Statt Schutz und Sicherheit zu bekommen, sollen Geflüchtete aus der Ukraine von einer Reinigungsfirma offenbar für Schwarzarbeit ausgenutzt worden sein, wie der NDR berichtet. Der Sender beschuldigt eine Reinigungsfirma, die in Dormero-Hotels putzt.
Offenbar hatte ein Mitarbeiter der Reinigungsfirma „Yess Facility Management“ aus Lübeck in einer Telegramm-Gruppe gezielt nach Geflüchteten gesucht und ihnen eine legale Tätigkeit mit Unterkunft und Arbeitsvertrag im Unternehmen in Aussicht gestellt, so der Sender.
Im März nahmen sie demnach ihre Arbeit im Dormero-Hotel in Hannover auf, doch einen Arbeitsvertrag oder eine Arbeitserlaubnis lag zu diesem Zeitpunkt nicht vor, so der Sender. Wie sie dem NDR schilderten, seien sie immer wieder vertröstet worden. Doch auch der Stundenlohn von gerade einmal 3,70 Euro lag weit unter dem Mindestlohn, der für Putzkräfte in Reinigungsfirmen bei derzeit 11,55 Euro liegt, berichtet der NDR. Zudem seien den Betroffenen jeweils auch noch 250 Euro für die Miete der Zimmer abgezogen worden. Und offenbar handelte es sich bei der Masche um keinen Einzelfall, so die Recherche.
Die Dormero Hotel AG äußerte sich dem NDR über nur schriftlich und sieht die Verantwortung bei den Subunternehmern. Dienstleister müssten in den Dienstleistungsverträgen versichern, dass sie sich an die geltenden Arbeitsgesetze und Branchenmindestlöhne halten. Sollten sich die sich die Vorwürfe bestätigen, wäre dies "ein Grund für eine sofortige Beendigung der Dienstleistungsverträge mit diesem Anbieter, da dies gegen unsere eigenen unternehmerischen sozialen Grundsätze verstößt", so das Unternehmen.
Die Reinigungsfirma „Yess Facility Management“ weist gegenüber dem NDR die Vorwürfe zurück. Man habe keine Kenntnis vom Vorgehen des Mitarbeiters und werde die Vorwürfe prüfen, erklärte der Eigentümer.