Studie zur Digitalisierung im Gastgewerbe

| Technologie Technologie

Die Digitalisierung ist aus der Hotellerie und Gastronomie nicht mehr wegzudenken, hat aber noch einen langen Weg vor sich, so der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020“. Diese Benchmark-Studie hat techconsult zum vierten Mal im Auftrag der Deutschen Telekom erstellt.

Wie die Verfasser schreiben, machen Kneipen und Hotels heutzutage mit mobil optimierten Webseiten auf sich aufmerksam. Auch von unterwegs könnten Gäste bequem online reservieren, auf Online-Portalen bewerten und mit dem Smartphone zahlen. Als Folge sei das Gastgewerbe im Vergleich zum Vorjahr auf ihrem Transformationsweg ein Stück vorangekommen und erreiche nun 54 von 100 möglichen Indexpunkten. Den Spitzenwert von 100 Punkten würde ein Unternehmen erreichen, wenn es sämtlichen digitalen Handlungsfeldern die höchste Relevanz zuordnete und dabei maximal zufrieden mit der eigenen Umsetzung wäre.

Zwei Punkte unter dem Durchschnitt

Die 54 von 100 möglichen Indexpunkten bedeuten aber nicht, dass Hoteliers und Gastwirte im Schneckentempo unterwegs seien. Denn der Index spiegele nicht nur die digitale Umsetzung wider – sondern auch die Relevanz, die die Branche dem Thema Digitalisierung beimisst. Und weil die eigenen Ansprüche an die Transformation immer stärker steigen, müssten sich die Unternehmer laut Studie bei der Umsetzung Jahr für Jahr stärker engagieren. Trotz der Bemühungen liegt der Wert des Gastgewerbes dennoch zwei Punkte unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.

Ein Grund dafür seien demnach die vielen kleineren Unternehmen. So erreichen Betriebe ab 50 Mitarbeitern 61 Indexpunkte, kleinere Unternehmen schneiden mit 52 Punkten deutlich schlechter ab. Hinzu komme, dass im Gastgewerbe erst 35 Prozent der Unternehmen die digitale Transformation in ihrer Strategie verankert haben. Andere Branchen seien da sehr viel weiter: Im Gesamtdurchschnitt aller Branchen begreife jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) die Digitalisierung als strategisches Projekt, so die Ergebnisse.
 

Vor allem beim Thema Kundenbeziehung hat das Gastgewerbe laut Studie aufgeholt. Dafür hätten die Unternehmen eine Vielzahl digitaler Maßnahmen umgesetzt. 38 Prozent hätten ihre Webseite inzwischen auch für mobile Endgeräte optimiert. 44 Prozent wollten nachziehen. 48 Prozent würden ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Hotelzimmer oder einen Tisch im Restaurant online zu buchen. 23 Prozent planen demnach einen solchen Service. Immer mehr Unternehmen nutzen zudem soziale Medien. 35 Prozent präsentieren ihr Unternehmen in sozialen Medien. 39 Prozent arbeiten daran. Annähernd die Hälfte der Unternehmen (43 Prozent) nutzen soziale Medien zielgerichtet für Kommunikation und Werbung. Weitere 30 Prozent wollen ihrem Beispiel bald folgen.

Die komplette Studie gibt es hier zum Download.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Mit der Veröffentlichung von ChatGPT Atlas steigt OpenAI in den Markt der KI-Webbrowser ein. Das Programm integriert den bekannten Chatbot direkt in die Browser-Umgebung und signalisiert damit eine neue Phase der digitalen Sichtbarkeit, die insbesondere die Hotellerie und Gastronomie betrifft.

Die REWE Region West hat in Zusammenarbeit mit der Circus Group ein neues Konzept zur vollautonomen Speisenversorgung im Lebensmitteleinzelhandel gestartet. Mit der Einführung soll eine Verbindung von Handel, Gastronomie und Technologie entstehen.

Booking Holdings verzeichnet nach eigenen Angaben erste positive Ergebnisse durch den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz. Dazu zählen eine schnellere Suche, bessere Conversion-Raten, niedrigere Stornierungsraten und eine höhere Kundenzufriedenheit.

Die Hotellerie erkennt zwar die strategische Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für den zukünftigen Geschäftserfolg, doch die Umsetzung bleibt überwiegend experimentell. Laut einer aktuellen Studie der Schweizer HES-SO Valais-Wallis stecken viele Betriebe in einer sogenannten „Experimentierfalle“ fest.

Die fehlende Vernetzung von IT-Systemen in Hotels und Gastronomiebetrieben in Deutschland, Österreich und der Schweiz führt zu einem enormen Zeitverlust und unnötigem Mehraufwand. Im Durchschnitt gehen dem Gastgewerbe in der DACH-Region jährlich 51 Arbeitstage pro Teammitglied verloren. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.

Welche Chancen und Hürden bringt Künstliche Intelligenz für Gastgeber und Gäste? Fachleute diskutieren, wie viel Technik im Tourismusalltag sinnvoll ist – und wo der Mensch unersetzlich bleibt.

Die globale Restaurant-Technologie-Plattform OpenTable führt ein neues, mehrstufiges Kundenprogramm namens OpenTable-Stammgäste ein, das Restaurantbetrieben helfen soll, loyale Gäste zu generieren und die Auslastung zu optimieren.

Digitale Spielmechaniken gewinnen im Gastgewerbe zunehmend an Bedeutung. Ob Gastronomiebetrieb, Hotel oder Freizeitpark, der Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Wiederkehr der Gäste wird intensiver.

Ein neues Whitepaper verspricht Hoteliers konkrete Hilfestellung bei der Optimierung ihrer Online-Präsenz. Es liefert wichtige Benchmarks und Checklisten, um Sichtbarkeit und Buchungsraten zu steigern.

Pressemitteilung

Angesichts steigender Ausgaben für Lebensmittel, Energie und Personal steht die Gastronomie unter wirtschaftlichem Druck – eine Entwicklung, die viele Betriebe zur Optimierung ihrer internen Prozesse zwingt. Unterschätztes Problem: Durch ungenaue Arbeitszeiterfassung können sich bei 20 Mitarbeitenden Mehrkosten auf über 15.000 Euro jährlich summieren. Wie können Gastronomen diese Beträge einsparen?