Instagram und Facebook lassen Like-Zahlen ausblenden

| Technologie Technologie

Wer sich bei Instagram und Facebook von den hohen Like-Zahlen anderer Nutzer unter Druck gesetzt fühlt, kann bald etwas dagegen unternehmen. Funktionen zum Ausblenden des Zählers, die lange getestet wurden, kommen nun für alle Nutzer.

Instagram und Facebook geben Nutzern künftig die Möglichkeit, auf die Anzeige von Like-Zahlen zu verzichten. Dies solle helfen, Erfolgsdruck zu entgehen, sagte Instagram-Chef Adam Mosseri zu Ankündigung am Mittwoch. Man wolle, «dass die Leute sich mehr auf den Kontakt zu Freunden und Inspiration fokussieren können, statt darauf, wie viele Likes sie oder andere Leute bekommen». Die Funktion wird zunächst bei der Foto- und Videoplattform Instagram und einige Wochen später auch auf der Plattform der Mutter Facebook eingeführt.

Nutzer bekommen zwei neue Einstellungsmöglichkeiten. Zum einen kann man sich entscheiden, die Anzahl der Likes bei Beiträgen anderer generell auszublenden. Bei den eigenen Beiträgen kann man unterdessen für jeden Post einzeln auswählen, ob die Like-Zahl angezeigt wird. Der Like-Button selbst verschwindet nicht.

Instagram experimentierte bereits seit 2019 mit dem Verzicht auf Like-Zähler. Unzufriedene Teilnehmer der Testphase hätten argumentiert, dass sie auf Like-Zahlen angewiesen seien, um Relevanz von Beiträgen und Trends zu erkennen, sagte Mosseri. Am Ende habe man beschlossen, die Entscheidung den Nutzern zu überlassen. Mosseri geht davon aus, dass viele von ihnen zwischen der Anzeige von Like-Zahlen und dem Verzicht darauf pendeln werden. Auch er selbst habe das so gemacht.

Die neue Einstellung werde die Funktionsweise der Plattformen nicht verändern, sagte Mosseri. Der Algorithmus, der die Reihenfolge der Beiträge auswähle, treffe Vorhersagen, wie interessant ein Beitrag für einen Nutzer sei. Die Like-Zahlen seien ein Faktor für diese Prognosen, aber relevanter sei, Beiträge welcher Personen einem Nutzer gefielen oder ob er etwa Videos mehr als Fotos möge.

Die Testläufe hätten keinen Einfluss auf die Erlöse von Inhalte-Autoren gehabt, betonte Mosseri. Auch das Verhalten der Nutzer habe sich in den Tests nicht grundsätzlich verändert - Umfragen hätten aber gezeigt, dass sie zufriedener gewesen seien. «Ich will, dass es den Leuten gut geht, wenn sie Zeit bei Instagram und Facebook verbringen, sagte Mosseri.

Ihm sei bewusst, dass auf der Instagram-Plattform auch schlechte Dinge passierten, betonte Mosseri. Mit mehr als einer Milliarde Nutzer versammele man gute und böse Menschen. «Es ist in unserer Verantwortung, das Gute zu verstärken und das Negative zu reduzieren.» Er denke, dass die Neuerung auf Dauer verändern wird, wie die Leute über Instagram denken, sagte Mosseri.

Die langwierigen Überlegungen zum Umgang mit dem Like-Zähler schreckten auf einige Inhalte-Autoren auf, die mit ihren Videos versuchen, Geld bei Instagram zu verdienen. Besonders Autoren mit noch wenigen Followern seien besorgt gewesen: «Sie wollen als relevant gesehen werden - und wollen zeigen, wie interessant sie sind», zum Beispiel auch über die Zahl der Likes.

Anfang März sorgte Instagram für Unruhe als die Like-Anzeige versehentlich auch für viele Nutzer entfernt wurde, die nicht Teil der bisherigen Testgruppe waren. Mosseri entschuldigte sich damals und die Zahlen wurden schnell wiederhergestellt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die fehlende Vernetzung von IT-Systemen in Hotels und Gastronomiebetrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz führt zu einem enormen Zeitverlust und unnötigem Mehraufwand. Im Durchschnitt gehen dem Gastgewerbe in der DACH-Region jährlich 51 Arbeitstage pro Teammitglied verloren. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.

Welche Chancen und Hürden bringt Künstliche Intelligenz für Gastgeber und Gäste? Fachleute diskutieren, wie viel Technik im Tourismusalltag sinnvoll ist – und wo der Mensch unersetzlich bleibt.

Die globale Restaurant-Technologie-Plattform OpenTable führt ein neues, mehrstufiges Kundenprogramm namens OpenTable-Stammgäste ein, das Restaurantbetrieben helfen soll, loyale Gäste zu generieren und die Auslastung zu optimieren.

Digitale Spielmechaniken gewinnen im Gastgewerbe zunehmend an Bedeutung. Ob Gastronomiebetrieb, Hotel oder Freizeitpark, der Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Wiederkehr der Gäste wird intensiver.

Ein neues Whitepaper verspricht Hoteliers konkrete Hilfestellung bei der Optimierung ihrer Online-Präsenz. Es liefert wichtige Benchmarks und Checklisten, um Sichtbarkeit und Buchungsraten zu steigern.

Pressemitteilung

Angesichts steigender Ausgaben für Lebensmittel, Energie und Personal steht die Gastronomie unter wirtschaftlichem Druck – eine Entwicklung, die viele Betriebe zur Optimierung ihrer internen Prozesse zwingt. Unterschätztes Problem: Durch ungenaue Arbeitszeiterfassung können sich bei 20 Mitarbeitenden Mehrkosten auf über 15.000 Euro jährlich summieren. Wie können Gastronomen diese Beträge einsparen?

Das amerikanische Technologieunternehmen Square hat ein umfangreiches Produkt-Update vorgestellt. Die Neuerungen umfassen unter anderem die Einführung einer automatisierten Sprachbestellungsfunktion für Telefonanrufe, die direkt in das Kassensystem einfließen.

AnzeigePressemitteilung

Mit Hilfe einer modularen Plattform, KI-Unterstützung und digitalisiertem Onboarding will das Unternehmen die Zukunft des Revenue- und Distributionsmanagements in der Hotellerie aktiv mitgestalten.

Mit dem neuen KI-Modus in der Google-Suche startet der US-Konzern eine grundlegende Umgestaltung der Internetrecherche – und verändert zugleich, wie Nutzer Informationen finden, bewerten und zukünftig vielleicht auch buchen. Die Google-Suche wird von einem zu einem dialogorientierten System, das klassische Linklisten zunehmend ersetzt.

 

In Deutschland ist Bargeld in der Gastronomie nach wie vor ein fester Bestandteil. Das gilt besonders für kleine Beträge und an Theken. Gleichzeitig erwarten vor allem jüngere Gäste moderne, digitale Bezahloptionen. Eine repräsentative Studie des Digitalverbands Bitkom zeigte, dass es 76 % der Deutschen stört, wenn sie nicht mit Karte oder Smartphone zahlen können.