Im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen möglicherweise nicht rechtmäßig hergestelltem und vermarktetem Wein, ist eine beträchtliche Menge an Rebensaft behördlich gesperrt worden. Betroffen seien rund sechs Millionen Liter aus dem Lager der rheinhessischen Kellerei sowie einige hunderttausend schon an Kunden gelieferte Liter, sagte ein Sprecher des Landesuntersuchungsamtes (LUA) am Dienstag in Koblenz. Bei dem Wein seien etwa Fragen offen, was Rebsorten und geografische Herkunft angehe oder, ob es Biowein sei oder nicht. Die Prüfung der Unterlagen laufe noch. Zuvor hatte die «Allgemeine Zeitung» darüber berichtet.
LUA-Weinkontrolleure hatten die seit Ende 2018 laufenden Ermittlungen der im Land zentral für Weinbausachen zuständigen Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ausgelöst. Sie richten sich unter anderem gegen zwei Winzer und den früheren Geschäftsführer der Kellerei. Die Behörde wirft der rheinhessischen Kellerei unter anderem vor, Weine aus unterschiedlichem Anbau verschnitten und als Weine aus Einzellagen und reinen Rebsorten verkauft zu haben. Auch sollen Bio- und Nicht-Bioweine vermischt worden sein. Es steht der Verdacht des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und der Irreführung nach dem Wein- und Ökolandbaugesetz im Raum. Die Staatsanwaltschaft hatte Mitte Juli von einer Menge «in Richtung von einer Million Litern» gesprochen (Tageskarte berichtete). (dpa)