Was bei mobilen Buchungen in der Hotellerie zu beachten ist

| Technologie Technologie

In der heutigen Zeit steuern Mobiltelefone das Leben vieler Menschen. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie vor großen Schwierigkeiten hinsichtlich der Verbraucherbindung stehen. In einem aktuellen Beitrag zeigt die Expedia Group nun anhand aktueller Daten einige der größten Tücken bei der Entwicklung eines Mobilkonzepts und erklärt, wie Hoteliers die Welt der Mobilgeräte optimal für sich nutzen können.

Wie sehr die Menschen mittlerweile auf ihr Smartphone angewiesen sind, zeigte schon eine Studie des Business-Insiders: Demnach tippte der durchschnittliche Smartphone-Nutzer bereits im Jahr 2016 täglich 2.617 Mal auf sein Handy. Anderen Quellen zufolge schaut der durchschnittliche Nutzer etwa 110 Mal pro Tag auf sein Handy, vom Handy geradezu abhängige Menschen tun das sogar 900 Mal täglich. So sollte nicht verwundern, dass laut Expedia bereits im Jahr 2017 eine von drei Buchungen über ein mobiles Endgerät getätigt wurde. Zudem sorgten die Mobilgeräte für über 50 Prozent des Traffics.

Was bringt den Kunden also dazu, eine App herunterzuladen und sie langfristig zu nutzen, fragt sich das Unternehmen. Schließlich wäre es bei der Entwicklung eines Mobilkonzepts naiv zu glauben, die Reise-App würde schon von den Nutzern heruntergeladen werden, sobald sie fertig ist. Stattdessen finden sich die Nutzer heute vor einer wahren Flut an Auswahlmöglichkeiten: 3,6 Millionen Apps werden laut Appfigures auf Google Play angeboten, 2,1 Millionen sind es im Apple Store. Allerdings hält sich die durchschnittliche Anzahl der genutzten Apps konstant bei 27 pro Monat. 

Was eine App können muss

Die Antwort liegt auf der Hand: Eine App müsse schnell und nützlich sein und über zahlreiche Funktionen verfügen, die den Nutzer überzeugen, so Expedia. Reisende möchten demnach Apps, die ihnen praktische und nützliche Informationen wie den Check-in für Flüge und mobile Bordkarten bieten. Hierbei lohne es sich laut Expedia durchaus, sich auf mobile-optimierte Entwicklungen zu konzentrieren. Informationsinhalte sollten also zunächst für kleine Bildschirmgrößen konzipiert und dann auf den Desktop-Computer erweitert werden.

Einer der häufigsten Fehler bei der Entwicklung eines Mobilkonzepts sei hingegen die falsche Interpretation des Benutzerverhaltens. So ist es oftmals schwierig zu verstehen, welche Inhalte in einer App bevorzugt werden sollten. Laut Expedia werden durchschnittlich 30 bis 35 Fotos angesehen, bevor es zu einer Buchung kommt, und Fotos tragen zu mehr als der Hälfte zur Kundenbindung bei. Hinzu kommen Verfügbarkeitsanzeigen mit 18 Prozent, die Nutzung von Landkarten mit 12 Prozent und Bewertungen anderer Reisender mit 7 Prozent.

Längerer Aufenthalt über Mobilgeräte

Der Mobilbereich galt lange ausschließlich als Quelle für Buchungen am selben Tag und als verlässliches Hilfsmittel, wenn in letzter Minute noch Zimmer frei waren. Die Daten der Expedia Group zeigen jedoch, dass die Buchungszeiträume bei über Mobilgeräte gebuchten Reisen das gesamte Spektrum abdecken. Bei beliebten Reisezielen wie Lanzarote in Spanien beträgt der durchschnittliche Vorausbuchungszeitraum 65 Tage – genau wie bei Buchungen, die nicht über Mobilgeräte abgeschlossen wurden. Längere Buchungszeiträume sind aber nicht auf Ferieninseln und Strandreiseziele beschränkt. Auch Buchungen für Städte und Reiseziele weltweit wie beispielsweise Venedig in Italien (52 Tage), der Denali-Nationalpark in Alaska (49 Tage) und Okinawa in Japan (46 Tage) werden über Mobilgeräte weit über einen Monat im Voraus getätigt.

Reisende, die über Mobilgeräte buchen, tragen gleichermaßen dazu bei, Zimmer für längere Zeiträume zu füllen. Auch bei Ferienzielen wie Punta Cana in der Dominikanischen Republik, wo Reisen, die nicht über Mobilgeräte gebucht werden, durchschnittlich fünf Tage dauern, können über mobile Anwendungen gebuchte Reisen mit einer durchschnittlich viertägigen Dauer beinahe mithalten. Einige Reiseziele wie beispielsweise Norfolk Island in Australien verzeichnen sogar eine längere Reisedauer bei per Mobilgerät gebuchten Reisen (sechs Tage Aufenthalt im Vergleich zu fünf Tagen bei Buchungen, die nicht über Mobilgeräte erfolgt sind).

