NGG fordert 400 Euro mehr Lohn im niedersächsischen Gastgewerbe

| Politik Politik

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten.

«Das Verharren des Gastgewerbes im Niedriglohnbereich muss ein Ende finden», sagte NGG-Verhandlungsführerin Jeanine Weigel laut Mitteilung mit Blick auf die am Freitag beginnenden Tarifgespräche. «Das Gastgewerbe in Niedersachsen braucht jetzt einen Lohn-Turbo, der die Branche stark macht für die Zukunft», forderte die Gewerkschafterin. «400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung sind fair.»

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, der in den Verhandlungen die Arbeitgeber vertritt, wollte sich vor den Gesprächen nicht konkret zu den Forderungen äußern. «Wir sehen gute Spielräume dafür, dass wir mit der NGG für Niedersachsen zu einem von beiden Seiten tragfähigen Entgelttarifvertragsabschluss kommen können», teilte Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer des Dehoga Niedersachsen, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

In mehreren anderen Bundesländern haben sich NGG und Dehoga bereits auf Abschlüsse mit zum Teil deutliche Lohnerhöhungen geeinigt, zuletzt in Sachsen-Anhalt (Tageskarte berichtete). In Niedersachsen arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 180.000 Menschen im Hotel- und Gastgewerbe. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Dorfkneipen in Brandenburg sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) angesichts existenzieller Probleme unterstützt werden - doch wann ist offen. Die CDU-Opposition dringt hingegen auf schnelle Hilfe.

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?

Verbesserter Datenaustausch und digitale Prüfungen sollen den Kampf gegen illegale Beschäftigung effektiver machen. In der letzten Woche hat der Bundestag das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschiedet. Der DEHOGA begrüßt die angestrebte Bürokratieentlastung, mahnt aber Ursachenbekämpfung an.

Das Europäische Parlament hat den Weg für eine deutliche Entbürokratisierung im Bereich Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie freigemacht. Der DEHOGA begrüßt die damit verbundene Chance auf durchgreifende Vereinfachungen und einen mittelstandsfreundlicheren Ansatz.

Die Koalition plant die Senkung der Luftverkehrsteuer. Das Vorhaben polarisiert: Während die Reisewirtschaft eine Trendwende und Entlastung sieht, hagelt es Kritik von Umwelt- und Klimaschützern.

Nach 36 Jahren beim DEHOGA Bundesverband und fast 20 Jahren als Hauptgeschäftsführerin ist Ingrid Hartges heute in Berlin offiziell verabschiedet worden. Die feierliche Veranstaltung fand im JW Marriott Hotel Berlin statt und vereinte führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien der Branche und ihrer Partner.

Das bestehende Minijob-System steht im Zentrum einer politischen Debatte. Eine Gruppe von Unions-Bundestagsabgeordneten sehen in der geringfügigen Beschäftigung einen „Systemfehler“, der reguläre Arbeit verdrängt und unsozial sei. Der DEHOGA Bundesverband hingegen warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschaffung.

Studierende in Niedersachsen sollen bald wieder ein warmes Mittagessen für 2,50 Euro bekommen. SPD und Grüne im Landtag wollen das sogenannte «Niedersachsen-Menü» an allen Hochschulen im Land neu auflegen. Fünf Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.