DTV: Deutschlandtourismus braucht finanzielle Unterstützung

| Politik Politik

Der Deutschlandtourismus steht vor großen Herausforderungen: Die Branche hat einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten Fach- und Arbeitskräften, es braucht mehr digitale Innovationen und es muss eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels stattfinden. Um diese Herausforderungen langfristig zu meistern, sind stabile öffentliche Tourismusstrukturen und deren Finanzierung erforderlich. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) fordert daher eine verstärkte politische Unterstützung für die Tourismusbranche.

Reinhard Meyer, Präsident des DTV, betont: „Die Tourismusbranche ist eine Leitökonomie des 21. Jahrhunderts und trägt maßgeblich zur Lebensqualität in Deutschland bei. Um die Erfolgsgeschichte des Tourismus fortzuschreiben, braucht es eine solide finanzielle Grundlage. Hier ist die zukünftige Bundesregierung gefordert, dies gemeinsam mit Ländern und Kommunen sicherzustellen.“

Der DTV fordert:

  • Gerechte Steueraufteilung: Bund und Länder müssen die kommunale Finanzausstattung durch eine gerechte Verteilung der Steueraufkommen sichern.
  • Zeitgemäße Regelungen: Die Finanzausgleichs- und Kommunalabgabengesetze sind an die heutigen Anforderungen, insbesondere des Tourismus, anzupassen. Der Tourismus sollte z.B. zur kommunalen Pflichtaufgabe erklärt werden können.
  • Erarbeitung neuer Finanzierungsmodelle: Es bedarf innovativer Ansätze, um die Finanzierung des Tourismus vor Ort langfristig zu sichern. So können z.B. Gästekarten in Verbindung mit dem ÖPNV den Mehrwert des Tourismus vor Ort erhöhen.

Tourismusförderung verbessern

Der Deutschlandtourismus benötigt Investitionen in Bereiche wie Umweltverträglichkeit, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Nur so kann das Ziel erreicht werden, den Tourismusstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken und wettbewerbsfähig zu halten. Daher müssen Förderprogramme gezielt ausgebaut und Anreize für Innovationen geschaffen werden.  

Der DTV fordert:

  • Stärkung der GRW und GAK: Die Gemeinschaftsaufgaben „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und „Agrarstruktur und Küstenschutz“ müssen mit deutlich höheren Mitteln ausgestattet werden, um Tourismusinvestitionen zu fördern.
  • Einsatz von EU-Strukturfonds: Die EU-Strukturfonds EFRE und ELER sollten gezielt für nachhaltige Tourismusprojekte eingesetzt werden.
  • Förderung des DTV: Der Bund muss die koordinierenden Aufgaben des Deutschen Tourismusverbands stärker unterstützen.
  • Aufstockung der DZT-Finanzierung: Die Deutsche Zentrale für Tourismus benötigt mehr Mittel, um die internationale Vermarktung Deutschlands erfolgreich fortzuführen.
  • Erhöhung des LIFT-Programms: Das Förderprogramm Leistungssteigerung und Innovationsförderung im Tourismus sollte auf mindestens 50 Millionen Euro jährlich aufgestockt werden.
  • Forschungsförderung: Es bedarf einer verstärkten Forschungsförderung, um zukunftsorientierte Lösungen für den Tourismus zu entwickeln.

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tarifverhandlungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz befinden sich in einer kritischen Phase. Während der Arbeitgeberverband DEHOGA Rheinland-Pfalz ein mehrstufiges Angebot für Gehaltswachstum vorlegt, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest dieses als „Mogelpackung“.

Nahtloser Einstieg statt Hängepartie: Das sächsische Innenministerium hat einen Erlass verabschiedet, der den Berufseinstieg von ausländischen Azubis und Studierenden vereinfacht. Vom Verband gibt es dafür Lob.

Der Bayerische Landtag hat einen Gesetzesentwurf beschlossen, der Städten und Gemeinden in Bayern ab Januar 2026 die Einführung eigener Einweg-Verpackungssteuern untersagt. Das Verbot schränkt die kommunalen Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich ein.

In der EU bleibt die Zukunft von Namen wie «Tofu-Wurst», «Soja-Schnitzel» oder «Veggie-Burger» für vegetarische Produkte zunächst offen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich nach intensiven Verhandlungen in Brüssel zunächst nicht auf neue Vorgaben einigen. Die Entscheidung wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. 

Beim Kauf von Koteletts soll künftig auch ein amtliches Siegel über die Zustände in den Ställen informieren. Der Start verzögert sich weiter. Für eine Ausdehnung gibt es nun aber ein Datum. Das verpflichtende Logo soll auch für die Außer-Haus-Verpflegung in Restaurants und Gaststätten greifen. 

Sternekoch Alexander Herrmann tritt bei der Kommunalwahl 2026 als CSU-Kandidat für den Kreistag Kulmbach an. Der bekannte Gastronom steht auf dem 50. und damit letzten Listenplatz.

Schleswig-Holsteins schwarz-grüne Landesregierung will der geplanten steuerlichen Entlastung für Pendler, Gastronomen und Ehrenamtler kommende Woche im Bundesrat zustimmen. Die Gastronomie sei zentral für ihr Land als Tourismus-Standort, wirtschaftlich wie kulturell, so Ministerpräsident Daniel Günther.

Nachdem der Bundestag in der vergangenen Woche das Steueränderungsgesetz 2025 verabschiedet hat, liegt die Entscheidung über die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie nun beim Bundesrat. Die Länderkammer muss dem Gesetz am 19. Dezember 2026 zustimmen. Jetzt äußerten sich Ministerpräsidenten.

Die Obergrenze für Arbeitsmigration über die Westbalkanregelung ist für 2025 erreicht, was zu Ablehnungen offener Anträge führt und bei Wirtschaftsverbänden angesichts politischer Pläne zur Kontingentsreduzierung auf 25.000 auf Kritik stößt.

Die Regierungschefs der Bundesländer haben sich zusammen mit Bundeskanzler Friedrich Merz auf ein umfangreiches Reformpaket zur Modernisierung von Staat und Verwaltung geeinigt. Dieses könnte bei konsequenter Umsetzung auch für das Gastgewerbe spürbare Entlastungen bringen.