Mehr Tagungen auf dem Land – Bayern senkt Hürden für Kongressförderung

| Politik Politik

Bayern macht es Veranstaltern leichter, Kongresse und Tagungen auch außerhalb der großen Städte durchzuführen. Ab sofort können sie bereits ab 100 Teilnehmenden eine Förderung beantragen

„Wir bringen den Kongressmarkt hinein in Bayerns Regionen", sagt Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber. „Ob im Allgäu oder in der Rhön, ob im Frankenwald oder im Bäderdreieck: Ganz Bayern kann Kongress! Unsere Regionen bieten authentische Gastgeber, starke Netzwerke und inspirierende Orte.“

Mit der Kongressinitiative Bayern unterstützt das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus gezielt Veranstalter und Agenturen. Sie sollen Bayern als Standort für Kongresse, Fachtagungen und Konferenzen wählen – nicht nur in den Großstädten, sondern im ganzen Land.

München und Nürnberg bleiben bei der bisherigen Größe von mindestens 300 Teilnehmenden.

Augsburg, Regensburg, Ingolstadt, Fürth, Würzburg und Erlangen brauchen künftig nur noch 200 Teilnehmende. In allen anderen Städten und Gemeinden genügt eine Teilnehmerzahl von 100.

Außerdem können Veranstalter ihre Kongresse künftig zweimal innerhalb von fünf Jahren fördern lassen – bisher war das weitgehend ausgeschlossen. „Viele Veranstalter wollen in die Fläche. Auf diesem Weg wollen wir sie unterstützen“, erklärt Kaniber. Und weiter: „Jetzt schaffen wir echte Chancen – für lokale Akteure, Gastronomen, Hoteliers und kreative Köpfe. Wir sehen großes Potenzial, gerade abseits der Ballungsräume.“

 

Das digitale Portal des Projektträgers Bayern Innovativ ist bereits angepasst. Auch noch laufende Anträge profitieren von den neuen Bedingungen. Seit dem Start der Kongressinitiative sind bereits mehrere Fachkongresse in die ländlichen Regionen Bayerns gekommen. Die Rückmeldungen zeigen klar: Die Initiative wirkt, die Rückmeldungen aus der Branche und von den Kommunen sind durchweg positiv.

 

„Ein gut besuchter Kongress belebt ganze Orte – mit vollen Hotels, gut gebuchten Gaststuben und neuen Kontakten für die Zukunft“, sagt Kaniber. „Deshalb legen wir jetzt nach. Unser Ziel ist klar: Wir bringen Wissen, Wirtschaft und Wertschöpfung in die ländlichen Regionen. Bayern ist überall kongresstauglich.“

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tarifverhandlungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz befinden sich in einer kritischen Phase. Während der Arbeitgeberverband DEHOGA Rheinland-Pfalz ein mehrstufiges Angebot für Gehaltswachstum vorlegt, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest dieses als „Mogelpackung“.

Nahtloser Einstieg statt Hängepartie: Das sächsische Innenministerium hat einen Erlass verabschiedet, der den Berufseinstieg von ausländischen Azubis und Studierenden vereinfacht. Vom Verband gibt es dafür Lob.

Der Bayerische Landtag hat einen Gesetzesentwurf beschlossen, der Städten und Gemeinden in Bayern ab Januar 2026 die Einführung eigener Einweg-Verpackungssteuern untersagt. Das Verbot schränkt die kommunalen Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich ein.

In der EU bleibt die Zukunft von Namen wie «Tofu-Wurst», «Soja-Schnitzel» oder «Veggie-Burger» für vegetarische Produkte zunächst offen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich nach intensiven Verhandlungen in Brüssel zunächst nicht auf neue Vorgaben einigen. Die Entscheidung wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. 

Beim Kauf von Koteletts soll künftig auch ein amtliches Siegel über die Zustände in den Ställen informieren. Der Start verzögert sich weiter. Für eine Ausdehnung gibt es nun aber ein Datum. Das verpflichtende Logo soll auch für die Außer-Haus-Verpflegung in Restaurants und Gaststätten greifen. 

Sternekoch Alexander Herrmann tritt bei der Kommunalwahl 2026 als CSU-Kandidat für den Kreistag Kulmbach an. Der bekannte Gastronom steht auf dem 50. und damit letzten Listenplatz.

Schleswig-Holsteins schwarz-grüne Landesregierung will der geplanten steuerlichen Entlastung für Pendler, Gastronomen und Ehrenamtler kommende Woche im Bundesrat zustimmen. Die Gastronomie sei zentral für ihr Land als Tourismus-Standort, wirtschaftlich wie kulturell, so Ministerpräsident Daniel Günther.

Nachdem der Bundestag in der vergangenen Woche das Steueränderungsgesetz 2025 verabschiedet hat, liegt die Entscheidung über die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie nun beim Bundesrat. Die Länderkammer muss dem Gesetz am 19. Dezember 2026 zustimmen. Jetzt äußerten sich Ministerpräsidenten.

Die Obergrenze für Arbeitsmigration über die Westbalkanregelung ist für 2025 erreicht, was zu Ablehnungen offener Anträge führt und bei Wirtschaftsverbänden angesichts politischer Pläne zur Kontingentsreduzierung auf 25.000 auf Kritik stößt.

Die Regierungschefs der Bundesländer haben sich zusammen mit Bundeskanzler Friedrich Merz auf ein umfangreiches Reformpaket zur Modernisierung von Staat und Verwaltung geeinigt. Dieses könnte bei konsequenter Umsetzung auch für das Gastgewerbe spürbare Entlastungen bringen.