Hamburg öffnet Hotels für Touristen

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Angesichts einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 30 hat der rot-grüne Hamburger Senat die Öffnung der Hotels vorgezogen und weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschlossen. Alle Werte im Infektionsgeschehen stünden «auf grün», so dass man den dritten Öffnungsschritt gehen könne, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Freitag. Ursprünglich sollte das Gastgewerbe erst in einem vierten Schritt geöffnet werden. Nun dürfen die Hotels, Hostels und Pensionen ab Dienstag mit eingeschränkter Kapazität Gäste empfangen. Auch zahlreiche Sport- und Freizeitaktivitäten können wieder stattfinden. Unter den üblichen Hygieneauflagen werden etwa Hafen- und Stadtrundfahrten erlaubt.

HOTELS und GASTRONOMIE - Beherbergungsbetriebe dürfen wieder Gäste empfangen, dabei aber nur 60 Prozent ihrer Kapazität nutzen. Übernachtungsgäste können im Hotel frühstücken oder essen gehen. Die Außenbereiche von Gaststätten sind bereits seit Pfingstsamstag geöffnet. Tschentscher stellte in Aussicht, auch die Innengastronomie zuzulassen, wenn die Infektionszahlen weiter sinken. Eine Entscheidung dazu soll bereits am kommenden Dienstag fallen. Im benachbarten Schleswig-Holstein sind die Hotels und Gaststätten mit Innenbereichen bereits seit dem 17. Mai geöffnet.

NACHTLEBEN - Auf Öffnung warten müssten dagegen weiter die Clubs, Bars und das Rotlicht, sagte Tschentscher. «Wir haben durchaus noch Infektionsaktivität, deshalb werden wir das in den kommenden Wochen noch beobachten müssen.»

KONTAKTBESCHRÄNKUNGEN - Im privaten Bereich gilt weiterhin eine Kontaktbeschränkung auf fünf Personen. Diese dürfen jedoch anders als bisher aus mehr als zwei Haushalten kommen. Kinder werden dabei nicht mitgezählt. Eine weitere Lockerung für private Treffen könne in 10 bis 14 Tagen erfolgen, erklärte Tschentscher. In Schleswig-Holstein dürfen sich ab Montag wieder zehn Personen treffen. Das restriktivere Vorgehen des Senats begründete der Bürgermeister damit, dass Hamburg eine Großstadt und Metropolregion sei.

VERANSTALTUNGEN - Kultur- und Fortbildungsveranstaltungen können mit bis zu 50 Teilnehmern auf festen Sitzplätzen in Innenräumen stattfinden, bei Sportveranstaltungen sind bis zu 650 Besucher zulässig. Bedingung ist immer ein negativer Test. Bei Hochzeiten gibt es zumindest auf dem Standesamt eine kleine Lockerung: Ab Samstag können inklusive Brautpaar und Standesbeamten bis zu zehn Personen an einer Trauung teilnehmen, wie die auch für die Bezirke zuständige Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) sagte. Sie betonte aber: «Ganz ausdrücklich will ich noch einmal sagen, dass das nicht für die anschließende Hochzeitsfeier gilt. Da sind es dann weiterhin die fünf Personen.»

SCHULEN UND HOCHSCHULEN - Die Rückkehr aller Hamburger Schüler in den Präsenzunterricht am kommenden Montag war bereits am Mittwoch verkündet worden. Wie es an den Hochschulen weitergeht, ist noch unklar. «Wir sind mit den Hochschulen im ganz intensiven Austausch darüber, was jetzt noch im laufenden Sommersemester möglich ist an weiteren Öffnungen beziehungsweise mehr Präsenzformaten», sagte Fegebank.

KITAS - Die Kindertagesstätten sollen eine Woche später den «Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen» aufnehmen, wie Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte. Alle Kinder könnten allerdings erst vom 7. Juni an wieder für die volle Zeit in die Einrichtungen gehen, weil einige Kitas noch Vorbereitungszeit bräuchten. Zugleich werden wieder die vollen Gebühren fällig.

SPORT - Bis zu 20 Erwachsene dürfen im Freien gemeinsam Sport treiben, in Innenräumen darf «kontaktfreier Sport» mit maximal 10 Erwachsenen nach negativem Test stattfinden. Getestete, genesene und vollständig geimpfte Bürger dürfen auch in Fitnessstudios trainieren oder Yogastudios besuchen, wobei nur eine Person je zehn Quadratmeter Flächen eingelassen werden darf.

INFEKTIONSGESCHEHEN - Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg sank im Wochenvergleich weiter. Am Freitag kamen 85 neu nachgewiesene Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, ging von 27,9 auf 27,1 zurück. Vor einer Woche hatte der Wert noch 39,7 betragen. Zuletzt hatte die Inzidenz am 2. Oktober auf so niedrigem Niveau gelegen.

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