Tipps für Hotels zum Schutz vor Cyberangriffen

| Technologie Technologie

IT-Sicherheit spielt im Gastgewerbe eine entscheidende Rolle. Schließlich werden gerade von Hotels enorme Mengen hochsensibler Daten vorgehalten. Die Folge: Das Interesse auf Seiten der Angreifer wächst. Die Branche stellt für sie ein durchaus lohnendes Ziel dar. Mittlerweile gibt es zahlreiche organisierte Banden von Cyberkriminellen, deren Malware speziell darauf ausgelegt ist, die Daten von EC- und Kreditkarten zu stehlen, mit denen Gäste zahlen. Wie sich Hotels davor schützen können, hat nun der WatchGuard-Blog verraten. 

Entsprechende Vorfälle machen nicht weniger als 13 Prozent aller Cyberangriffe im spezifischen Umfeld aus und sind teilweise mit hohen Kosten für die betroffenen Unternehmen verbunden. Insgesamt gestaltet sich die Bedrohungslandschaft, der die Hotellerie und Gastronomie gegenübersteht, äußerst vielfältig. Das größte Risiko geht dabei von folgenden Gefahren aus:

  • Datenschutzverletzungen: Vor zwei Jahren wurde die Marriott-Gruppe von den britischen Behörden aufgrund der Nichteinhaltung von Datenschutzbestimmungen zu einer Geldstrafe in Höhe von 18,4 Millionen Pfund verurteilt. Die dadurch entstandene Lücke hatte zur Folge, dass persönliche Kundendaten – darunter Namen, Reisepassnummern und Telefonnummern – abgegriffen wurden.
  • Ransomware: Wie auch in anderen Bereichen, hat diese Art der Schadsoftware in der Vergangenheit bereits des Öfteren die Systeme von Hotels blockiert und so den Geschäftsbetrieb sowie das Wohlbefinden der Gäste gefährdet. Bei einem Cyberangriff Anfang dieses Jahres musste die nordische Hotelkette Choice Hotels die Türen der Gästezimmer manuell öffnen, weil die Magnetkarten aufgrund von Ransomware im Zimmerverwaltungssystem nicht mehr funktionierten.
  • Phishing: Jüngst wurde eine Luxushotelkette in Macau Ziel eines ausgeklügelten Spear-Phishing-Angriffs, ausgehend von der nordkoreanischen APT-Gruppe DarkHotel. Mitglieder des Managements mehrerer Resorts erhielten E-Mails, deren Absender sich als Kollegen ausgaben – mit bösartigen Excel-Dateien als Anhang.
  • Anfällige WLAN-Netzwerke: Vor einigen Wochen machte die unerwartete Entdeckung eines Cybersecurity-Analysten in einem Hotel in Katar bei der Nutzung des WLAN Schlagzeilen. Er konnte auf einen FTP-Server zugreifen, der sensible Kundendaten enthielt – und zwar nicht nur von dem Resort, in dem er sich aufhielt, sondern von der gesamten Gruppe, die aus 629 Hotels in 40 Ländern besteht.

Anhand dieser und vieler weiterer Beispiele wird klar, dass einschlägige Angriffe im Gastgewerbe keine Einzelfälle sind und mit Gewissheit nicht zufällig passieren. Vielmehr stehen dahinter ganz klar wirtschaftliche Interessen.

Solche Bedrohungen treten zunehmend häufiger auf und kommen zudem immer raffinierter daher. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass sich Hotels und andere Gastbetriebe kompetente Partner suchen, die ihnen bei der Umsetzung passender Sicherheitsmaßnahmen den Rücken stärken. Auf die folgenden Weichensteller kommt es in dem Zusammenhang besonders an:

  • Schulung des gesamten Hotelpersonals hinsichtlich wichtiger IT-Sicherheitspraktiken und Gefahrenerkennung. Dadurch lässt sich das Risiko, Opfer von Phishing oder anderen Angriffsversuchen, die auf sogenanntes Social Engineering setzen, deutlich senken.
  • Regelmäßige und automatische Backups von Systemen sowie sensiblen Daten. Wichtig: Diese Backups sollten jenseits der Hauptserver liegen, damit sich die relevanten Daten im Falle einer Ransomware-Blockade so schnell wie möglich wiederherstellen lassen.
  • Konsequente Aktualisierung aller Systeme inklusive Drittanbieter-Software, um die Gefahr einer Ausnutzung von Schwachstellen durch böswillige Cyber-Akteure zu minimieren.
  • Einsatz weitreichender Cybersicherheitsfunktionalität, die folgendes Leistungsspektrum umfasst:
     
