Mehr als vier Milliarden Euro Corona-Hilfen für Hotels und Restaurants in Österreich

| Politik Politik

Auch Österreich stützt das heimische Gastgewerbe mit Corona-Hilfen. Im vergangenen Jahr wurden rund zwei Milliarden Euro ausgeschüttet, seit Beginn der Corona-Krise waren es 4,2 Milliarden Euro, so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Dadruch seien 37.000 Unternehmen unterstützt und über 400.000 Arbeitsplätze gesichert worden, so die ÖVP-Politikerin.

Im Durchschnitt gingen rund 32.000 Euro an Unternehmen aus der Gastronomie, Hotels erhielten durchschnittlich 60.000 Euro. Das wichtigste Instrument war dabei der sogenannte Ausfallbonus mit einem Volumen von mehr als 1,3 Milliarden Euro. Dieser deckt maximal monatlich 80.000 Euro und kam somit für einen Großteil der betroffenen Unternehmen in Frage. Wie Köstinger zuletzt mitteilte, sollen die staatlichen Hilfen über Ende März hinaus verlängert und angepasst werden.

Auch das Gastgewerbe in Österreich leidet unter einem Mitarbeitermangel. Um Abhilfe zu schaffen, kündigte Köstinger im Gespräch mit der APA eine Reform des Arbeitsmarkts an. Um dem Mangel an Fach- und Hilfskräften zu begegnen, sei man in Abstimmung mit Arbeitsminister Martin Kocher.

Gastronomie in Deutschland verliert durch Corona fast ein Viertel der Beschäftigten

Auch in Deutschland hatte die Pandemie massive Auswirkungen auf den gastgewerblichen Arbeitsmarkt (Tageskarte berichtete). Die Zahl der Beschäftigten lag für den Zeitraum Januar bis Oktober 2021 um 11,6 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums; gegenüber Januar bis Oktober des Vor-Corona-Jahres 2019 betrug der Rückgang 23,4 Prozent. Besonders deutlich zeigte sich der Wegfall von Jobs in den Lockdown-Monaten zu Beginn des vergangenen Jahres: Im Februar 2021 wurde ein Tiefststand erreicht.

Von der Krise besonders betroffen waren Ausschankbetriebe wie Bars und Kneipen: Sie bauten von Januar bis Oktober 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast ein Viertel ihres Personals ab, gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 sogar nahezu die Hälfte. Betriebe, die Essen anboten, konnten ihr Personal besser halten. Bei Restaurants, Imbissstuben und Cafés fiel der Rückgang nicht ganz so deutlich aus: Die Zahl der Beschäftigten lag hier von Januar bis Oktober 2021 um 11,3 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums, gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 war ein Minus von 22,5 Prozent zu verzeichnen.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich im Trilog-Verfahren auf eine vorläufige Einigung zur neuen Zahlungsdiensteverordnung verständigt. Die Verordnung definiert die Rahmenbedingungen für Zahlungsdienste und Kartenzahlungen innerhalb der EU neu.

Der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, Hotrec, hat, mit einer breiten Allianz europäischer Wirtschaftsvertreter an das Europäische Parlament appelliert, auf neue Vorgaben für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz zu verzichten. Statt neuer Gesetze wird ein zukunftsorientierter Ansatz gefordert.

Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie steht vor der finalen Abstimmung im Bundesrat. Das Land Niedersachsen knüpft seine Zustimmung an die Bedingung, dass eine Pflicht zur digitalen Bezahlung eingeführt wird.

Die Gewerkschaft NGG und der DEHOGA Rheinland-Pfalz stecken in festgefahrenen Tarifverhandlungen. Der DEHOGA wirft der NGG vor, Lohnsteigerungen für 100.000 Beschäftigte mit realitätsfernen Forderungen zu blockieren und die schwierige Wirtschaftslage der Betriebe zu missachten. Der Branchenverband fordert eine rasche Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Der Nationale Normenkontrollrat hat sein Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau aktualisiert. Mehrere der 77 konkreten Vorschläge entsprechen langjährigen Forderungen des Gastgewerbeverbands DEHOGA und zielen auf eine deutliche Entlastung bei Arbeitsrecht und Arbeitsschutz ab.

Die Tarifverhandlungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz befinden sich in einer kritischen Phase. Während der Arbeitgeberverband DEHOGA Rheinland-Pfalz ein mehrstufiges Angebot für Gehaltswachstum vorlegt, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest dieses als „Mogelpackung“.

Nahtloser Einstieg statt Hängepartie: Das sächsische Innenministerium hat einen Erlass verabschiedet, der den Berufseinstieg von ausländischen Azubis und Studierenden vereinfacht. Vom Verband gibt es dafür Lob.

Der Bayerische Landtag hat einen Gesetzesentwurf beschlossen, der Städten und Gemeinden in Bayern ab Januar 2026 die Einführung eigener Einweg-Verpackungssteuern untersagt. Das Verbot schränkt die kommunalen Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich ein.

In der EU bleibt die Zukunft von Namen wie «Tofu-Wurst», «Soja-Schnitzel» oder «Veggie-Burger» für vegetarische Produkte zunächst offen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich nach intensiven Verhandlungen in Brüssel zunächst nicht auf neue Vorgaben einigen. Die Entscheidung wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. 

Beim Kauf von Koteletts soll künftig auch ein amtliches Siegel über die Zustände in den Ställen informieren. Der Start verzögert sich weiter. Für eine Ausdehnung gibt es nun aber ein Datum. Das verpflichtende Logo soll auch für die Außer-Haus-Verpflegung in Restaurants und Gaststätten greifen.