Trends für Hotels und Restaurants: Immersion, Community, Customisation und Convenience

| Technologie Technologie

Mood Media hat sein zweites Trendbook (PDF) veröffentlicht. Darin werden die Kundenerlebnisse im Gastgewerbe untersucht. Anhand von weltweiten Best-Practice-Beispielen für Hotels und Restaurants konnten vier Haupttrends benannt werden: Immersion, Community, Customisation und Convenience.

Der internationale Gastronomie- und Hotellerie-Sektor unterliegt derzeit einem rasanten Wandel. Die Gesetzmäßigkeiten des E-Commerce greifen auf die Branche über, das Gewerbe muss sich größtenteils neu definieren und dabei Wege finden, das Kundenerlebnis zu verbessern. Um sich einen aussagekräftigen Überblick zu verschaffen, ob die Branche diese Herausforderungen bewältigt hat, befragte Mood Media Experten seines globalen Netzwerkes in über 100 Ländern. In ihren Antworten werden sowohl die Initiativen großer Hotel-Ketten als auch unabhängiger Player berücksichtigt.

Die Transformation der Hotellerie

Die Hotellerie erlebt derzeit einen bedeutenden Wandel, der auch den gesamten Dienstleistungssektor umfasst. Neue Player wie Airbnb verändern die Erwartungshaltung der Kunden, zudem führen innovative Technologien wie Robotik und Künstliche Intelligenz das Gewerbe in eine neue Ära. Nach einer Analyse von Mood Media reagiert die Branche sehr agil darauf und entwickelt sich besonders stark in den vier Trends:

Immersion:

Hotels entdecken den Trend zur Natürlichkeit. Das kann bedeuten, dass Gäste zu ihrer natürlichen Persönlichkeit finden können, dass sie neue kulinarische Erfahrungen machen oder die Routine ihres Alltags mit völlig neuartigen Erlebnissen unterbrechen. Eine Antwort auf diese Anforderungen sind Hotels, die so in die Natur eingebettet sind, dass sie keine Dächer oder Wände haben – wie das Null Stern Hotel in der Schweiz. Oder aber Pop-up-Unterkünfte am Ende einer Ski-Piste. Dazu zählt aber auch das Angebot an Kunden, ihr Hotelzimmer vor der Buchung in einem virtuellen Rundgang entdecken zu können.

Community:

Marken müssen sich in den Alltag ihrer Kunden integrieren und echte Communities aufbauen. Zwar ist der Begriff der Gemeinschaft im Gastgewerbe sehr vertraut, trotzdem nimmt er neue Formen an. Kunden interessieren sich für unmittelbare Erlebnisse, Hotels werden damit zu einem wichtigen Botschafter ihrer Region und deren Gesellschaft. In Indien beispielsweise verkörpert die OYO-Kette die wahre indische Kultur. An anderen Orten schaffen Hotels Räume wie Bibliotheken oder Coworking-Plätze, in denen sich Touristen und Einheimische begegnen können. In Mexiko bieten einige Hostels sogar ein Programm für IT-Entwickler mit einem 12-wöchigen Schulungsprogramm und Unternehmenscoaching an, während in Australien städtische Dörfer geschaffen werden, die Unterkunft, Arbeitsbereich, professionelle Netzwerke, Schulung, Design und Entertainment kombinieren.

Customisation:

Ob die Individualisierung zum wichtigsten Trend des Hotelgewerbes wird, ist noch unklar. Allerdings werden immer häufiger spezielle Kundenwünsche berücksichtigt. Dazu zählen ein personalisierter Schlafkomfort (z.B. durch die Auswahl der Matratze, Verdunkelungsrollos, Kräutertees usw.), individuelle Bezahlung (man bezahlt, was man will und keinen festgelegten Preis), oder die Wahl eine Zimmers, das der momentanen Stimmung des Gastes entspricht.

