FDP fordert konkreten Plan, um Wirtshaus- und Kneipensterben zu verhindern

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Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) warnt: 60 Prozent der Hoteliers und Gastronomen droht akut der wirtschaftliche Kollaps. Der tourismuspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Marcel Klinge, fordert die Bundesregierung deshalb auf, jetzt rasch zu handeln und weitere Hilfen nachzulegen.

Klinge: "Die Soforthilfen und das Überbrückungsgeld sind wichtige Maßnahmen. Wir sehen allerdings, dass sie in einer nie dagewesenen Krisensituation absolut nicht ausreichen. Schon in 20 Tagen läuft die Überbrückungshilfe aus. Was kommt dann? Für viele Gastronomen sind doch die Geschäftsverbote oder -einschränkungen zeitlich überhaupt nicht absehbar und sie sind schon jetzt mit ihren eigenen Mitteln am Ende. Diskotheken, Clubs und Eventlocations müssen weiterhin geschlossen bleiben. Und auch wenn uns Restaurants und Cafés gerade gut besucht erscheinen, sind die Kapazitäten durch die Abstandsregeln um über 40 Prozent eingeschränkt und auch die enormen Umsatzeinbußen aus dem Lockdown sind kurzfristig nicht aufzuholen. Möglicherweise drohen bei einem dynamischen Infektionsgeschehen schon ein einigen Wochen wieder neue Einschränkungen."

Deshalb sei es jetzt wichtig, schon über den 31. August hinaus zu denken. "Ich erwarte, dass die Bundesregierung innerhalb der nächsten 20 Tage einen konkreten Plan vorlegt, wie sie das akut drohende Wirtshaus- und Kneipensterben verhindern will. Für Branchen, die von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen sind, darunter auch das Gastgewerbe, muss die schwarz-rote Koalition eine Verlängerung der Überbrückungshilfe prüfen bzw. auch mit zusätzlicher Hilfe gezielt nachsteuern", appelliert Klinge.

Bereits im Mai hat er für seine Fraktion beantragt, dass die Bundesregierung die laufenden Arbeiten an einer Nationalen Tourismusstrategie einstellt und stattdessen bis zum Herbst 2020 in Absprache mit den Ländern ein Maßnahmenpaket entwickelt, um die heimische Gastronomie- und Tourismuswirtschaft effektiv vor den wirtschaftlichen Auswirkungen neuer Pandemiewellen zu schützen.

Klinge: "Eine lebendige Gastronomie ist unverzichtbarer Teil unserer Kultur. Stirbt das Wirtshaus, stirbt in unseren Regionen das Dorf. Auch unsere Metropolen sind ohne ihre vielfältige Clubkultur, Stadthotellerie und Eventszene nicht mehr dieselben. Deutschland ist in Europa der Hotspot für Kulturreisen, Kongresse und Tagungen. Die große Koalition muss dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt und darf jetzt keine weitere Zeit mehr verlieren."


 

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