Wirtschaftliche Schieflage im Gastgewerbe: Umsatz bricht zum Sommerende 2025 ein

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Wirtschaftliche Schieflage im Gastgewerbe: Umsatz bricht zum Sommerende 2025 ein

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt (Destatis) für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt. Die Branche sieht sich somit mit einer anhaltenden negativen Dynamik konfrontiert, da der reale Umsatz im August zurückging und sich der Negativtrend im September beschleunigte.

Gastgewerbeumsatz: Rückgänge im August und September

Nach vorläufigen, kalender- und saisonbereinigten Ergebnissen von Destatis sank der Umsatz des gesamten deutschen Gastgewerbes im August 2025 gegenüber dem Juli 2025 real (preisbereinigt) um 1,4 Prozent und nominal um 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2024 lag das reale Umsatzminus sogar bei 3,5 Prozent. Die Daten der DATEV für den September 2025 bestätigen eine anhaltend negative Entwicklung. Hier setzt sich der bereits bekannte Negativtrend im Gastgewerbe fort und weist einen Umsatzrückgang von 4,5 Prozent im Vorjahresvergleich auf, was die DATEV auf Basiseffekte zurückführt. Branchenübergreifend sank der Umsatz im Mittelstand im September saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent, was auf 90 Punkte fiel (2022=100). Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV eG, stellte dazu fest: „Der Herbst stellt den Mittelstand nach der ausgebliebenen Sommerbelebung vor spürbare Herausforderungen: Umsatzrückgänge betreffen alle Branchen ohne Ausnahme. Der Reformstau geht der Wirtschaft an die Substanz.“

Hotellerie und Gastronomie: Einzelne Entwicklungen im August

Im August 2025 zeigten sich in den Teilbereichen des Gastgewerbes folgende Entwicklungen (Destatis): Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten gegenüber Juli 2025 ein Umsatzminus von real 1,8 Prozent. Im Vorjahresvergleich sank der reale Umsatz um 3,7 Prozent. Die Gastronomie verzeichnete gegenüber Juli 2025 einen Rückgang von real 0,6 Prozent. Im Vergleich zum August 2024 sank der reale Umsatz ebenfalls um 3,7 Prozent. Die im Juli 2025 zunächst gemeldeten positiven Entwicklungen wurden von Destatis nach einer Revision der vorläufigen Ergebnisse korrigiert: Gegenüber Juni 2025 stieg der Umsatz real um 0,3 Prozent (zuvor: +0,8 Prozent) und nominal um 0,7 Prozent (zuvor: +1,0 Prozent). Destatis weist methodisch darauf hin, dass für die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat im Fokus steht.

Deutlicher Beschäftigungsabbau und Lohnanstieg

Die negativen Entwicklungen spiegeln sich auch auf dem Arbeitsmarkt wider. Der DATEV-Mittelstandsindex für September 2025 meldet branchenübergreifend einen leichten Rückgang der Beschäftigung um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark ist der Beschäftigungsrückgang im Gastgewerbe, wo die Zahl der Beschäftigten im Vorjahresvergleich um 3,6 Prozent abnahm. Im Bauhauptgewerbe lag das Minus bei 1,9 Prozent. Parallel zu den sinkenden Umsätzen und der abnehmenden Beschäftigung stieg der Lohnindex im September saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vorjahr nominal um 4,1 Prozent auf 115,8 Punkte. Die Umsatzrückgänge sind laut DATEV-Daten in allen Unternehmensgrößen zu beobachten und haben nun auch die mittleren Unternehmen erreicht.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

McDonald's Deutschland hat die Ergebnisse der fünften Ausbildungsstudie veröffentlicht. Diese offenbaren eine zunehmende Verunsicherung und eine skeptische Haltung bezüglich der gesellschaftlichen Durchlässigkeit und der Wirkung von Leistung.

Viele Beschäftigte winken bei Weiterbildungen ab – weil sie weder mehr Gehalt noch Aufstiegschancen erwarten. Experten sehen darin eine Bürde für die Wirtschaftskraft - und wollen Hürden abbauen.

Künstliche Intelligenz macht im Beruf vieles einfacher – aber wer steht gerade, wenn die Tools fehlerhafte Ergebnisse ausspucken? Eine Rechtsexpertin ordnet ein.

Die Verdienstgrenze für Millionen Minijobber steigt zum 1. Januar auf 603 Euro und zum 1. Januar 2027 auf 633 Euro. Die Grenze wird aufgrund ihrer Koppelung an den gesetzlichen Mindestlohn erhöht: Jede Erhöhung führt automatisch zur Anpassung der Minijobgrenze.

Jedes zwölfte Unternehmen in Deutschland fürchtet nach einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts akut um die eigene Existenz. Als größte Gefahr sehen die Unternehmen demnach branchenübergreifend Auftragsmangel, der finanzielle Engpässe nach sich zieht.

Der Arbeitgeber fordert eine Krankschreibung - jetzt muss es schnell gehen. Doch auf Angebote im Netz sollte man sich nicht ungeprüft einlassen, zeigt ein Urteil. Die Folgen können erheblich sein.

Sind Schnee, Schneematsch oder Glätte vorhergesagt, wird der Arbeitsweg unter Umständen zur Geduldsprobe. Aber was passiert, wenn Beschäftigte zu spät zur Arbeit kommen?

Die Konjunkturlage im Gastgewerbe zeigt eine anhaltende Abschwächung. Nachdem das Statistische Bundesamt (Destatis) heute für den September 2025 einen Umsatzrückgang meldete, bestätigt der aktuelle DATEV Mittelstandsindex für Oktober 2025 diesen negativen Trend und zeigt eine weitere deutliche Verschlechterung in der Branche.

Der Anteil der von Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen in Deutschland hat sich weiter verringert. Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt der Wert im Dienstleistungssektor, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, weiterhin hoch.

Hochverarbeitete Lebensmitteln sind praktisch und allgegenwärtig. Doch was auf den ersten Blick nach bequemer, schneller Mahlzeit aussieht, kann der Gesundheit langfristig schaden. Die zunehmend von hochverarbeiteten Lebensmitteln dominierte Ernährung trage zum Anstieg von Fettleibigkeit, Diabetes und psychischen Erkrankungen bei, so eine Studie.