Nicht nur der Wohnungsbau gerät in Deutschland ins Stocken, auch Hoteliers stoßen bei neuen Bauprojekten momentan an ihre Grenzen. Gründe dafür sind die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die steigende Inflation, Lieferengpässe bei Material sowie die Verfügbarkeiten von Handwerksbetrieben. So zieht nun auch das The Hearts Hotel in Braunlage die Notbremse und legt die Pläne für den Bau eines zweiten Hotels vorerst auf Eis.
„Für ein neues Hotelprojekt hatten wir bisher eine Investition oberhalb von zehn Millionen Euro kalkuliert. In der derzeitigen Situation müssten wir allerdings mit Mehrkosten von 30 bis 50 Prozent rechnen und wir wissen nicht ob das reicht", begründet Geschäftsführer Meik Lindberg seine Entscheidung.
„Das ist absolut nicht mehr wirtschaftlich, und über die Zimmerpreise bekommen wir das nicht finanziert.“ Zum Hintergrund: Am Nationalpark Harz gelegen, war ein zweites Lifestyle- und Design-Hotel geplant, welches in Abgrenzung zum The Hearts Hotel deutlich luxuriöser und für eine anspruchsvolle Zielgruppe konzipiert ist. Die Planungen waren bereits sehr fortgeschritten, und der erste Spatenstich sollte schon im nächsten Jahr erfolgen.
Meik Lindberg zeigt sich jedoch weiterhin zuversichtlich: „Wir rechnen damit, dass sich die Lage in den nächsten Jahren wieder beruhigt und die Baupreise und Zinsen sinken. Sobald sich die Kosten eingependelt haben, werden wir mit dem Bau unseres zweiten Hotels starten. Die fertigen Pläne für die Bebauungsplanung haben wir auf jeden Fall schon mal in der Schublade.“