In Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden werden 2500 EHL-Studierende aus ihrer Quarantäne auf dem Campus Lausanne entlassen. Die Quarantäne musste verhängt werden, nachdem unter den Studierenden mehrere Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden waren (Tageskarte berichtete). Die Quarantäne wurde im Nachgang zu privat organisierten gesellschaftlichen Anlässen verfügt. Dank eines umfassenden Unterstützungssystems ließ sich eine Unterbrechung des Unterrichts verhindern.
Hybrides Lernmodell im Reality-Test
So hat die EHL als erste Hospitality-Managementschule ein HyFlex-Lernmodell (hybrides, flexibles Modell) eingeführt. Dieses ist Teil einer seit mehreren Jahren etablierten Strategie. Die Ecole hôtelière de Lausanne setzt nicht erst seit der Covid-Pandemie Technologien ein, um die digitalen Lernmöglichkeiten zu maximieren und gleichzeitig – aus gegebenem Anlass – die Zahl der Studierenden auf dem Campus flexibel zu reduzieren und gezielt zu steuern.
Die Hochschule hat damit das Fernstudium neu definiert und geht weit über das Online-Stellen von Lehrveranstaltungen hinaus. Sie berücksichtigt in jedem Szenario die Rolle der Lehrpersonen sowie die Vorteile digitaler Lösungen. Auf dieser Basis entscheidet die Schule, welche Elemente des jeweiligen Lehrplans für die verschiedenen Medien am besten geeignet sind, beziehungsweise welche Klassen wann von der Interaktion mit den Fakultätsmitgliedern profitieren. Virtual Reality wird insbesondere für praxisbezogene Instruktionen, Lernspiele und Videoinhalte genutzt. Die Prüfungen konnten dank eines auf künstlicher Intelligenz basierenden «Anti-Cheat»-Systems erfolgreich online abgewickelt werden. Dieses System garantiert eine korrekte Umsetzung und Bewertung, indem es andere Computerfunktionen blockiert und Geräusche sowie Bewegungen in der Umgebung der Studierenden analysiert.
Das HyFlex-Modell ermöglicht überdies den Studierenden eine flexible Lösung, damit diese in ihrem eigenen Tempo studieren können. Zugleich erlaubt es der Hochschule, die Zahl der Studierenden auf dem Campus je nach Situation zu erhöhen oder zu verringern. Bei Bedarf und je nach Lage stellt sie sofort auf digitales Lernen um.
Maßnahmenbündel etabliert
Das HyFlex-Modell ist Teil eines Maßnahmenpakets, das Anfang des Jahres implementiert worden ist. Im März wurde in Zusammenarbeit mit den kantonalen Gesundheitsbehörden und mit International SOS eine spezialisierte Task Force eingerichtet, die nebst Hygienemaßnahmen auch Strategien für Quarantänen auf dem Campus erarbeitet hatte. Ergänzend dazu wurde seit dem 1. Quartal dieses Jahres ein umfassendes Unterstützungsangebot für Studierende aufgebaut. Dieses beinhaltet neben Coaching und Beratung auf Abruf auch psychologische Hilfe sowie eine Hotline für studentische Belange, medizinische Dienste und eine intensivierte Kommunikation mit Studierenden und Eltern. Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Kontinuität des Lehrbetriebs jederzeit sicherzustellen. Zugleich gewährleistet es bestmögliche Bedingungen für unter Quarantäne stehende Studierende.
Die Schule und die Studierendenvertretungen haben von Anfang an eng zusammengearbeitet und sind bestrebt, weiterhin gemeinsam darauf hin zu wirken, dass verantwortungsvolle soziale Interaktionen möglich sind. Alle Involvierten sind sich einig, dass diese ein wichtiger Teil der studentischen Erfahrung darstellen. Die Schule ermutigt die verschiedenen Ausschüsse deshalb, sowohl virtuelle als auch richtlinienkonforme Präsenz-Veranstaltungen zu organisieren. Zugleich hofft die Schule, dass das HyFlex-Lernmodell, die Splitpräsenz auf dem Campus sowie die Unterstützungsangebote für die Studierenden dabei helfen, rasch zu einer vielseitigen Ausbildung zurückzukehren.
«Während Schulen auf der ganzen Welt gerade lernen, sich an eine neue Normalität anzupassen, will die EHL eine neue Ausbildungsvision etablieren. Wir schaffen ein integriertes akademisches und studentisches Lebensmodell, das für die nächste Generation von Studierenden konzipiert ist. Dabei wollen wir sämtliche Lehren aus dieser beispiellosen Pandemie ziehen und in unser System integrieren», erklärt Michel Rochat, CEO der EHL Group.