HDV: "Lockdown durch die Hintertür"

| Hotellerie Hotellerie

Stellungnahme von Jürgen Gangl, 1. Vorsitzender der Hoteldirektorenvereinigung Deutschland (HDV), zur aktuellen Situation in der Hotellerie:

"Der Appell von Bundeskanzlerin Merkel auf ihrem Videoblog ist mehr als irritierend: Ohne offiziellen Beschluss ruft sie kurz nach dem Bund-Länder-Gipfel am 14. Oktober, der sich nicht über das Beherbergungsverbot einigen konnte, die Deutschen dazu auf, nicht zu verreisen, zu Hause zu bleiben und sich nicht in den Urlaub zu begeben. Mit dem Beherbergungsverbot und dem Appel der Bundeskanzlerin wurde durch die Hintertür der zweite Lockdown für die Hotellerie eingeläutet. Einer gesamten Branche wird so schrittweise die Existenzgrundlage entzogen.

Dass die Landesfürsten und -fürstinnen offenbar in den Wahlkampfmodus umgeschaltet haben und daran denken, ihr Politikerego zu befriedigen, hat die unwürdige Diskussion über das Beherbergungsverbot gezeigt. Insbesondere die Tatsache, dass Gerichte in kürzester Zeit in verschiedenen Bundesländern die Beherbergungsverbote kippten und so mancher Landeslenker dann vorsichtshalber von selbst zurückgerudert ist, führt die Regelungen und Beschlüsse des Gipfels fast ad absurdum. Die Politik beschädigt zurzeit gezielt die in den vergangenen Wochen leichte Geschäftsverbesserung in der Branche und macht damit jedes Fünkchen Hoffnung zunichte. Betriebe, die um ihre Existenz kämpfen, werden so ohne eigenes Verschulden immer weiter in die Insolvenz gedrängt. Und die Politik sieht untätig zu.


Anzeige

Gegen Corona-Viren: Professionelle Luftreinigung für Restaurants und Tagungsräume

Die High-Tech-Plasma-Technologie des Aircleaners beseitigt neben infektiösen Aerosolen auch Pollen, Allergene und Gerüche. Geeignet für bis zu 150m² Fläche. Leiser Betrieb dank Plasma-Technologie. Schon ab 189 Euro Leasing-Gebühr pro Monat. Tageskarte-Leser werden bevorzugt beliefert.
Jetzt mehr erfahren


Es ist unverständlich, dass einer Branche seitens der Politik unterstellt wird, für die Verbreitung des Virus in hohem Maße mit verantwortlich zu sein. Es ist nicht erwiesen, dass von Hotels eine besondere Gefahr ausgeht. Das Gastgewerbe hat in den vergangenen Monaten hoch professionell auf die Pandemie reagiert und in der Regel mehr als die behördlichen Vorgaben umgesetzt. Das ist zum Teil mit erheblichem finanziellem Aufwand verbunden. Es scheint, als gebe es seitens der Politik für unsere Branche kein Konzept. Dabei sind Aktivitäten längst überfällig:

  • Die Branche muss finanziell unterstützt werden zum Beispiel durch Mietkostenzuschüsse oder gesetzliche Regelungen in Sachen Pachtminderung in wirtschaftlichen Notlagen. Das ist elementar.
  • Es muss deutlich kommuniziert werden, dass Geschäftsreisen erlaubt und machbar sind. Unternehmen wollen und müssen Geschäfte machen, dazu gehören Reisen.
  • Die „Kleinstaaterei“ in unserem Land sollte schnell ein Ende finden, sonst ist der massive wirtschaftliche Schaden nicht mehr aufzuhalten.
  • Die Negativkommunikation muss gestoppt werden. Allein das Wort „Beherbergungsverbot“ sendet das falsche Signal aus und schürt diffuse Ängste.
  • Wir brauchen mehr Kontrollen und stehen für diese jederzeit zur Verfügung.
  • Der Einsatz von Corona-Schnelltests insbesondere für Veranstaltungen sollte vorangetrieben werden.

