Italien geht gegen gefälschte Online-Bewertungen vor

| Politik Politik

Die italienische Regierung will mit einem neuen Gesetz die Verbreitung von gefälschten und bezahlten Online-Bewertungen für Hotels, Restaurants und touristische Attraktionen eindämmen. Künftig sollen Personen, die Bewertungen abgeben, ihre Identität verifizieren und einen Besuchsnachweis vorlegen müssen.

Der Gesetzentwurf sieht laut Guardian außerdem vor, dass Bewertungen innerhalb von 15 Tagen nach dem Besuch veröffentlicht werden und sowohl relevant als auch detailliert sein müssen. Unternehmen können die Entfernung falscher Bewertungen beantragen, ebenso wie die Löschung von Bewertungen, die älter als zwei Jahre sind und nicht mehr der aktuellen Situation entsprechen. Bezahlte oder durch Anreize gesponserte Bewertungen sollen ebenfalls verboten werden.

Die Überwachung der Einhaltung und die Verhängung von Strafen bei Verstößen wird der italienischen Wettbewerbsbehörde übertragen. Tourismusministerin Daniela Santanchè erklärte, dass das Gesetz die Transparenz und das Vertrauen im Tourismussektor stärken solle: „Wahrheitsgemäße Bewertungen sind entscheidend für den Erfolg von Unternehmen und das Vertrauen der Verbraucher.“

Branchenvertreter äußerten jedoch Bedenken über mögliche Datenschutzprobleme. Es wird befürchtet, dass das Verbot anonymer Bewertungen die Zahl der Online-Kommentare drastisch reduzieren könnte. Michele Carrus, Vorsitzender des Verbraucherverbandes Federconsumatori, lobte den Kampf gegen gefälschte Bewertungen, betonte jedoch die Notwendigkeit einer ausgewogenen Lösung.

Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Parlaments, bevor es in Kraft treten kann.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Land Bremen soll es auf Einweggeschirr eine Steuer geben. Aber die geplante Einführung zum 1. Januar muss verschoben werden - zunächst sollen die Träger öffentlicher Belange gehört werden.

Die Gewerkschaft NGG hat ihre Empfehlungen für die Tarifverhandlungen 2026 veröffentlicht und fordert Entgeltsteigerungen von 4 bis 6 Prozent sowie konkrete Verbesserungen für Auszubildende.

Wie der AfD begegnen? Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen. Das sorgt für scharfe Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Caroline von Kretschmann, Inhaberin des Luxushotels Europäischer Hof in Heidelberg, die im Präsidium der Familienunternehmer sitzt, bezieht deutlich Stellung – auch klar abweichend von der Verbandslinie.

Der Stadtrat von Kaiserslautern hat mehrheitlich die geplante Einführung einer Übernachtungssteuer abgelehnt. Die Steuer sollte ursprünglich ab dem 1. Januar 2026 auf Gästeübernachtungen erhoben werden.

Schleswig-Holsteins Gastronomie kämpft laut dem FDP-Fraktionschef mit steigenden Kosten. Er hofft auf Entlastungen durch weniger Bürokratie und niedrigere Mehrwertsteuer und fordert ein klares Signal.

Der Hotelverband Deutschland und der Handelsverband Deutschland warnen vor den Folgen einer geplanten EU-Regulierung, die das bedingungslose Rückerstattungsrecht auf händler-initiierte Kartenzahlungen ausweiten könnte.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat die Neufassung des Landesgaststättengesetzes beschlossen. Die Reform tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und führt zu grundlegenden Vereinfachungen für Gastgewerbebetriebe in Baden-Württemberg.

Das Verbot der Bettensteuer in Bayern bleibt bestehen. Das hat der Verfassungsgerichtshof entschieden. Die Staatsregierung freut sich - aber der Streit könnte bald an anderer Stelle weitergehen.

Weniger als jede zweite in Deutschland verkaufte Weinflasche stammt aus heimischer Produktion. Wie kann hiesiger Wein mehr ins Rampenlicht gerückt werden? Ein Treffen im Kloster Eberbach soll helfen.

Die Dorfkneipen in Brandenburg sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) angesichts existenzieller Probleme unterstützt werden - doch wann ist offen. Die CDU-Opposition dringt hingegen auf schnelle Hilfe.