    • Lösungen zum WLAN-Schutz: Entsprechende Werkzeuge sollten die zuverlässige Verwaltung aller WLAN-Verbindungen ermöglichen, selbst in Situationen mit hoher Netzdichte, wie z.B. bei Fachkonferenzen in Hotels.
    • Netzwerksicherheit mit fortschrittlichen Firewalls, die auch DNS-Filterung beinhaltet, um den Zugriff von Gästen auf bösartige Inhalte, die Hotelsysteme gefährden könnten, zu blockieren.
    • Moderne Endpoint Protection, die sowohl bekannte als auch unbekannte Bedrohungen durch kontinuierliche Überwachung und proaktive Suche nach anomalen Verhaltensmustern identifiziert und abwehrt.

Nur wenn sich das Gastgewerbe an allen Fronten konsequent absichert, kann es im Rennen mit den Angreifern den entscheidenden Schritt voraus bleiben.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Google führt eine experimentelle Version des sogenannten KI-Modus ein. Diese ist in der Lage, mögliche Buchungen für Restaurants, Tickets für Live-Events und Termine für Wellness-Angebote nicht nur zu finden, sondern auch zu initiieren.

Pressemitteilung

Der schwäbische Technologieanbieter DIRS21 erweitert sein Produktportfolio um eine eigene App: DIRS21 Live. Die neue Anwendung unterstützt Hoteliers und ihre Teams dabei, den Hotelalltag effizienter zu gestalten, interne Kommunikation zu verbessern und hebt die Kommunikation mit den Gästen auf ein neues Niveau.

Die Reiseindustrie erkennt das enorme Potenzial von WhatsApp als direktem Kanal zum Kunden und integriert den Messaging-Dienst entlang der gesamten Customer Journey, wie eine Analyse von Phocus Wire zeigt.

Pressemitteilung

SuitePad gibt den offiziellen Start von SuitePad AI, dem smarten In-Room Voice Assistenten, bekannt. Die vollständig integrierte, KI-gestützte Kommunikationslösung bringt Sprachinteraktion direkt ins Zentrum des Gästeerlebnisses im Hotelzimmer.

Mit der Veröffentlichung von ChatGPT Atlas steigt OpenAI in den Markt der KI-Webbrowser ein. Das Programm integriert den bekannten Chatbot direkt in die Browser-Umgebung und signalisiert damit eine neue Phase der digitalen Sichtbarkeit, die insbesondere die Hotellerie und Gastronomie betrifft.

Die REWE Region West hat in Zusammenarbeit mit der Circus Group ein neues Konzept zur vollautonomen Speisenversorgung im Lebensmitteleinzelhandel gestartet. Mit der Einführung soll eine Verbindung von Handel, Gastronomie und Technologie entstehen.

Booking Holdings verzeichnet nach eigenen Angaben erste positive Ergebnisse durch den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz. Dazu zählen eine schnellere Suche, bessere Conversion-Raten, niedrigere Stornierungsraten und eine höhere Kundenzufriedenheit.

Die Hotellerie erkennt zwar die strategische Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für den zukünftigen Geschäftserfolg, doch die Umsetzung bleibt überwiegend experimentell. Laut einer aktuellen Studie der Schweizer HES-SO Valais-Wallis stecken viele Betriebe in einer sogenannten „Experimentierfalle“ fest.

Die fehlende Vernetzung von IT-Systemen in Hotels und Gastronomiebetrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz führt zu einem enormen Zeitverlust und unnötigem Mehraufwand. Im Durchschnitt gehen dem Gastgewerbe in der DACH-Region jährlich 51 Arbeitstage pro Teammitglied verloren. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.

Welche Chancen und Hürden bringt Künstliche Intelligenz für Gastgeber und Gäste? Fachleute diskutieren, wie viel Technik im Tourismusalltag sinnvoll ist – und wo der Mensch unersetzlich bleibt.