Hildesheim führt Bettensteuer ab 2025 ein

| Politik Politik

Nach dem Beschluss des Rates der Stadt Hildesheim zur Einführung einer Bettensteuer ab 2025 zeigt sich die Hildesheimer Hotellerie tief enttäuscht: „Hier wird eine einzelne Branche zum Stopfen von Haushaltslöchern herangezogen", so Peter Aumann, Vorsitzender des Dehoga Hildesheim.

Alle Gespräche und Argumente seitens der Hotellerie haben offensichtlich nichts genutzt. Auch der Hinweis, dass es sich um Steuergelder handelt und diese nicht für den Tourismus gezielt eingesetzt werden können, konnte den Rat der Stadt offensichtlich nicht umstimmen. Nun wird abzuwarten sein, wie sich die Bettensteuer auf die Gästezahlen der Stadt Hildesheim auswirken wird.

Renate Mitulla, Geschäftsführerin des Dehoga Hildesheim, weist darauf hin, dass hier eine Chance vertan wird: „Wir hatten in Hildesheim viele zusätzliche Buchungen seitens der Industrie und von Privatgästen seit Einführung der Bettensteuer in Hannover. Die Gäste waren aus Hannover nach Hildesheim abgewandert und werden sich nun wieder einen anderen Aufenthaltsort suchen, an dem sie keine Bettensteuer zahlen müssen." Firmen und auch Privatgäste würden sich dann im Umland nach Übernachtungsmöglichkeiten umschauen.

Die zunächst geplante Einführung einer Tourismusabgabe hatte die Stadt recht schnell abgelehnt. Die Tourismusabgabe ist zweckgebunden und muss gezielt für den Tourismus einer Stadt eingesetzt werden. Im Gegensatz dazu fließt die Bettensteuer ausschließlich in den Haushalt. „Sicher wäre der Aufwand für die Stadt Hildesheim größer gewesen", so Mitulla. „Allerdings wären dann nicht nur die Hoteliers, sondern alle vom Tourismus profitierenden Branchen an der Abgabe beteiligt gewesen und sie wäre auch dem Tourismus direkt wieder zugutegekommen“.

Die Hotellerie in Hildesheim will nun sehr genau verfolgen, ob die von der Stadt kalkulierte Einnahmen in Höhe von rund einer halben Millionen Euro tatsächlich erzielt werden und wofür sie letztendlich investiert werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Europa-Park-Gründer Roland Mack hat im Umgang mit der AfD für einen offenen Austausch geworben. Dass man mit Menschen spreche, die immerhin einen hohen Anteil an Wählerstimmen ausmachten, halte er für notwendig und richtig, so der 76-Jährige in einem Gespräch mit dem «Südkurier».

Im Land Bremen soll es auf Einweggeschirr eine Steuer geben. Aber die geplante Einführung zum 1. Januar muss verschoben werden - zunächst sollen die Träger öffentlicher Belange gehört werden.

Die Gewerkschaft NGG hat ihre Empfehlungen für die Tarifverhandlungen 2026 veröffentlicht und fordert Entgeltsteigerungen von 4 bis 6 Prozent sowie konkrete Verbesserungen für Auszubildende.

Wie der AfD begegnen? Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen. Das sorgt für scharfe Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Caroline von Kretschmann, Inhaberin des Luxushotels Europäischer Hof in Heidelberg, die im Präsidium der Familienunternehmer sitzt, bezieht deutlich Stellung – auch klar abweichend von der Verbandslinie.

Der Stadtrat von Kaiserslautern hat mehrheitlich die geplante Einführung einer Übernachtungssteuer abgelehnt. Die Steuer sollte ursprünglich ab dem 1. Januar 2026 auf Gästeübernachtungen erhoben werden.

Schleswig-Holsteins Gastronomie kämpft laut dem FDP-Fraktionschef mit steigenden Kosten. Er hofft auf Entlastungen durch weniger Bürokratie und niedrigere Mehrwertsteuer und fordert ein klares Signal.

Der Hotelverband Deutschland und der Handelsverband Deutschland warnen vor den Folgen einer geplanten EU-Regulierung, die das bedingungslose Rückerstattungsrecht auf händler-initiierte Kartenzahlungen ausweiten könnte.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat die Neufassung des Landesgaststättengesetzes beschlossen. Die Reform tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und führt zu grundlegenden Vereinfachungen für Gastgewerbebetriebe in Baden-Württemberg.

Das Verbot der Bettensteuer in Bayern bleibt bestehen. Das hat der Verfassungsgerichtshof entschieden. Die Staatsregierung freut sich - aber der Streit könnte bald an anderer Stelle weitergehen.

Weniger als jede zweite in Deutschland verkaufte Weinflasche stammt aus heimischer Produktion. Wie kann hiesiger Wein mehr ins Rampenlicht gerückt werden? Ein Treffen im Kloster Eberbach soll helfen.