Astoria-Sanierung: Hoteliers streiten sich in Leipzig

| Hotellerie Hotellerie

Auf der Baustelle des Leipziger Grandhotels Astoria steht seit dem 26 Juli alles still. Es geht um einen Streit zwischen dem Astoria-Sanierer Vivion und dem benachbarten „Best Western Hotel“ um zu viel Staub und herabstürzende Steine.  Faustgroße Steine seien durch Stemmarbeiten auf das Grundstück geflogen, so die Klägerin. Zuerst hatte die Bild-Zeitung über den Fall berichtet. Zu einem angesetzten Gerichtstermin kam es dann aber gar nicht. Nach Bild-Informationen war es dann doch zu einer vorläufigen internen Einigung gekommen. Unter anderem sollen längere Rutschen beim Abtragen des Bauschutts eingesetzt werden.

Wie lange der Stillstand auf der Baustelle noch andauert, könnte auch von einem Gerichtsverfahren abhängen: Der Eigentümer des benachbarten Best-Western-Hotels hatte beim Verwaltungsgericht am 24. Juli einen Eilantrag gegen die Baugenehmigung gestellt. Damit solle erreicht werden, dass am «Astoria» generell nicht weitergebaut wird, bis entschieden ist, ob die Baugenehmigung rechtens ist, so ein Sprecher des Gerichts. Mit dem Baustopp habe das Verwaltungsgericht aber nichts zu tun. Wann über den Eilantrag entschieden wird, sei nicht abzusehen.

Vor dem Verwaltungsgericht geht es nun laut „Bild-Zeitung“ aber um die komplette Aufhebung der Baugenehmigung. „Der Bauantrag wurde offenbar geschönt und ist nicht rechtens“, sagt Best-Western-Anwalt Klaus Füßer) zu „Bild“. Die Baugenehmigung weise gröbste Mängel auf und sei daher rechtswidrig, sagte Anwalt Füßer der Leipziger Volkszeitung. Zum Beispiel habe die Stadt Daten aus einem Schallschutzgutachten „offenbar ungeprüft“ übernommen, das von 250 Betten in dem künftigen Kongresshotel ausgehe. In Wahrheit solle das Astoria 250 Zimmer für je zwei Personen erhalten, also 500 Betten, schreibt die Zeitung. Ferner sei die die Annahme in der Baubeschreibung „völlig abwegig“, das Astoria könne mit 26 Lieferverkehren pro Woche auskommen, die direkt über eine Zufahrt neben dem Best Western erfolgen solle. Laut Füßer könnte das Verwaltungsgericht „im Spätsommer“ ein Urteil darüber Fällen, ob die Baugenehmigung Bestand hat oder nicht. Sollte dies nicht der Fall sein, wären sicher größere Umplanungen bei der Sanierung der Immobilie nötig, die viele Monate dauern könnten. 

«Derzeit werden die fachlichen Nachforderungen des Bauamtes ausgewertet», sagte Robert Döring, Sprecher des «Astoria»-Investors Vivion. Der Investor befinde sich in Gesprächen mit den Bauunternehmen zur Wiederaufnahme der Bautätigkeit. Vivion arbeite «mit Hochdruck» daran, den Zeitplan einzuhalten. Geplant war eine Wiedereröffnung des seit Jahren geschlossenen und zum Teil verfallenen «Astoria» Ende kommenden Jahres.

Im neuen Grandhotel sollen eigentlich  ab Ende 2020 nicht nur die 200 Zimmer mit 470 Betten für Luxus sorgen. Eine großzügige Lobby und ein Restaurant mit verbauten historischen Elementen und 60 Außenplätzen sind ebenso geplant wie eine Bar im Erdgeschoss sowie eine Rooftop-Bar im fünften Obergeschoss, ein Bankettbereich mit rund 800 Quadratmetern Fläche und Platz für 1.000 Gäste, fünf Ballsäle und sechs Konferenzräume sowie ein Spa-Bereich (Tageskarte berichtete).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nachdem die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel unter falschem Namen im Hamburger Luxushotel Louis C. Jacob einchecken wollte und abgewiesen wurde, sah sich das Hotel einer  Welle von Drohungen ausgesetzt. Die Polizei ermittelt bereits, und der Staatsschutz ist eingeschaltet.

95 Jahre nach der Eröffnung als erstes Steigenberger Hotel kehrt der Europäische Hof zurück. Woran aktuell gearbeitet wird und welche Karrierechancen sich bieten, erzählt General Manager Holger Flory.

Mit dem 10. Alumni-Event feierte die Traube Tonbach vom 14. bis 16. Januar ein besonderes Jubiläum. Rund 180 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus mehreren Jahrzehnten kamen in Tonbach zusammen – von den 1970er Jahren bis in die 2000er.

Novum Hospitality stärkt ihr Portfolio mit einem Neubauprojekt in Bremen: Mit der Sicherung eines Standorts in der Bremer Bahnhofsvorstadt erweitert das Unternehmen sein Angebot um ein weiteres Holiday Inn – the niu in Partnerschaft mit IHG Hotels & Resorts.

Die Numa Group hat in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Investor und Immobilienentwickler RE:BORN Real Estate ihr neuestes Hotel, das Numa The Hague Scheveningen, eröffnet.

In einem bekannten Skihotel in der Türkei sterben Dutzende Menschen bei einem Feuer. Brandschutzmaßnahmen wurden wohl vernachlässigt. Doch wer ist verantwortlich?

Barry Sternlichts gründete Starwood 1991 mit 20 Millionen Dollar und verkaufte das Unternehmen 2015 mit 1.300 Hotels für rund 13 Milliarden Dollar an Marriott. Nun will Sternlicht den Namen Starwood wieder aufleben lassen. Der 64-Jährige hat ehrgeizige Pläne.

Die MHP Hotel AG setzt ihren Wachstumskurs fort. Auch im vierten Quartal 2024 steigerte der Betreiber von zehn Hotels seine Performancekennzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich.

Hyatt hat die offizielle Eröffnung des Hyatt Regency Nairobi Westlands bekanntgegeben und feiert damit das Debüt der Marke in Kenia. Die Fünf-Sterne-Unterkunft soll ein Erlebnis bieten, das Elemente der lokalen Kultur Kenias mit dem Service der Marke kombiniert.

Die Minor-Hotels, zu denen auch die Häuser von NH gehören, wollen wachsen. Über 285 Hoteleröffnungen sind in den kommenden drei Jahren das Ziel. Dann würde die Gruppe bis Ende 2027 rund 850 Hotels zu betreiben. Heute zählt Minor Hotels 560 Häuser.