Auftakt der Weinlese: Gute Erträge erwartet

| Industrie Industrie

In der Pfalz hat die Weinlese für Federweißer begonnen, der als Vorbote des neuen Jahrgangs gilt. In Neustadt-Geinsheim wurden in einem Weinberg von Winzer Gerhard Nett am Freitag Trauben der Sorte Solaris geerntet. «Wir hatten relativ geringe Erwartungen, weil wir nach dem vergangenen starken Jahrgang damit gerechnet hatten, dass sich die Reben erholen müssen. Aber wenn ich in den Weinberg schaue, bin ich sehr zufrieden», sagte Nett.

Die Trauben kamen bei einer ersten Messung auf ein gutes Mostgewicht von rund 88 Grad Oechsle. «Entscheidend ist aber, was von der Presse läuft», sagte Nett. Die Oechsle-Grade geben Auskunft über die Inhaltsstoffe des Mostes und damit über seine Qualität. Geplant war, am Freitag etwa 20 bis 30 Ar zu ernten. Die Trauben werden zu Federweißer gekeltert, dem traditionellen neuen Wein. Zum Erntehelfer-Team gehörte auch die Pfälzische Weinkönigin Meike Klohr aus Neustadt-Mußbach.

Nach Angaben von Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut beginnt die Hauptweinlese etwa für Müller-Thurgau wohl Mitte September und zum Beispiel für Riesling Ende September/Anfang Oktober. «Wir sind ganz zuversichtlich, was die Ertragsaussichten angeht», sagte er. Die Branche rechne bundesweit mit einem guten Durchschnittsertrag - in der vergangenen Dekade lag er bei neun Millionen Hektoliter im Jahr. «Wichtig ist, dass es jetzt trocken bleibt», sagte Büscher. «Bei einem Mix aus kühlen Nächten und warmen Tagen, der optimal ist für die Aromaausprägung, steht einem guten Jahrgang nichts im Weg.»

Der Gesundheitszustand der Trauben sei gut. «Das ist das Wichtigste für frischen und fruchtigen Federweißen», sagte Bücher. Solaris sei eine frühreife Sorte, die gerne dafür genutzt werde. Im Vergleich zum sehr frühen Jahr 2018 seien die Winzer diesmal etwa eine Woche hinterher.

«Die Wasserversorgung ist gut, aber unterschiedlich verteilt», führte Büscher weiter aus. So klage etwa das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut über Mangel. «Einige Weinberge bräuchten noch etwas.» An der Mosel habe es wiederum Hagel gegeben. Insgesamt seien die Winzer aber recht optimistisch. Auch die Hitzeschäden durch den heißen Juli hätten sich nicht auf die Qualität ausgewirkt.

Winzer Nett bewirtschaftet insgesamt 21 Hektar. Für ihn ist es quasi die zweite Ernte des Jahres: «Am 22. Januar haben wir nachts gegen 2 Uhr bei minus 9,5 Grad Eiswein geerntet, etwa 1000 Liter der Sorte Goldmuskateller. Und heute stehen wir schon wieder im Wingert», sagte der Winzer schmunzelnd. Etwas früher dran als er war in Rheinland-Pfalz ein Kollege in Lörzweiler bei Mainz: Er brachte bereits am vergangenen Dienstag die ersten Trauben in den Kelter. Rheinhessen ist das größte deutsche Anbaugebiet. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die deutschen Spitzenweingüter müssen mit den Folgen des Klimawandels und einem veränderten Konsumverhalten umgehen. Verbandspräsident Christmann sieht die Prädikatsweinbetriebe aber gut aufgestellt. Die Produzenten deutscher Spitzenweine spüren den Absatzrückgang beim Wein kaum.

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Jahrelange Trockenheit lässt in Spanien Weinreben verdorren. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert so den wichtigsten Rohstoff für Schaumwein.

Start-ups wie «Goodmeat» versuchen, den Geschmack von Fleisch im Labor so gut zu imitieren, dass industrielle Massentierhaltung überflüssig wird. Die 3sat-Dokumentation «Echtes Fleisch ohne Tier – Die Zukunft schmeckt anders», aus der Reihe «Wissen hoch 2» am Donnerstag ab 20.15 Uhr, zeigt, wie das geht. 

Die Serie des FC Bayern mag gerissen sein, die bayerischen Brauer sind beim Bierabsatz weiter Seriensieger. Das vergangene Jahr bewerten sie als schlecht - doch zumindest der Start in 2024 war gut.

Vegetarisch war gestern, heute ist vegan: Ab 2024 sind alle Produkte bei The Vegetarian Butcher™ zu 100 Prozent pflanzenbasiert. Mit einer veränderten Rezeptur des NoBeefBurgers wird das vegane Portfolio komplett.

Pressemitteilung

Sauberes und strahlend glänzendes Besteck, das nicht von Hand poliert werden muss, ist nicht erst seit dem bestehenden Fachkräftemangel eine Anforderung der Gastronomie. Themen wie Hygiene, Personalkosten und der Anspruch an glänzende Besteckteile waren immer schon ausschlaggebend für die Anschaffung einer Besteckspülmaschine. Bei Winterhalter polierfreies Besteckspülen eine lange Tradition.

Die Sektkellerei Henkell Freixenet meldet einen Umsatzrekord - und sieht Herausforderungen wie die extreme Trockenheit in manchen südeuropäischen Weinregionen. Das traditionsreiche deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz.

Pressemitteilung

Immer mehr Menschen bestellen sich Ihr Mittagessen ins Büro oder ein Gericht aus ihrem Lieblingsrestaurant ins heimische Wohnzimmer. Der Trend zum Lieferservice oder Take-away ist nach wie vor ungebrochen und hat sich für viele Restaurants als wichtiges, zusätzliches Standbein etabliert.