Wie Hotels in Deutschland Geflüchteten aus der Ukraine helfen

| Hotellerie Hotellerie

Eine Welle der Hilfsbereitschaft schwappt derzeit durch die Hotellerie in ganz Deutschland. Gastgeber nehmen Geflüchtete aus der Ukraine auf und Leisten Hilfe. Drei prominente Beispiele stehen für hunderte Betriebe in der ganzen Branche.

Am Tegernsee: Investor öffnet sein Hotel für Flüchtende aus der Ukraine

Eigentlich sollte das ehemalige Hotel Seegarten in Bad Wiessee am Tegernsee aufwendig renoviert und neu eröffnet werden. Doch die Pläne liegen aktuell auf Eis, denn der Investor änderte spontan seine Pläne und bietet stattdessen Flüchtlingen aus der Ukraine hier eine sichere Unterkunft.

Erst im November 2021 kaufte Peter Neumann, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Rock Capital Group aus Grünwald, die Immobilie. Ein Projekt mit „Herzblut“, denn das Hotel in Bestlage am Tegernsee sollte auch nach der Renovierung von seinem Unternehmen geführt werden. Dann kam der Krieg in der Ukraine und das damit verbundene Leid der geflüchteten Familien. Es habe sie „fassungslos, wütend und traurig“ gemacht, sagte Neumann gegenüber Merkur.de.

In dem Hotel ist etwa die Hälfte der 20 Zimmer für die Unterbringung vorbereitet. Außerdem stehen die Gemeinschaftsräume sowie die Restaurantküche zur Verfügung. Die Rock Capital Group will zudem eine kostenlose WLAN-Verbindung im Haus aufbauen, damit die Geflüchteten jederzeit Kontakt mit ihren Familien und Freunden in der Ukraine aufnehmen können. Die Zimmer in dem ehemaligen 3-Sterne-Hotel stehen zunächst ohne zeitliche Begrenzung kostenfrei zur Verfügung. „Wir wollen damit kein Geld verdienen“, versicherte Neumann der Zeitung.

Auch Bürgermeister Robert Kühn ist begeistert von dem Einsatz. Er hofft, dass die Aktion eine wunderbare Blaupause für andere Gastgeber sei, so Kühn.

Im Hotel Elephant Weimar bezieht man Position: Wie alle arcona Hotels bietet auch das Haus im Zentrum Weimars kostenlos Zimmer für Flüchtlinge an. Außerdem unterstützt das Hotel die Initiative der Stadt Weimar, die sich ebenfalls um die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine kümmert mit einer Spendenaktion. 

Am 9. März ab 12.00 Uhr läuft die Versteigerung für ein 5-Gang-Menü im Kaminzimmer oder Birkenzimmer für zehn Personen inklusive Getränke an. Das Startgebot beträgt 999 Euro. Gebote können bis zum 20. März um 23.59 Uhr an die Mailadresse elephant-hilft@hotelelephantweimar.de gesendet werden. Der Erlös geht komplett an das Spendenkonto der Stadt Weimar zu Gunsten der Ukraine-Hilfe.

„Der Krieg in der Ukraine beschäftigt uns alle. Als Hotel können wir vor allem mit der Unterkunft aushelfen und damit ist es uns auch ernst. Derzeit haben wir vier Familien in vier Zimmern inklusive Vollverpflegung untergebracht. Sie können so lange bleiben wie es nötig ist und wir hoffen, sie kommen hier in unserem schönen Hotel etwas zur Ruhe. Mit der Versteigerung des 5-Gang-Menüs wollen wir zusätzlich die Initiative der Stadt Weimar unterstützen, die sich hier ebenfalls sehr aktiv zeigt“, erzählt Stefan Schwind, Direktor des Hotel Elephant Weimar.

„Die Unterstützung von sozialen Projekten gehört zu unserer Unternehmensphilosophie. Es ist uns daher sehr wichtig, in diesen schweren Zeiten Solidarität zu zeigen und Unterstützung anzubieten, wo wir nur können. Es gibt unterschiedlichste Aktivitäten in unseren Häusern und selbstverständlich stellen wir ebenso für Flüchtende kostenlose Zimmer zur Verfügung. Darüber hinaus sind wir dem Aufruf gefolgt und haben über unseren Hilfsfonds gespendet“, so Alexander Winter, geschäftsführender Gesellschafter der arcona HOTELS & RESORTS.

Dresdner Hotel „Elbflorenz“ stellt kostenlos Hotelzimmer für ukrainische Geflüchtete mit Kindern zur Verfügung

Der Hamburger Projektentwickler und Asset Manager B&L Gruppe bietet in Kooperation mit der Landeshauptstadt Dresden als schnelle und unkomplizierte Sofortmaßnahme Gästezimmer im Hotel „Elbflorenz“ zur Unterbringung kriegsflüchtender Menschen aus der Ukraine. B&L ist mit seine Sparte Clipper Hospitality u. a. der Betreiber des 4-Sterne Hotels, das im World Trade Center Dresden beheimatet ist. Seit dem 7. März wird ein Kontingent von 93 Plätzen gestellt, in den folgenden Tagen soll es auf bis zu 210 Plätze aufgestockt werden. Das Angebot richtet sich speziell an ukrainische Familien mit Kindern, die vom Sozialamt der Stadt Dresden betreut und bei Bedarf bei der weiteren Alltagsorganisation unterstützt werden, beispielsweise bei der Schul- und Kitaunterbringung oder medizinischer Versorgung.

„Es ist Zeit für schnelle und unbürokratische humanitäre Hilfe: Den kriegsflüchtenden Menschen – vor allem Frauen und Kindern - nach Ankunft in Deutschland einen schützenden Raum mit Privatsphäre und Verpflegung anzubieten, um tatkräftig zu helfen. Das Heim können wir nicht ersetzen, aber für ein Zuhause auf Zeit zu sorgen ist unser kurzfristiger Beitrag, den wir in dieser grausamen Situation leisten können“, erklärt Nathalie Büll-Testorp, CEO CLIPPER BOARDINGHOUSES.

„Wir sind stolz auf unser Team vor Ort und jeden Einzelnen und jede Einzelne im Unternehmen. Nur gemeinsam war es möglich, in kürzester Zeit diese Hilfsaktion zu realisieren und in Zusammenarbeit mit großartigen, privaten Initiativen und der Stadt Dresden mit Solidarität und Nächstenliebe Russlands Aggression in der Ukraine zu beantworten“, sagt Andreas Groß, Koordinator des Projekts bei der B&L Gruppe.

Die B&L Gruppe prüft aktuell, ob sich auch an anderen Standorten Unterkünfte für Geflüchtete zur Verfügung stellen lassen.

 

Anbei finden Sie die korrigierte Presssemitteilung als PDF. Sollten Sie Rückfragen haben oder einen Interviewtermin wünschen, können Sie sich gerne an mich wenden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Carolin Peiseler

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.

Der Hotelimmobilienmarkt sieht sich im Jahr 2026 einer Neujustierung gegenüber, bei der insbesondere das Segment der Serviced Apartments durch effiziente Betriebsmodelle und hohe Auslastung an Dynamik gewinnt. Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf die Bonität und Transparenz von Betreibern in Kombination mit stabilen Mikrolagen.

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.