Convenience:

Fragen und Wünsche wie Einkäufe oder Restauranttipps können am einfachsten erfüllt und beantwortet werden, wenn die Gäste vor Ort im Hotel sind. Innovative Technologien ermöglichen es Hotels, diese und andere Backoffice-Funktionen zu rationalisieren. Zeitgleich helfen neue Technologien dabei, dass Gäste jetzt unabhängig von ihrem Standort die Kontrolle über ihr individuelles Kundenerlebnis übernehmen können. Gute Beispiele sind: On-Demand-Hotels mit einfachen Reservierungen, Roboter-Concierges, das Handy, das auch als Schlüssel dient, Direktverbindungen mit dem Hotelservice oder ein elektronisches Armband, das Geldbörsen ersetzt und Zugang zu allen möglichen Aktivitäten bietet.
 

Restaurants erfinden sich neu

Die zunehmende Akzeptanz der Onlinelieferdienste setzt Restaurants massiv unter Druck. Sie müssen ihren Gästen einen guten Grund liefern, warum sie ihre Mahlzeiten nicht in den eigenen vier Wänden, sondern in einem Restaurant einnehmen sollten. Dazu müssen sie das Kundenerlebnis steigern und damit nachhaltige Erinnerungen schaffen. Social Media spielt dabei eine wichtige Rolle: Schöne Momente werden gerne über Instagram geteilt und diverse Apps bieten die Möglichkeit, einen Tisch zu reservieren und dies gleich in seiner Community zu teilen. Zahlreiche Restaurants haben zudem weitere Möglichkeiten entdeckt, die gestiegenen Anforderungen ihrer Kunden zu erfüllen. 

Immersion:

Dabei geht es nicht nur um die kulinarischen Köstlichkeiten, die der Koch zubereitet, sondern auch um die Einrichtung und – damit verbunden – die Ansprache aller Sinne. Inneneinrichter und Designer kombinieren deshalb Kunst und Virtual Reality wie im japanischen Restaurant Tree By Naked Yoyogi Park. Das New Yorker Zhen Wei Fang experimentiert mit Robotern und virtueller Realität. Im Londoner Inamo wiederum werden die Speisen auf interaktiven Tischen serviert.

Community:

Ein Restaurant ist in erster Linie ein Treffpunkt einer Community. Zahlreiche unterschiedliche Entwicklungen bieten der Gemeinschaft immer neue Anreize: Einzelhändler integrieren Restaurants in ihren Läden, in Japan helfen Roboter, damit Menschen mit Behinderungen arbeiten können. Ein brasilianisches Restaurant hat eine Blockchain integriert, um transparent die Herkunft seines Fleisches nachzuweisen und McDonald’s betreibt in Chicago ein Restaurant, in dem Bäume in den Himmel wachsen. Und der Online-Lieferdienst Deliveroo hat in Hong Kong seine erste physische Niederlassung eröffnet.

Convenience:

Die Automatisierung macht auch vor Restaurants nicht halt. In China beispielsweise arbeiten in dem von JD.com geführten XCafe Roboter: sowohl im Essbereich als auch in der Küche. In Boston servieren Roboter gesunde und kostengünstige Mahlzeiten. Gleichzeitig gehört die Spracherkennung oder Sprachsteuerung in den DriveThru-Restaurants der USA beinahe zum Alltag: Dort nehmen vermehrt Chatbots die Bestellung auf. Andernorts werden Augmented-Reality-Menüs auf die Tische projiziert, um die Wahl der Speisen zu erleichtern. An manchen Flughäfen wurden sogar eigene Speedy-Services für besonders eilige Passagiere eingerichtet.