Nur gesucht, nicht gebucht?

Es sei ein weit verbreitetes Missverständnis, dass mobile Endgeräte lediglich zur Suche, nicht aber für die Buchung selbst verwendet werden. In den meisten Teilen der Welt würden jedoch inzwischen mehr als die Hälfte der Online-Transaktionen über Mobilgeräte abgeschlossen, vor allem über Apps. Lateinamerika ist der am schnellsten wachsende Markt für Transaktionen über mobile Endgeräte: Hier ist der Anteil im Jahresvergleich um 50 Prozent gestiegen, in Europa betrug dieser Wert 28 Prozent und in den USA 22 Prozent. 

Für Hoteliers würden spezielle Angebote für Mobil-Bucher deshalb enorme Chancen bieten, ist Expedia überzeugt. Ihre Daten hätten ergeben, dass sieben von zehn Buchungen über Mobilgeräte durch Angebote erreicht werden. In Australien suchen zum Beispiel 88 Prozent der Reisenden auf mobilen Endgeräten nach Angeboten. Auch eine neue Studie von PayPal belegt die zunehmenden Spontankäufe bei den Australiern (77 Prozent der Mobilgerät-Nutzer tätigen hier Spontankäufe). 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Branchenstudie der h2c GmbH beleuchtet den aktuellen Stand der Künstlichen Intelligenz (KI) und Automatisierung in der Hotellerie. Die Ergebnisse zeigen eine weite Verbreitung von KI, weisen jedoch gleichzeitig auf signifikante Defizite bei Strategie, Budget und Know-how hin.

​​​​​​​Mews, Anbieter eines Betriebssystems für Hotels, hat die Übernahme von Flexkeeping, einer Plattform für Hotelbetrieb und automatisiertes Housekeeping, bekannt gegeben. Durch diesen Schritt erweitert Mews das eigene Portfolio um spezialisierte Tools für Housekeeping und die Teamzusammenarbeit im Hotelbetrieb.

TikTok erweitert sein Werbeangebot und präsentiert „Travel Ads“. Die neue Funktion soll Hotels, Fluggesellschaften und Destinationen dabei helfen, potenzielle Kunden sowohl in der Inspirationsphase als auch direkt vor der Buchung zu erreichen.

Pressemitteilung

DIRS21, einer der führenden Anbieter für digitale Vertriebs- und Buchungslösungen in der Hotellerie, gibt die Anbindung von Shiji Daylight PMS als neuen Schnittstellenpartner bekannt. Mit dieser Integration profitieren Hotels im D-A-CH-Raum künftig von einer noch engeren Vernetzung zweier starker Systeme, die bereits heute jeweils für sich eine erstklassige Lösung darstellen.

Eine Sicherheitsanalyse hat, inzwischen behobene, Mängel in einem Hotel-Check-in-System offengelegt. Die aufgedeckten Schwachstellen betrafen demnach die Plattform LIKE MAGIC eines Schweizer Softwareanbieters und könnten den Zugriff auf sensible personenbezogene Daten und Ausweisdokumente von Hotelgästen ermöglicht haben.

Pressemitteilung

Mit dem neuen MCP-Server auf Basis des Model Context Protocol macht Apaleo agentenbasierte KI erstmals praxistauglich für die Hospitality-Branche, und schafft damit einen standardisierten Weg, wie KI-Agenten direkt mit Hotelsystemen interagieren können.

Pressemitteilung

SuitePad, ein weltweit führender Anbieter von In-Room-Tablet-Lösungen für Hotels, hat sein erstes Büro in den USA eröffnet. Mit diesem Schritt stärkt das Unternehmen seine globale Wachstumsstrategie und baut seine Präsenz im nordamerikanischen Hotelmarkt deutlich aus.

Die Postbank Digitalstudie 2025 zeigt, dass die Deutschen so viel Zeit online verbringen wie nie zuvor. Die wöchentliche Internetnutzung ist im Durchschnitt auf knapp 72 Stunden gestiegen.

Google hat das Agent Payments Protocol (AP2) angekündigt, ein offenes Protokoll, das KI-Agenten in die Lage versetzen soll, selbstständig Zahlungen abzuwickeln. Dieses System, das mit über 60 Partnern aus der Finanz- und Handelsbranche entwickelt wird, könnte die Art und Weise, wie Buchungen und Transaktionen in der Hotellerie und Gastronomie ablaufen, grundlegend verändern.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz hat sich in der deutschen Wirtschaft innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass bereits 36 Prozent der Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern KI nutzen.