EU-Staaten wollen gemeinsame Corona-Daten für Reisebeschränkungen

| Politik Politik

Die EU-Staaten machen Fortschritte bei den Bemühungen um eine bessere Koordinierung der Corona-Reisebeschränkungen. Wie aus einem Fortschrittsbericht der derzeitigen deutschen EU-Ratspräsidentschaft hervorgeht, gibt es große Unterstützung für den Vorschlag, die EU-Gesundheitsagentur ECDC mit dem Aufbau einer gemeinsamen Datenbasis zum Infektionsgeschehen zu beauftragen. Zudem soll die Öffentlichkeit künftig mindestens 24 Stunden vor dem Inkrafttreten neuer Maßnahmen gewarnt werden.

Gemeinsame Kriterien für die Einführung von Reisebeschränkungen sind allerdings weiter ebenso wenig in Sicht wie einheitliche Regeln für Reisen in Risikogebiete. Die Diskussionen über eine gemeinsame Risikobewertung und mögliche gemeinsame Maßnahmen seien sensibel, heißt es in dem Bericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Mitgliedstaaten hätten ihre allgemeine Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekräftigt, aber gleichzeitig die nationale Verantwortung beim Thema öffentliche Gesundheit betont.

Ein Sprecher der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Verlauf der Diskussionen zwischen den Mitgliedstaaten. «Es ist ein gutes Zeichen, das bereits nach kurzer Zeit ein weitgehendes Einverständnis in den Bereichen Datengrundlagen und Kommunikation erreicht werden konnte», sagte er. Die Europaminister könnten bereits am Dienstag den Kurs für die weiteren Arbeiten vorgeben.

Die EU-Kommission hatte jüngst konkrete Kriterien für Reisebeschränkungen vorgeschlagen und auch einheitliche Test- und Quarantänepflichten für Rückkehrer aus Risikogebieten angeregt. Kritiker argumentieren allerdings, dass dabei zum Beispiel nicht die unterschiedliche Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen berücksichtigt werden würde. Bislang entscheidet jedes Land selbst und nach eigenen Kriterien, welche anderen EU-Länder oder -Regionen es als Risikogebiet einstuft. Das führt zu großen Unterschieden.

Über die EU-Gesundheitsagentur ECDC soll nun auf jeden Fall die Datenbasis für solche Entscheidungen vereinheitlicht werden. Sie könnte den Plänen zufolge wöchentlich die Zahl der neuen Covid-19-Fälle pro 100 000 Einwohner innerhalb der letzten 14 Tage, die Zahl der Tests pro 100 000 Einwohner sowie die Zahl der positiven Tests in den Mitgliedstaaten erfassen. Zudem soll die ECDC auch gebeten werden, Daten zur Bevölkerungsgröße, zu Krankenhaus- und Intensivstations-Aufnahmen sowie zu Sterberaten zu sammeln. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland haben weiterhin mit großen Problemen zu kämpfen. Die Betriebe beklagen Umsatzverluste, Kostensteigerungen sowie die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes hervor, an der sich 3.175 gastgewerbliche Unternehmer beteiligten.

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür arbeitet die Staatsregierung nun an Kiff-Verboten für konkrete Bereiche. Darunter könnten Volksfeste, Biergärten und in Außenbereichen von Gaststätten gehören. Verstöße gegen das Cannabis-Gesetz werden teuer.

Der Slogan «Leistung muss sich wieder lohnen» ist schon etwas angestaubt. Die FDP poliert ihn jetzt auf. Und schlägt unter anderem steuerliche Anreize für bestimmte Leistungsträger vor.

Finanzminister Christian Lindner will Hobbybrauer, die Bier zum eigenen Verbrauch herstellen, bei der Steuer entlasten. Künftig sollen sie pro Jahr 500 Liter Bier steuerfrei brauen dürfen.

Mit dem Projekt COMEX der Bundesagentur für Arbeit/ZAV werden seit 2022 Köchinnen und Köche aus Mexiko in Hotels und Restaurants in Deutschland vermittelt. Der DEHOGA begleitet das Projekt von Anfang an.

Die Bundesagentur für Arbeit hat den DEHOGA Bundesverband informiert, dass für die Arbeitsmarktzulassung (AMZ) von Arbeitnehmern aus Drittstaaten zusätzliche Teams und neue Standorte eingerichtet und die Zuständigkeiten neu verteilt wurden. Grund dafür ist die erwartete Zunahme der Erwerbszuwanderung.

Es fehlen Fachkräfte - in zunehmender Zahl. Künftig sollen vermehrt Menschen aus dem Ausland diese Lücken schließen. Nun geht das Land neue Wege, diese Kräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen.

Der Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern hat die Ausweitung der Steuer von Privat- auf Geschäftsreisende in Schwerin als Abzocke kritisiert. Die Bettensteuer – wie auch die Tourismusabgaben – würden Verbraucher und Betriebe durch höhere Preise und Bürokratie belasten.

Die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse von Geflüchteten aus der Ukraine gelten bis zum 4. März 2025. Darüber informierte das Bundesinnenministerium den DEHOGA Bundesverband und andere Wirtschaftsverbände.

Tübingen ist vorgeprescht: Kaffeebecher und andere Einwegverpackungen werden in der Uni-Stadt besteuert. Andere Kommunen wollen jetzt nachziehen. Doch es gibt noch ein rechtliches Problem. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus.