Mixed-Use erobert den Serviced-Apartment-Markt

| Hotellerie Hotellerie

Serviced-Apartment-Anbieter wachsen derzeit über sogenannte Mixed-Use-Konzepte. Das Spektrum reicht von Dual-Brand-Objekten mit Hotelmarken aus dem gleichen Unternehmen bis hin zu gemischten Quartieren mit Wohnungen, Einzelhandel und Büros. Der „Co-Hype“ fängt damit schon bei der Kooperation von verschiedenen Anbietern und Projektentwicklern an.

Serviced-Apartment-Anbieter wachsen derzeit über sogenannte Mixed-Use-Konzepten. Das Spektrum reicht von Dual-Brand-Objekten mit Hotelmarken aus dem gleichen Unternehmen bis hin zu gemischten Quartieren mit Wohnungen, Einzelhandel und Büros, in denen sich die Menschen täglich 24 Stunden lang aufhalten können. Die Partner ergänzen hierbei ihr Angebot gegenseitig, die Bewohner im Quartier und der Stadt profitieren häufig von Concierge-Services, Gastronomien, Yoga- und Fitnessmöglichkeiten sowie Co-Living- und Co-Working-Angeboten bei kurzen Wegen. „Ob Adina mit Premier Inn oder ganze Quartiere wie Das Lebendige Haus – Mixed-Use-Projekte haben sich mit teils unkonventionellen Mischungen zu einem entscheidenden Treiber des Serviced-Apartment-Wachstums entwickelt“, stellt Anett Gregorius Inhaberin und Gründerin von Apartmentservice, fest. „Der aktuelle Co-Hype fängt damit schon bei der Kooperation von verschiedenen Anbietern und Projektentwicklern an.“

Wenn Ikea und der Accor-Hostelbrand Jo&Joe 2021 gemeinsam nach Wien (Tageskarte berichtete) in ein siebenstöckiges Glasgebäude ziehen, sind die Synergien für beide groß: Der eine folgt seiner neuen City-Strategie, der andere feiert DACH-Premiere – und beide können ihr Lifestyle-Konzept und ihr Service-Angebot in Kombination potenzieren. „Auch Serviced-Apartmenthäuser und Aparthotels haben sich zu begehrten Mixed-Use-Partnern entwickelt – allen voran als Teil von Dual-Brand-Projekten mit Hotels“, betont Anett Gregorius. In Bremen ist Accor 2019 mit einem Aparthotel Adagio und Ibis Budget in das City Gate gezogen. Nach Frankfurt Ende 2018, eröffnen Marriott International und der Franchisepartner SV Hotel im September im neuen Münchner Werksviertel ein Residence Inn mit 75 Serviced Apartments und ein Moxy Hotel mit 146 Zimmern. Ebenfalls im Münchner Werksviertel wird 2020/21 Adina Apartment Hotels sein Flaggschiff mit 234 Studios und Apartments starten – mit einem Wombat's City Hostel und einer Kletterhalle als Aufstockung auf einem ehemaligen Kartoffelsilo. Zugleich plant die australische Gruppe 2021 ein Dual-Brand-Objekt im Stuttgarter Europaviertel mit Premier Inn in einem 66 Meter hohen Hotelturm, hinzu kommt in Düsseldorf ein Trio mit Hampton by Hilton und nochmals Premier Inn. Projektentwickler für das Trio in Düsseldorf ist die GBI, die selbst derzeit in Wien Bahnhof Heiligenstadt eine Kombination ihrer Marken SMARTments student und SMARTments business realisiert mit gemeinsamem Eingangs- und Lobbybereich und von allen Gästen nutzbarer Dachterrasse sowie Wäsche- und Gemeinschaftsräumen.

Hyatt wird in Frankfurt mit dem Franchisepartner HR Group unter das Dach des Mega-Projekts „Four“ schlüpfen: Bis 2022/23 entsteht ein Hyatt House in einem der vier Hochhäuser, das gesamte Ensemble wird über 600 Wohnungen, Gastronomien, Einzelhandel und eine Kindertagesstätte verfügen. „Serviced-Apartment-Konzepte definieren sich seit jeher über zentrale Lagen mit wichtigen Infrastruktur-Einrichtungen wie Supermärkten und Gastronomien in der Nähe. Das macht sie einfach und flexibel umsetzbar und leicht kombinierbar mit anderen Assetklassen“, betont Anett Gregorius und verweist zugleich auf Das Lebendige Haus in Dresden und Leipzig: „Hier sind die Serviced-Apartment-Betreiber mit den Felix Suiten sogar Projektentwickler für ein ganzes Quartier, oft in zentralen Bestandslagen.“ Das Lebendige Haus in Leipzig wartet zum Beispiel mit einem eigenen Event- und Tagungsbereich auf und vereint im Pachtverhältnis ein Hotel, Alterswohnobjekt, Lebensmitteleinzelhandel, Büros, Co-Working-Offices und Fitnesscenter. Weitere Lebendige-Haus-Areale entstehen derzeit unter anderem in Wien und Bremen.

