Paris kontrolliert tausende Hotels und Restaurants vor Olympia

| Politik Politik

Paris mobilisiert vor den Olympischen Spielen im kommenden Sommer gegen Betrug und Abzocke in Hotels, Restaurants und Cafés. Dazu sollen 10.000 Betriebe überprüft werden, kündigte das Wirtschaftsministerium in Paris an.

Kontrolliert wird unter anderem, ob die Hotelausstattung der Darstellung im Internet entspricht und die angekündigte Klassifizierung tatsächlich existiert. Gibt es den versprochenen Blick auf den Eiffelturm wirklich und stammen die Hotelbewertungen im Netz von Gästen oder sind sie gefälscht, sind weitere Aspekte. Bei der Kontrolle von 1.700 Betrieben wurden bereits zahlreiche Mahnungen ausgesprochen.

Das Ministerium ermunterte französische und ausländische Gäste, mutmaßliche Missstände in Hotels und Gastronomie über das auch auf Englisch zugängliche Portal SignalConso zu melden. Insbesondere Betriebe, die dort von Gästen bemängelt wurden, seien bereits von den Behörden überprüft worden, teilte das Ministerium mit. Dabei stellte sich heraus, dass es bei 70 Prozent der gemeldeten Hotels und Gastronomiebetriebe tatsächlich mindestens einen Mangel gab.

Anstieg der Zimmerpreise um 314 Prozent

Auf die Preise, die die Pariser Hotels während der Olympischen Spiele vom 26. Juli bis 11. August 2024 verlangen, haben die Kontrolleure der Wettbewerbs- und Antibetrugsbehörde allerdings keinen Einfluss.

Vor zwei Wochen rief das Pariser Tourismusamt die Branche zur Mäßigung auf, wie die Zeitung "Les Échos" berichtete. Es gebe einen Anstieg der Zimmerpreise um 314 Prozent, wenn man die Preise dieses Sommers mit denen während der Spiele vergleiche. 

Der Durchschnittspreis für eine Übernachtung liege dann bei 699 Euro statt wie in diesem Sommer bei 169 Euro. Die Stadt Paris fürchtet angesichts solcher Preise inzwischen um den Ruf der Spiele und sieht auch andere Ereignisse behindert, wenn während des Sommers solche Hotelpreise verlangt werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nahtloser Einstieg statt Hängepartie: Das sächsische Innenministerium hat einen Erlass verabschiedet, der den Berufseinstieg von ausländischen Azubis und Studierenden vereinfacht. Vom Verband gibt es dafür Lob.

Der Bayerische Landtag hat einen Gesetzesentwurf beschlossen, der Städten und Gemeinden in Bayern ab Januar 2026 die Einführung eigener Einweg-Verpackungssteuern untersagt. Das Verbot schränkt die kommunalen Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich ein.

In der EU bleibt die Zukunft von Namen wie «Tofu-Wurst», «Soja-Schnitzel» oder «Veggie-Burger» für vegetarische Produkte zunächst offen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich nach intensiven Verhandlungen in Brüssel zunächst nicht auf neue Vorgaben einigen. Die Entscheidung wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. 

Beim Kauf von Koteletts soll künftig auch ein amtliches Siegel über die Zustände in den Ställen informieren. Der Start verzögert sich weiter. Für eine Ausdehnung gibt es nun aber ein Datum. Das verpflichtende Logo soll auch für die Außer-Haus-Verpflegung in Restaurants und Gaststätten greifen. 

Sternekoch Alexander Herrmann tritt bei der Kommunalwahl 2026 als CSU-Kandidat für den Kreistag Kulmbach an. Der bekannte Gastronom steht auf dem 50. und damit letzten Listenplatz.

Schleswig-Holsteins schwarz-grüne Landesregierung will der geplanten steuerlichen Entlastung für Pendler, Gastronomen und Ehrenamtler kommende Woche im Bundesrat zustimmen. Die Gastronomie sei zentral für ihr Land als Tourismus-Standort, wirtschaftlich wie kulturell, so Ministerpräsident Daniel Günther.

Nachdem der Bundestag in der vergangenen Woche das Steueränderungsgesetz 2025 verabschiedet hat, liegt die Entscheidung über die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie nun beim Bundesrat. Die Länderkammer muss dem Gesetz am 19. Dezember 2026 zustimmen. Jetzt äußerten sich Ministerpräsidenten.

Die Obergrenze für Arbeitsmigration über die Westbalkanregelung ist für 2025 erreicht, was zu Ablehnungen offener Anträge führt und bei Wirtschaftsverbänden angesichts politischer Pläne zur Kontingentsreduzierung auf 25.000 auf Kritik stößt.

Die Regierungschefs der Bundesländer haben sich zusammen mit Bundeskanzler Friedrich Merz auf ein umfangreiches Reformpaket zur Modernisierung von Staat und Verwaltung geeinigt. Dieses könnte bei konsequenter Umsetzung auch für das Gastgewerbe spürbare Entlastungen bringen.

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) erwägt ein Subunternehmerverbot für Essenslieferdienste wie Uber Eats, Wolt und Lieferando. Die Maßnahme soll nach einer rbb-Recherche, in der auf mögliche kriminelle Strukturen in der Branche hingewiesen wurde, effektiver gegen zahlreiche Verstöße gegen das Arbeitsrecht vorgehen.