Systemdschungel in der Hotellerie: klare Strategie gefragt  

| Technologie Technologie

Der Einsatz von IT-Systemen erscheint mit etwas Abstand wie der Blick auf einen Teller Spaghetti: ein heilloses Durcheinander. Der Expertenkreis Technology der HSMA Deutschland e.V. informiert über aktuelle Entwicklungen zum Handling von Gastdaten und spricht Empfehlungen aus.

Ein erfolgreiches Arbeiten mit IT-Systemen setzt grundsätzlich voraus, dass eine klare Strategie für die Anordnung der Systeme vorliegt. Dazu gehören auch die Datenflüsse zwischen den Systemen. Die Hospitality Sales & Marketing Association Deutschland e.V. (HSMA) empfiehlt daher, neben der übergreifenden Systemlandschaft genau zu definieren, welches System als Kernsystem dient. Unter dem Kernsystem ist das führende System innerhalb der IT-Landschaft in einem Hotel bzw. einer Hotelkette zu verstehen. 

Tobias Köhler, Fachvorstand Technology der HSMA Deutschland e.V., erklärt: „Hier ist es entscheidend, dass dieses System als Herz aller Systeme das ‚Sagen’ hat und somit im Zentrum der Datenströme steht. Es übernimmt die Datenhoheit in Bezug auf alle relevanten Gastdaten. Für Einzelhotels und kleinere Ketten ist es möglich, das Hotel-Management-System oder das Customer-Relation-Management-System als Kernsystem zu nutzen. Größere Hotelketten haben außerdem die Möglichkeit, das zentrale Profil im Reservierungssystem zu verwalten.“ 

„Jeder von uns kennt es doch: Der Einsatz von IT-Systemen erscheint mit etwas Abstand wie der Blick auf einen Teller Spaghetti: ein heilloses Durcheinander. Unsere Expertinnen und Experten des Fachverbands schauen sich die gängigen Systeme regelmäßig sehr genau an und ihre Empfehlung, ein führendes System zu bestimmen und alles damit auszurichten, ist im ersten Moment vielleicht schmerzhaft, wird aber in der Folge den weiteren Systemausbau und Digitalisierung von Abläufen massiv erleichtern. Wie beim Bäumepflanzen gilt auch hier die Weisheit: Der beste Moment dafür war vor zehn Jahren oder jetzt!“, ergänzt Georg Ziegler, Präsident der HSMA Deutschland e.V.

Ausgehend davon, dass aktuell die meisten Hotels noch sogenannte „Legacy Systeme“ verwenden, ist der Expertenkreis Technology der HSMA Deutschland e.V. zu folgendem Fazit für diese Hoteliers gekommen: In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung des Hotel-Management-Systems innerhalb der Hotelunternehmung immer weiter zugunsten anderer, zukunftssicherer gebauter Systeme wie dem Customer-Relationship-Management-System und dem Reservierungssystem abgenommen, weswegen das Hotel-Management-System in Zukunft als Kernsystem eine nachrangige Rolle spielen wird. Laut der Studie „Global CRM & Guest Data Management Study“ von h2c vom August 2019 sind auch Hotelketten der Meinung, dass das Customer-Relationship-Management-System das Hotel-Management-System innerhalb der nächsten Jahre als Kernsystem ablösen wird. An dieser Stelle weist der HSMA Expertenkreis Technology jedoch auf folgendes hin: es gibt mittlerweile zeitgemäßere Hotel-Management-Systeme, die viele der aktuell geforderten Ansprüche seitens der Hoteliers durchaus gerecht werden. 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Welche Chancen und Hürden bringt Künstliche Intelligenz für Gastgeber und Gäste? Fachleute diskutieren, wie viel Technik im Tourismusalltag sinnvoll ist – und wo der Mensch unersetzlich bleibt.

Die globale Restaurant-Technologie-Plattform OpenTable führt ein neues, mehrstufiges Kundenprogramm namens OpenTable-Stammgäste ein, das Restaurantbetrieben helfen soll, loyale Gäste zu generieren und die Auslastung zu optimieren.

Digitale Spielmechaniken gewinnen im Gastgewerbe zunehmend an Bedeutung. Ob Gastronomiebetrieb, Hotel oder Freizeitpark, der Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Wiederkehr der Gäste wird intensiver.

Ein neues Whitepaper verspricht Hoteliers konkrete Hilfestellung bei der Optimierung ihrer Online-Präsenz. Es liefert wichtige Benchmarks und Checklisten, um Sichtbarkeit und Buchungsraten zu steigern.

Pressemitteilung

Angesichts steigender Ausgaben für Lebensmittel, Energie und Personal steht die Gastronomie unter wirtschaftlichem Druck – eine Entwicklung, die viele Betriebe zur Optimierung ihrer internen Prozesse zwingt. Unterschätztes Problem: Durch ungenaue Arbeitszeiterfassung können sich bei 20 Mitarbeitenden Mehrkosten auf über 15.000 Euro jährlich summieren. Wie können Gastronomen diese Beträge einsparen?

Das amerikanische Technologieunternehmen Square hat ein umfangreiches Produkt-Update vorgestellt. Die Neuerungen umfassen unter anderem die Einführung einer automatisierten Sprachbestellungsfunktion für Telefonanrufe, die direkt in das Kassensystem einfließen.

AnzeigePressemitteilung

Mit Hilfe einer modularen Plattform, KI-Unterstützung und digitalisiertem Onboarding will das Unternehmen die Zukunft des Revenue- und Distributionsmanagements in der Hotellerie aktiv mitgestalten.

Mit dem neuen KI-Modus in der Google-Suche startet der US-Konzern eine grundlegende Umgestaltung der Internetrecherche – und verändert zugleich, wie Nutzer Informationen finden, bewerten und zukünftig vielleicht auch buchen. Die Google-Suche wird von einem zu einem dialogorientierten System, das klassische Linklisten zunehmend ersetzt.

 

In Deutschland ist Bargeld in der Gastronomie nach wie vor ein fester Bestandteil. Das gilt besonders für kleine Beträge und an Theken. Gleichzeitig erwarten vor allem jüngere Gäste moderne, digitale Bezahloptionen. Eine repräsentative Studie des Digitalverbands Bitkom zeigte, dass es 76 % der Deutschen stört, wenn sie nicht mit Karte oder Smartphone zahlen können.

Künstliche Intelligenz erreicht mit der Manipulation von Reiseerlebnissen eine neue Stufe der Täuschung. Ein aktueller Fall in Malaysia zeigt, wie gefälschte Videos Touristinnen und Touristen dazu verleiten, Ziele anzusteuern, die gar nicht existieren.