Mehr Hintergrundwissen und Fakten zum schnell wachsenden Serviced-Apartment-Markt in Deutschland? Apartmentservice hat im Mai den „Marktreport 2019 Serviced Apartments“ veröffentlicht mit aktuellen Key-Zahlen, Projektübersichten, Entwicklungen und Betreiberpositionen des Segments Serviced Apartments. Zudem blicken die Autoren erstmals in die Zukunft des Segments. Der Marktreport ist erhältlich bei apartmentservice-consulting.de für 499 Euro zzgl. MwSt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Parkhotel Bremen und das Dorint-Hotel in der Hansestadt sind im Streit um Entschädigungen für Einnahmeausfälle in der Corona-Pandemie vor dem Bundesgerichtshof gescheitert. Dorint sieht sich als größere Gesellschaft bei den Corona-Hilfen benachteiligt. Der BGH vertritt eine andere Auffassung. Dorint-Boss Dirk Iserlohe will jetzt vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.

Das Le Méridien Frankfurt öffnet am 27. April 2024 erneut seine Türen für eine überraschende Hotel-Entdeckungstour. Unter dem Motto „Open Doors – Discover Le Méridien Frankfurt" lädt das Haus Interessierte ein, einen Blick hinter die Kulissen des internationalen Hotels im Herzen des Frankfurter Bahnhofsviertels zu werfen.

In Zeiten des Fachkräftemangels langfristig gutes Personal zu finden ist in zahlreichen Branchen eine Herausforderung, auch im Hotelgewerbe. Das Familienhotel Feldberger Hof im Schwarzwald begegnet dem Fachkräftemangel mit einer gezielten Personalstrategie und wirbt erfolgreich Talente aus dem Ausland an. 

Das Radisson Collection Hotel im Berliner DomAquarée geht mit einem neuen Lobbykonzept wieder an den Start. Zur Wiedereröffnung voraussichtlich Ende des Jahres wird ein 16 Meter hoher, bis ins sechste Stockwerk reichender und rund 120 Quadratmeter umfassender Vertikaler Garten den neuen Mittelpunkt der Hotellobby bilden.

Der Streit um die Fassade des "Happy Go Lucky"-Hostels in Berlin geht in eine neue Runde. Am Dienstag haben Abbrucharbeiten begonnen, nur um kurz darauf vorübergehend gestoppt zu werden. Der Eigentümer sieht sich als Opfer der Behörden und zieht Vergleiche von Russland bis hin zum Nationalsozialismus.

Im Februar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 28,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 6,9 Prozent mehr als im Februar 2023. Das war der höchste Februar-Wert seit 2020, als es 29,9 Millionen Übernachtungen gab.

Die Abtei Himmerod in der Eifel gilt mit seinen 900 Jahren als eines der ältesten Zisterzienser-Klöster in Deutschland. Aktuell können Gäste in der Klosterherberge übernachten, doch das Bistum Trier hat große Pläne und will das Kloster als Vier-Sterne-Hotel betreiben.

HotelPartner Revenue Management setzt auch auf menschliches Know-how, da dies über ein Verständnis der Marktbedingungen, der Zielgruppen und der spezifischen Anforderungen eines Hotels verfügt.

Die Motel One Group hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordumsatz von 852 Millionen Euro abgeschlossen. Unter Führung von Dieter Müller kauft die One Hotels & Resorts GmbH die 35-prozentige Beteiligung des Finanzinvestors Proprium Capital Partners für 1,25 Milliarden Euro zurück. Motel One ist damit 4,1 Milliarden Euro wert und soll mittelfristig an die Börse.

Premier Inn hat einen Mietvertrag für eine Neubauentwicklung in direkter Nachbarschaft des Hamburger Hauptbahnhofs unterschrieben. Auf dem 3.800 Quadratmeter großen Grundstück soll bis 2028 ein Hotel mit insgesamt 295 Zimmern entstehen.