Customisation:

Auch hier spielen innovative Technologien eine große Rolle. Sie führen zu individuell angepassten Gerichten, vollständig personalisierten Menüs, Speisen, die das aktuelle Wetter berücksichtigen, sprachgesteuerten Bestellungen und völlig neuen Gerichten und Zutaten. Der 3D-Druck wird ebenfalls für Veränderungen sorgen, in manchen Restaurants wurde er bereits zur Zubereitung von Desserts herangezogen. Virtual Reality ist inzwischen häufig im Einsatz, so können beispielsweise Burger individuell zusammengesellt und virtuell getestet werden, um dann live über Social Media geteilt zu werden.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Digitalisierung hat das Gastgewerbe längst erreicht. Doch inmitten all der Kassensysteme, Apps und Smart Devices zeigt sich ein tieferer Wandel. Es geht nicht mehr nur um Tempo oder Kostenersparnis, sondern um ein neues Verhältnis zwischen Mensch, Maschine und Gast. Automatisierte Service-Workflows sind dabei kein Selbstzweck. Sie eröffnen Freiräume. Nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für jene, die tagtäglich die Beziehung zum Gast gestalten.

Der Blackfoot Beach in Köln verwandelte sich am Donnerstag zum zweiten Mal in einen Treffpunkt der deutschen Hotellerie. Das Hotelrizon-Festival versammelte bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen mehr als 200 Hoteliers, Technologieanbieter und Vordenker, um gemeinsam über die aktuellen Fragen der Branche zu diskutieren.

Pressemitteilung

 IDeaS, ein SAS-Unternehmen und weltweit führender Anbieter von Revenue-Management-Software sowie -Dienstleistungen für die Hotellerie, hat eine strategische Partnerschaft mit dem Münchner Beratungsunternehmen berner+becker vereinbart. berner +becker bietet outgesourctes Revenue-Management für Hotels und gehört zu den größten Unternehmen seiner Art in der DACH-Region.

Pressemitteilung

Die neue Open API better.integrations von Betterspace vernetzt in Bürogebäuden, Kommunen, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Hotels und anderen Nichtwohngebäuden auf einfache Weise digitale Daten. Bislang getrennte Systeme wie Energiemanagement, Raumverwaltung sowie Buchungssysteme lassen sich mit wenigen Schritten zu einer effizienten Einheit zusammenführen.

Anstatt sich auf die klassische Google-Stichwortsuche zu verlassen, erhalten potenzielle Gäste zunehmend personalisierte Empfehlungen, die auf maschinellem Lernen, Echtzeitdaten und generativer KI basieren. Für Hoteliers bedeutet dies einen Paradigmenwechsel.

Pressemitteilung

Die Hotel-Tech Branche feiert dieses Jahr in der Tiroler Hauptstadt Innsbruck. Matthias Trenkwalder und sein Team beim Revenue Management System RateBoard feiern 2025 das 10-jährige Jubiläum und veröffentlichen zum Geburtstag das innovative Benchmarking-Feature für die Ferienhotellerie.

Pressemitteilung

Was, wenn ein System komplexe Probleme in Echtzeit analysieren, fundierte Entscheidungen treffen und echte Entlastung für Teams schaffen könnte? Diese Frage stellt das exklusive Event THE ANSWER. ONLY 42 WILL KNOW. am 12. August 2025 in Leipzig und verspricht nicht weniger als den Blick auf das "Next Big Thing" der Branche.

Die Deutsche Hotelklassifizierung geht mit der Einführung von MeineSterne.eu einen entscheidenden Schritt in Richtung Digitalisierung. Die neue Online-Plattform soll den Klassifizierungsprozess für Hotels erheblich vereinfachen und effizienter gestalten.

Die AI-Lösung Onsai hat den Branchen-Award für Start-ups 2025 des Hotelverbandes Deutschland gewonnen. Eine Jury aus IHA-Vertretern und Venture-Capital-Experten hat aus den eingegangenen Bewerbungen vier Start-ups ausgewählt, die jetzt um den Gewinn „pitchen“ durften. 

Pressemitteilung

Zahlreiche Tourismusbetriebe setzen auf die modulare E-Commerce-Plattform von incert eTourismus – für zusätzliche Einkünfte, eine aktive Gästebindung und die Stärkung der eigenen Marke.