Google führt KI-Modus in Suche ein: Was sich für Hotels und Restaurants ändert

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Der US-Konzern Google forciert die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in sein klassisches Suchmaschinengeschäft und leitet damit einen fundamentalen Wandel in der Art und Weise ein, wie Inhalte gefunden, bewertet und gebucht werden. Von sofort an schaltet das Unternehmen den sogenannten KI-Modus in der Google-Suche in mehr als 40 Ländern frei, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die neue Funktion, bereits im Juli in den USA gestartet, verwandelt Google von einer klassischen Suchmaschine in eine dialogorientierte Antwortmaschine. Für Hoteliers und Gastronomen bedeutet dies: Nur wer konkret erwähnt wird, wird sichtbar – Empfehlungen ersetzen klassische Klicks.

Personalisierter Reise- und Gastronomieberater: Empfehlungen ersetzen Klicks

Mit dem KI-Modus, der auf einer angepassten Version des KI-Systems Gemini Pro 2.5 basiert, verabschiedet sich Google von klassischen Linklisten. Nutzer können nun differenzierte und länger formulierte Fragen stellen, die früher mehrere Suchvorgänge erfordert hätten. Die KI erstellt daraufhin eine einzige, individuell aufbereitete Antwort – oft als komplette Wochenendplanung oder als individuelle Restaurantempfehlung. Bei der Suche nach einem „familienfreundlichen Wellnesshotel im Bayerischen Wald mit großem Spa, veganem Frühstück und Aktivitäten für Kinder“ oder einem „veganen Restaurant mit Terrasse in München“ liefert die KI konkrete Hotel- und Restaurantnamen, Bewertungen, Preise, Verfügbarkeiten und individuelle Tipps – ohne dass eine externe Website aufgerufen werden muss. Die Funktion erscheint als zusätzlicher Reiter („Tab“) und ersetzt auf Wunsch die klassische Trefferliste durch eine kontextuelle Antwort mit wenigen, prominenten Quellenhinweisen.

GEO statt SEO: Neue Spielregeln für die Sichtbarkeit von Hotels und Restaurants

Die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) verliert durch die KI-Integration an Relevanz. Für Hotellerie und Gastronomie sind neue Strategien der Generative Engine Optimization (GEO) entscheidend, um in KI-Antworten aufzutauchen:

  • Hochwertiger, KI-gerechter Content: Nicht nur Hotels, sondern auch Restaurants müssen detaillierte Beschreibungen bieten, etwa zu Zimmern, Speisekarten, Besonderheiten, Events, Nachhaltigkeit, Ambiente und Erlebnisbereichen, ergänzt durch Fotos, Gästebewertungen oder kurze Videos mit Einblicken hinter die Kulissen.

  • Strukturierte Daten: Angaben zu Lage, Preisen, Menüs, Verfügbarkeiten, Öffnungszeiten, Nachhaltigkeitslabels oder Barrierefreiheit sollten über Formate wie Schema.org bereitgestellt werden, damit die KI sie optimal verarbeiten kann.

  • Reputation im Griff: Das aktive Management von Bewertungen auf Google, Tripadvisor, HolidayCheck, OpenTable und weiteren Plattformen wird sowohl für Hotels als auch Restaurants zum Schlüssel für Empfehlungen durch die KI.

  • Technische Integration: Reservierungssysteme und Websites sollten so angebunden werden, dass sie KI- und chatbot-fähig sind, zum Beispiel für Sofort-Reservierungen oder Lieferdienste.

Wer seine Informationen klar, strukturiert und laufend aktuell hält, sichert sich Chancen auf Reichweite, neue Gästeprofile und gezielte Personalisierung – sowohl im Reise- als auch im Gastronomiebereich.

Chancen und Risiken für Restaurants

Auch für Restaurants bedeutet der KI-Modus einen Paradigmenwechsel: Die KI gibt bei Suchanfragen wie „italienisches Restaurant mit glutenfreien Optionen in Hamburg“ kuratierte Empfehlungen mitsamt Bildern, Bewertungen, Preisen und individuellen Besonderheiten aus – teils, ohne dass Gäste die Restaurant-Website besuchen müssen. Deshalb müssen gastronomische Betriebe nicht nur mit guter Küche, sondern auch mit maschinenlesbaren, strukturierten und authentischen Online-Inhalten punkten. Aktuelle, gut präsentierte Daten zu Spezialitäten, Reservierungsoptionen, Lieferservices, Aktionen und Gäste-Feedback erhöhen die Sichtbarkeit im KI-Zeitalter.

Risiken: Kontrollverlust und schwindender Direktvertrieb

Die Kehrseite der Technologie betrifft den drohenden Kontrollverlust über Reichweite und Darstellung. Wenn die KI die für eine Buchung oder Reservierung relevanten Informationen direkt liefert, sinkt die Notwendigkeit zum Besuch der Hotel- oder Restaurant-Website. Das hat Auswirkungen auf den Direktvertrieb und den Traffic. Gerade kleinere Betriebe müssen aufpassen: Die Auswahlkriterien der KI sind weitgehend intransparent und können dazu führen, dass sich Investitionen in Sichtbarkeit und Content kurzfristig nicht auszahlen. Fehl- oder unvollständige KI-Antworten sind möglich, insbesondere bei unerwarteten oder komplexen Fragen. Untersuchungen zeigen bereits einen deutlichen Rückgang bei den weiterführenden Klicks – für die betroffenen Unternehmen bedeutet das potenziell erhebliche Reichweitenverluste.

Auch Medienhäuser sehen Wachstumsrisiken: Je prominenter Google Inhalte direkt ausliefert, desto seltener klicken Nutzer auf die Quellseiten. Erste Analysen deuten auf den Anstieg sogenannter „Zero-Click-Suchen“ um mehr als 10 Prozent hin. Google betont zwar, dass hochwertige Quellenhinweise weiterhin Aufmerksamkeit erhalten, doch bleibt die Messbarkeit der Effekte offen.

Wer erwähnt wird, bleibt sichtbar

Ob Hotel oder Restaurant: Wer frühzeitig in strukturierte, KI-gerechte Inhalte, offene Buchungssysteme und aktives Reputationsmanagement investiert, sichert sich Chancen auf Reichweite und Direktbuchungen. Die neue Sichtbarkeit wird nicht mehr von Klicks, sondern von gezielten Empfehlungen und vertrauensvoller digitaler Präsenz dominiert.


 

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