Die Tatsache, dass die nächste Entscheidung in Sachen Beherbergungsverbot auf den 8. November verschoben wurde, zeigt einmal mehr, über wie wenig Branchenkenntnis und Interesse an der Hotellerie die Politik verfügt. Mit jedem Tag, an dem das Beherbergungsverbot gilt, wird die Situation prekärer. Strikte Maßnahmen sind im Kampf gegen das Virus unumgänglich. Sie müssen aber angemessen sein und andere Risiken berücksichtigen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Kassel haben 25 Serviced Apartments der Marke „Hood House“ eröffnet. Für den Betreiber, die Sicon-Hospitality, ist es eine doppelte Premiere: Ihre ersten Serviced Apartments in Kassel sind zugleich die ersten, die das Unternehmen außerhalb des Firmensitzes Hamburg an den Start bringt.

Der Diebstahl wertvoller Weine aus dem Hotel-Restaurant Kronenschlösschen im Rheingau im Januar 2021 ist aufgeklärt, wie die Eigentümerfamilie Ullrich mitteilte. Der Vorfall hatte nicht nur wegen des beträchtlichen Schadens von 240.000 Euro für Aufsehen gesorgt, sondern auch, weil zunächst sogar gegen die Ullrichs ermittelt wurde.

Pressemitteilung

Die Platzl Hotels in München haben sich für die Lösungen von Shiji entschieden, um ihre Betriebsabläufe zu optimieren und das Gästeerlebnis zu verbessern. Heiko Buchta, General Manager der Platzl Hotels, sagt, warum sich das Unternehmen für diese Technologie entschieden hat und freut sich mit „Shiji auf diese Reise zu gehen “.

Max Schlereth, der mit seiner Derag-Gruppe auch die 18 Living Hotels mit 3200 Zimmern und Serviced Apartments in neun Städten betreibt, kauft zwei Fernsehsender. Zukünftig gehören auch die regionalen Fernsehsender münchen.tv und tv.ingolstadt zu dem Unternehmen.

Nach einem rekordverdächtigen Jahr 2023 hat die Radisson Hotel Group ihr Portfolio im ersten Quartal 2024 weiter ausgebaut. Allein im ersten Quartal 2024 seien mehr als 50 weitere Hotels durch Eröffnungen oder Vertragsunterzeichnungen dazugekommen.

Das erste Motel One in Karlsruhe hat seine Türen geöffnet. Seit April heißt die Budget Design Hotelgruppe ihre Gäste in bester Lage, direkt gegenüber dem Bundesgerichtshof, willkommen. Eigentlich sollte die Herberge schon vor einem Jahr eröffnen.

Anzeige

So vielfältig die Hotellerie-Branche ist, so unterschiedlich und umfangreich sind auch die abzusichernden Risiken. Umso wichtiger ist ein ganzheitliches Versicherungskonzept, das für jeden Bedarf und jede Situation individuellen Schutz gewährt. 

Seit 2019 betreibt die Dorint-Hotelgruppe eines ihrer Traditionshäuser, das Haus in Würzburg, wieder selbst. Seit Januar 2023 ist das Haus komplett renoviert worden. Hierfür wurde ein zweistelliger Millionenbetrag seitens des Eigentümers und drei Millionen Euro von der Dorint GmbH investiert.

Die UEFA bestätigt die Teamquartiere der 24 Teilnehmer. Denn nach der geschafften Qualifikation hat mit der Ukraine auch die letzte der 24 Mannschaften ihr Domizil bekannt gegeben. In welchen Hotels die Mannschaften zur Fußball-EM in Deutschland wohnen, steht bei Tageskarte.

IHG Hotels & Resorts (IHG) und Novum Hospitality geben eine langfristige Kooperationsvereinbarung bekannt, die die Präsenz von IHG in Deutschland verdoppelt. Das Unternehmen wird damit über 200 Hotels in fast 100 deutschen Städten verfügen. IHG bekommt, nach der schrittweisen Konversion der bestehenden Hotels sowie der Eröffnung der in der Pipeline befindlichen Häuser, Franchisegebühren von Novum.