Deutschland. Aktuell können Gäste in der Klosterherberge übernachten, doch das Bistum Trier hat große Pläne und will das Kloster als Vier-Sterne-Hotel betreiben.

HotelPartner Revenue Management setzt auch auf menschliches Know-how, da dies über ein Verständnis der Marktbedingungen, der Zielgruppen und der spezifischen Anforderungen eines Hotels verfügt.

Die Motel One Group hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordumsatz von 852 Millionen Euro abgeschlossen. Unter Führung von Dieter Müller kauft die One Hotels & Resorts GmbH die 35-prozentige Beteiligung des Finanzinvestors Proprium Capital Partners für 1,25 Milliarden Euro zurück. Motel One ist damit 4,1 Milliarden Euro wert und soll mittelfristig an die Börse.

Premier Inn hat einen Mietvertrag für eine Neubauentwicklung in direkter Nachbarschaft des Hamburger Hauptbahnhofs unterschrieben. Auf dem 3.800 Quadratmeter großen Grundstück soll bis 2028 ein Hotel mit insgesamt 295 Zimmern entstehen.